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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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wird deine Pfeife eine Woche lang eingezogen. Ich hab's satt, mich von deinem stinkenden Kraut einräuchern zu lassen.« »Egal, du hast ohnehin keine Chance«, höhnte der Gnom, und schon bestiegen beide ihre Drachen.
    Nelgar zog sein Schwert und reckte es in die Höhe. »Fertig machen zum Kampf, Ritter!« Nihal spürte, wie Oarf bebte, und mit einem Male war ihr Kopf vollkommen klar wie vor einer Schlacht und jeder einzelne Muskel ihres Körpers angespannt. Sie blickte zu Ido, ihrem Lehrer, hinüber und bedachte ihn mit einem spöttischen Lächeln.
    Vom Mondschein angestrahlt, zeichnete Neigars Schwert einen Bogen in die Dunkelheit. Das war das Signal.
    Blitzartig stiegen die Drachen auf, höher, immer höher, dem Vollmond am klaren Sommernachtshimmel entgegen.
    Noch während sie aufstiegen, setzte Ido eine erste Attacke, indem er plötzlich auf Nihal zuschoss, doch Oarf schlug so fort einen Haken und konnte ausweichen. Aufrecht saß Nihal auf dem Rücken ihres Drachen, ihr genügten die Beine, um sich zu halten. Nun packte sie ihr Schwert mit beiden Händen, flog einen weiten Bogen und warf sich schließlich mit voller Geschwindigkeit vornübergebeugt auf ihren Gegner. Erst im allerletzten Moment schlug sie zu, doch der Hieb ging ins Leere, und sie verlor das Gleichgewicht.
    Ido verzichtete darauf, die Situation auszunutzen. »He, du bist wohl betrunken!«, rief er, sich entfernend. »Wie wär's, soll ich dir einen Vorsprung geben?«
    »Überschätz dich mal nicht! Versuch lieber, mich zu schlagen«, rief Nihal zurück, während sie zum nächsten Angriff überging.
    Für die Zuschauer am Boden war der Kampf ein fantastisches Schauspiel: Wie die beiden Drachen in schwindelerregender Höhe aufeinander zurasten, um sich dann wieder zu trennen und frei herumzuwirbeln, wie in einem übermütigen Tanz. Hoch oben am Himmel, wo der Kampf stattfand, waren die Anfeuerungsrufe nur als fernes Echo vernehmbar.
    Ido war schnell, präzise, besonnen, während sich Nihal hauptsächlich auf ihre Kraft und ihre Geschicklichkeit verließ. Eine Weile duellierten sie sich mit kurzen flinken Attacken, gefolgt von plötzlichen Rückzügen und erneuten Angriffen, bis es dem Gnomen irgendwann zu bunt wurde. Ganz dicht flog er an Nihal heran und verwickelte sie in einen langen, reinen Nahkampf. Das Klingengeklirr vermischte sich mit dem lauten Keuchen der Drachen. Wohlüberlegt setzte Nihal jeden Angriff, jeden Schlag und reagierte ohne Hektik auf alle Kombinationen von Idos Seite. »Du hast dein Handwerk wirklich gut gelernt, Halbelfe«, rief Ido, während er nun wieder auf Distanz ging.
    »Ich hatte eben einen guten Lehrer«, antwortete Nihal, um sich im nächsten Moment auf ihn zu stürzen.
    So zog sich das Luftduell lange Zeit hin. Es war völlig ausgeglichen, doch irgendwann spürte Nihal, dass sie müder wurde, und auch Oarf zeigte Anzeichen von Erschöpfung. Sie musste sich etwas einfallen lassen. »Noch ein letztes Mal mit aller Kraft«, raunte sie ihrem Drachen zu, und schon jagten sie mit vollem Tempo auf Vesa zu.
    Ido rührte sich nicht und wartete, seiner Sache gewiss und mit einem Lächeln auf den Lippen. Oarf beschleunigte weiter, und Vesa begann, besorgt zurückzuweichen.
    Kaum war sie ihrem Ziel nahe genug, richtete Nihal sich auf, schloss die Augen und sprang. Als sie sie wieder öffnete, saß sie auf Vesas Rücken, hatte mit der freien Hand Idos Haarschopf gepackt und mit dem anderen Arm seine Kehle umklammert.
    »Sieg!«, rief sie triumphierend.
    »Denkst du«, zischte ihr Lehrer und stieß ihr den Ellbogen in die Rippen.
    Nihal taumelte zurück, verlor das Gleichgewicht und konnte sich gerade noch im letzten Moment an Ido festklammern. Mit dem Ergebnis, dass beide fielen, ins Leere hinabstürzten. Unten im Publikum erhob sich ein Entsetzensschrei, und sofort darauf ein allgemeiner Seufzer der Erleichterung. Der Sturzflug der beiden Duellanten hatte nicht lange gedauert. Von Oarf aufgefangen, schwebten sie langsam hinunter und landeten sanft unter tosenden Beifallsstürmen. Laio eilte herbei und half Nihal abzusteigen. Auch Ido stieg ab und rieb sich den schmerzenden Rücken. »Du bist wirklich ein verdammter Dickkopf«, sagte er und zwinkerte Nihal zu. »Nun, wer hat gewonnen?«, keuchte das Mädchen.
    »Unentschieden, würde ich sagen«, entschied Nelgar. »Zu schade, keine Küsse und keinen Tabakentzug. Aber dafür haben wir noch genug Bier, das im Festsaal auf uns wartet!« Und so feierten alle trinkend, lachend und

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