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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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schadet uns nur, zu viele Fragen zu stellen. Du weißt doch, Befehl ist Befehl, und speziell dieser hier scheint von sehr weit oben zu kommen.« »Von Ihm ...?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann müssen diese Eindringlinge wirklich äußerst gefährlich sein, wenn sogar Ersich damit befasst ...«
    Sennar spürte, wie sein Herz in der Brust raste. So laut kamen ihm die Schläge vor, dass er fürchtete, die Gnomen könnten sie hören.
    »Unsere Spione haben berichtet, dass ein Ratsmitglied aus Makrat verschwunden ist. Und das schon lange, drei Monate, bevor man den fremden Jungen im Land der Tage fand. Es soll sich um diesen Zauberer handeln, von dem man schon so einiges gehört hat, jenen Mann, der bis in die Welt unter dem Meer gefahren ist.«
    »Der Tyrann soll sich sehr gewundert haben über den Wagemut dieses jungen Zauberers.«
    »Das habe ich auch gehört. Jedenfalls vermutet man, dass einer der beiden Gesuchten wiederum er ist.«
    Man war ihm also auf den Fersen. Halb so wild, versuchte sich Sennar zu sagen, wichtig war nur, dass sie nichts von Nihal wussten. Er suchte die Hand der Halbelfe und fand sie um das Heft ihres Schwertes gelegt. Er drückte sie.
    »Die Toten, die man im Wald gefunden hat, sind durch einen Zauber eingeäschert worden. Wer soll schon auf einen Streich sieben Fammin und einem Mann den Garaus machen können, wenn nicht ein Magier aus dem Rat?«
    »Mag sein, aber wieso suchen wir über einen Monat schon vergeblich nach ihnen?« »Die Männer aus dem Suchtrupp haben erzählt, sie seien vor ihren Augen mitten im Wald plötzlich verschwunden. Der scheint mit allen Wassern gewaschen, dieser Magier.«
    Nicht weit vor ihrem Versteck blieben sie stehen.
    »Und wer ist bei ihm?«
    Sennar betete, dass sie Nihal nicht erkannt hatten. »Ein seltsamer Typ, ein Krieger. Er hat allein vier Fammin erledigt.«
    »Hat man einen Verdacht, wer das sein könnte?« »Nein, gar nicht. Aber was meinst du, sollen wir nicht langsam zurückkehren? Die Sonne geht schon unter, und das Quartier ist weit.« »Ja sicher, unsere Pflicht haben wir getan.«
    So machten sie kehrt und verschwanden.
    Nihal beruhigte sich und legte den Kopf auf den Boden. Sennar hingegen blieb angespannt.
    »Sie wissen von uns«, sagte sie, während sie ihn skeptisch anblickte.
    »Nein, nur von mir.«
    »Wie konnten wir nur so dumm sein?«, fluchte Nihal. »Wieso haben wir geglaubt, sie würden plötzlich die Suche nach uns einstellen ...? Und nun? Wir müssen noch durch das Land der Felsen und durch das des Windes.«
    »Das Wichtigste ist, nicht den Kopf zu verlieren. Offenbar befindet sich hier in der Gegend ein Lager. Wir gehen nur noch in der Dunkelheit weiter, und das am besten getarnt. Dennoch müssen wir so schnell wie möglich aus diesen Totenfeldern hinaus.« An diesem Tag rasteten sie nicht und zogen die ganze Nacht weiter. Das feindliche Lager war nicht sehr weit entfernt und schien nicht das einzige zu sein, denn von dort zweigten wieder verschiedene Wege ab. Wozu die feindlichen Soldaten in solch einem entlegenen Gebiet stationiert waren, blieb rätselhaft.
    Als das Morgengrauen den Himmel im Osten zu erhellen begann, hielten sie Ausschau nach einem geeigneten Platz, um sich auszuruhen, streiften aber lange erfolglos umher. Erst als die Sonne schon höher am Himmel stand, entdeckten sie ein Erdloch, das ihnen als Unterschlupf dienen konnte.
    Tagelang wanderten sie in diesem Rhythmus weiter. Wie schon im Land der Tage hatte Sennar mit einem Zauber Nihals Aussehen verändert. »Auf keinen Fall darf jemand merken, dass du eine Halbelfe bist«, sagte er.
    Je weiter sie allerdings kamen, desto mehr Feinde kreuzten ihren Weg. In diesem Teil der Totenfelder wimmelte es von Militärlagern und Bauten jeder Art: Wachtürme, die die Ebene beherrschten, kleinere Siedlungen, jenen ähnlich, die sie im Land der Tage gesehen hatten, befestigte Zitadellen, doch vor allem eigenartige Lager, umgürtet von hohen Mauern aus schwarzem Kristall, die keinen Blick hinein gewährten. Wenn sie an solch einem Lager, auf größtmögliche Entfernung bedacht, vorbeizogen, vernahmen die beiden immer wieder lautes Brüllen, und sie spürten, wie der Boden unter ihren Füßen bebte, wie von schweren Schritten erschüttert.
    »Die Geräusche kommen mir so vertraut vor«, sagte Nihal irgendwann, »das könnten Drachen sein.«
    Eines Nachts hörten sie aus der Richtung eines solchen Geheges lautes aufgeregtes Stimmengewirr, Gepolter und wildes Gebrüll. Dann sahen sie,

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