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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Aufschrei innehalten ließ.
    » Drachen!«
    Sie kamen vom Gebirgshang her, wie ein Sturm waren sie über ihnen und segelten schon wie unzählige bunte Blätter im Wind über die Stadtmauer. Rinek duckte sich und dachte angstvoll an Mora und ihre Hausgenossen. Er musste zurück!
    Offenbar hatte der Prinz Wachen und Hornbläser in der ganzen Stadt verteilt, denn im selben Moment erklangen die Hörner, die sonst vor Feuer warnten. Jetzt konnte Rinek nur hoffen, dass seine Freunde den König in Sicherheit brachten – und vor allem, dass ihr Haus verschont blieb.
    » Verdammt!«, rief Chamija. » Zu früh! Beeilt Euch – nein, nehmt die Schuppen mit!«
    Doch keiner der Drachenjäger achtete auf sie. Sie ritten los, in die Stadt hinein, Lanzen und Schwerter angriffslustig erhoben.
    » Nein!«, rief die Zauberin. » Nein, Arian, warte!«
    In diesem Moment flog einer der Drachen, ein flinkes silbergrünes Exemplar, eine Schleife und kehrte zurück; offenbar hatte er die Feindin erkannt, denn er griff sie ohne zu zögern an. Das Pferd stieg, warf das Mädchen ab und floh. Chamija landete auf dem Rücken, streckte die Hand nach dem fliehenden Tier aus und schrie: » Die Schuppen!«, doch dann lenkte der Drache sie ab. Er öffnete das Maul und kreischte. Sein Feuer hüllte sie ein.
    Rinek wollte seinen Augen nicht trauen – immer noch stand Chamija aufrecht, unverletzt.
    » Glaubst du, es ist so einfach?«, rief sie dem Drachen höhnisch zu. » Da musst du dir schon mehr einfallen lassen! Richte deinem Herrn aus, dass ich seine große Hoffnung vernichte, wenn er nicht mit mir verhandelt!«
    Das Ungeheuer brüllte vor Wut.
    Rinek blickte sich um. Das Pferd war ein kurzes Stück den Hügel hinaufgaloppiert, heimwärts, doch jetzt kam ihm von dort ein Trupp Soldaten entgegen. Es zögerte und stand mit bebenden Flanken da.
    Er nutzte die Gelegenheit. Das Tier bemerkte ihn nicht, als er den Beutel, den Chamija offenbar vermisste, an sich riss. Tatsächlich – er war mit vielfarbigen glänzenden Schuppen gefüllt.
    Rinek hastete zurück. Er hatte keine Ahnung, was die Zauberin mit den Baumstämmen vorhatte, doch wenn es der Stadt im Kampf gegen die Drachen nützte, würde er ihr helfen. Deshalb fischte er eine Schuppe heraus und drückte sie in die Rinde. Einen Baumstamm präparierte er so, dann den nächsten und noch einen dritten.
    » Du kannst mich nicht verbrennen«, sagte Chamija gerade, » du kannst mich nicht einmal anfassen, um mich zu zerschmettern. Also, was willst du? Einen Blick werfen auf das, was du nicht haben kannst?«
    Aus der Stadt ertönte ein lautes Krachen. Schreie. Rinek hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, stattdessen rief er: » Drei Stämme sind bereit, genügt das?«
    Chamija warf einen Blick zu ihm hinüber, ließ sich jedoch nicht davon irritieren, dass der Sprecher nicht zu sehen war. Sie nickte, ein feines Lächeln spielte um ihre Lippen.
    » Du kannst nicht siegen, das weißt du«, sagte der Drache gerade. » Deine mickrigen Drachenjäger sind Spielzeug für uns, nie im Leben können sie die Stadt beschützen.«
    » Sie vielleicht nicht«, meinte die Zauberin. » Aber ich schon. Eine gute Freundin hat mir gezeigt, dass mit ein bisschen Fantasie die einfachsten Dinge genügen.«
    Sie hob die Hände und sprach den Zauber aus.
    » Pai Ri Ko Res!«
    Die Erde vor dem Tor, aufgewühlt vom Regen, stieg wie eine Wand in die Höhe, wie eine Woge, die sich auftürmte und die Luft erfüllte. Rinek ergriff die Flucht, als alles um ihn herum in Bewegung geriet und sich ein Wirbelsturm aus Schlamm und Steinen bildete. Die drei Baumstämme, so schwer und dick, dass zwei Männer kaum ausreichten, um sie zu umfassen, wurden mitgerissen und tanzten in dem Sturm. Es wurde dunkel vor Rineks Augen, er floh um sein Leben, doch der Wirbel erfasste ihn und riss ihn mit in die Höhe. Dort, zwischen Himmel und Erde, begegnete er dem Drachen, der gegen den Sog ankämpfte. Ein Baumstamm zerfetzte ihm den Flügel. Einen Moment flog Rinek direkt vor dem Auge des Drachen und blickte in einen Brunnen aus Feuer. Der Wind wollte ihn weiter forttragen; er streckte die Arme aus, um sich irgendwo festzuhalten, sein Fuß krallte sich um das Nächstbeste, was ihm Halt bot, er fuhr die Zehen aus und versenkte sie zwischen Hörnern und Schuppen. Etwas schlug dicht neben ihm gegen den Leib des Drachen, und das Untier stieß einen heiseren, angstvollen Schrei aus. In den flammenden Augen wohnte auf einmal die Furcht.
    Dann stürzten

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