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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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gemieden wurde?
    »Vielleicht sollten wir Ido Bescheid geben, dass wir, wenn alles gut geht, bald zurückkommen«, sagte Nihal eines Abends.
    Sie lagen auf dem Boden und blickten durch eine Lücke in der Wolkendecke zum Sternenhimmel hinauf.
    »Es fehlen nur noch zwei Edelsteine.«
    »Ich weiß nicht. Unsere Reise ist ja nun wirklich noch nicht zu Ende ...«, antwortete Sennar. Er befürchtete, das Schicksal herauszufordern, wenn sie jetzt bereits vom Abschluss ihrer Mission sprachen.
    »Aber die Vorbereitung des entscheidenden Angriffs wird kein Kinderspiel. Wir müssen uns rechtzeitig melden, damit vorher alles Notwendige organisiert werden kann«, ließ Nihal nicht locker.
    Sennar blickte weiter zum Himmel hinauf. »Wir wissen doch gar nicht, aufweiche Hindernisse wir noch stoßen ...«, antwortete er zögerlich. »Vielleicht kommen wir ja auch gar nicht zurück ...«
    Nihal lächelte und richtete sich auf, um ihn anzublicken. »Hast du Angst, es bringt Unglück?«
    Sennar erwiderte das Lächeln. »Vielleicht.«
    Er war unruhig, seit sie sich von Aires getrennt hatten. Eine ungute Vorahnung hatte ihn überkommen, als sie sich voneinander verabschiedeten, so als würde dieses Lebwohl ihr letztes sein, und seitdem fühlte er sich von einer Aureole des Todes umgeben. Er schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben, und wandte sich Nihal zu. »Nehmen wir mal an, wir schaffen es tatsächlich, diese Geschichte zu einem glücklichen Ende zu bringen und den Tyrannen zu stürzen. Hast du schon mal darüber nachgedacht, was wir danach tun werden?«
    Nihal legte sich wieder neben ihn und betrachtete den Himmel. »Ja, das habe ich, aber ich weiß es noch nicht genau ...«, antwortete sie. »Fest steht, dass ich es leid bin, zu kämpfen. Wenn alles vorüber ist, werde ich wohl mein Schwert für eine Weile in die Ecke stellen.«
    Jetzt war es Sennar, der sich aufrichtete und sie überrascht anblickte. »Das kann ich mir nicht vorstellen ... Seit ich dich kenne, hast du nichts anderes im Sinn, als zu kämpfen. Und jetzt willst du so plötzlich damit aufhören?«
    »Als wir mit Aires unterwegs waren, habe ich mich einmal nachts länger mit ihr unterhalten«, antwortete sie. »Sie hat mir einige Dinge gesagt, die mich nachdenklich gemacht haben. Lange Zeit habe ich im Kampf meine Bestimmung gesucht. Vielleicht ist es an der Zeit, irgendwo anders zu suchen, Abstand zu gewinnen, mal ganz für mich allein zu sein, ich weiß es nicht... Ich weiß nur, dass ich genug Blut gesehen habe, zumindest für den Moment.«
    Sennar versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen.
    Allein sein? Warum kannst du nicht mit mir zusammen suchen, Nihal? Warum möchtest du nicht, dass ich dir helfe?
    »Und du?«, fragte Nihal.
    »Ich weiß es auch nicht so recht, mit Sicherheit möchte ich aber weiter Magier sein«, sagte er. »Wenn man mich noch haben will, werde ich in den Rat zurückkehren. Dort gibt es immer genug zu tun, mit oder ohne Krieg. Dann kann ich meine gewohnten Aufgaben wieder wahrnehmen und den Frieden genießen. Mal sehen, wie das ist. Es muss schön sein«, schloss er sehnsüchtiger, als er eigentlich gewollt hatte. Dann streckte er sich wieder neben ihr aus und betrachtete die wenigen Sterne, die sich über ihnen zeigten.
    Am dritten Tag gelangten sie in das Zentrum der Totenfelder. Sie hatten es gründlich satt, durch diese Trostlosigkeit zu marschieren, in der es noch nicht einmal einen Grashalm gab, und wünschten sich, auf irgendetwas Lebendiges zu stoßen. Und ihre Bitten wurden erhört, aber nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatten.
    Während sie erschöpft unter der dichten Wolkendecke dahinwanderten, vernahmen sie plötzlich Stimmen. Bis zu diesem Moment hatte es keine anderen Geräusche gegeben als das Rauschen des Wassers, das aus den Geysiren schoss, oder das Zischen und Brodeln von Dampf und Lava, die aus der Erde hervortraten.
    Sie versteckten sich hinter einem Felsvorsprung und warteten mit pochenden Herzen. Nach einer Weile, die ihnen unendlich lang vorkam, sahen sie zwei Gnomen näher kommen, in Kampfmontur und mit Wappen darauf, die keinerlei Zweifel ließen hinsichtlich der Armee, der sie angehörten. Nihal und Sennar duckten sich so tief wie möglich hinter den Fels und hielten fast den Atem an, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Was suchten ihre Feinde an diesem gottverlassenen Ort?
    »Wenn du mich fragst, sind die tot.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und was soll dann die Sucherei?«
    »Hör mal, es

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