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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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hatte um sie geworben, das Volk von Lanhannat hatte sie geliebt und bejubelt – doch dass sie sich mit Gah Ran angefreundet hatte, statt ihn zu töten, hatte ihre Karriere jäh beendet. Er schuldete ihr etwas – so wie sie ihm. Sie waren durch ein Bündnis aneinandergekettet, das keiner von ihnen so schnell auflösen würde. Da musste schon mehr passieren als ein Streit über die Reisekasse.
    » Über meinen Schatz sprechen wir dieses eine Mal und nie wieder«, beschied ihr Gah Ran.
    » Und?«
    » Was, und?«
    » Sag etwas dazu. Wenn du jetzt darüber reden willst, sollten wir das tun. Wo ist er, woraus besteht er? Hast du achthundert Jahre lang Burgen und Schlösser ausgeraubt? Da sollte sich doch etwas angesammelt haben.«
    » Du hältst mich für einen Räuber?«, fragte der Drache grimmig.
    Nival lachte leise. Linn war so überrascht, dass sie Gah Ran völlig vergaß. Der junge Mann bemerkte ihren Blick und hob wie um Entschuldigung bittend die Schultern. Sie starrte ihn an und fühlte sich völlig erschlagen von ihren eigenen Gefühlen. Errötend wandte sie den Kopf ab.
    Nun lachte auch Gah Ran. » Hauptsache, man hat einen Schatz, nicht wahr?«
    Linn fand die Anspannung, die auf einmal in der Luft lag, unerträglich. » Ich warte nicht auf deine Almosen«, fuhr sie ihn an. » Dort hinten im Tal liegt ein Dorf; ich habe am Nachmittag Rauch aufsteigen sehen. Dort werde ich heute Nacht hingehen, Geld oder kein Geld. Wir brauchen wärmere Kleidung und bessere Stiefel, oder wir können unseren Weg bald überhaupt nicht mehr fortsetzen. Willst du mir das ausreden? Nur zu, versuch es!«
    Der Drache lachte nicht mehr. » Es wäre besser, mit möglichst wenigen Menschen in Berührung zu kommen. Besser für uns alle.«
    » Wie recht du hast. Es wäre auch besser, im Sommer zu reisen, besser, eine schlagkräftige Truppe dabeizuhaben statt eines selbstgefälligen Drachen, und besser, sich irgendwo einen Unterschlupf zu suchen, bis der Winter vorbei ist. Es gibt viele Dinge, die ich lieber tun würde, als unschuldige Leute in einem Bergdorf auszurauben, aber wenn wir auf dieser Reise nicht alle tun, was getan werden muss, kommen wir nie ans Ziel.«
    » Du willst also auf einen Raubzug gehen?«, erkundigte sich der Drache. » Ach, Linn, du bist nicht ganz bei Trost.«
    » Willst du mich daran hindern? Am Ende sagst du ja doch immer: Tu, was du willst.«
    Ein verbrannter Geruch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Kaninchen, das an einem Stock über dem Feuer hing und dringend gedreht werden musste. Linn schabte die verkohlte Stelle ab, obwohl sie am liebsten den ganzen Braten ins Feuer geworfen hätte. Doch vor ihrem geplanten Unternehmen musste sie sich stärken. Konnte sie tatsächlich nicht mehr zaubern? Nein, das glaubte sie nicht. Jedenfalls konnte sie immer noch Gah Rans magische Aura wahrnehmen. Auch das würde verschwinden, hatte er ihr mitgeteilt, als sie vor zwei, drei Viertelmonden, zu Beginn des Reifmondes, über ihren Ehrgeiz bei Nivals Heilung gestritten hatten. Sie würde keinerlei Magie mehr spüren können. Dabei war ihr diese Fähigkeit umso kostbarer, als sie neu für sie war.
    Die Silberkette, die sie seit frühester Kindheit getragen hatte, bis sie das Schmuckstück Chamija ausgehändigt hatte, war mit drei roten Steinen bestückt – Schuppen Gah Rans, von denen jede mit einem besonderen Zauber belegt war. Eine davon ließ den Drachen am Leben der Trägerin Anteil haben und ihn alles sehen und hören, was sie erlebte – so hatte Gah Ran stets zur Stelle sein können, wenn Linn in Schwierigkeiten geraten war. Die zweite hielt Magier und Drachen davon ab, die Kette zu stehlen – sie musste freiwillig abgegeben werden. Und die mittlere, die größte, verbarg den grünen Stein, die mächtige Schuppe des ValaNaik, und hemmte dessen gewaltige Ausstrahlung. Gleichzeitig war dadurch Linns eigenes Empfinden für Zauber gedämpft worden, das jeder Mensch mit magischem Blut in unterschiedlichem Ausmaß besaß. Um diese neu entdeckte Fähigkeit tat es ihr besonders leid.
    Nein, diesmal würde sie das Fleisch nicht würzen. Sie nahm sich vor, äußerst sparsam mit den Resten ihrer magischen Kraft umzugehen, um nicht alles zu verlieren. Kaninchen ohne Caness war zwar kaum essbar, aber von nun an wollte sie …
    Überrascht blickte sie sich um. » Nival? Wo ist er hin?«
    Der Drache entrollte sich mit einem gequälten Stöhnen. » Was ist denn jetzt schon wieder?«
    » Er ist weg. Ich hab mich hier mit dem Braten

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