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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Ziel war die Tyrannenfeste. Die Aufständischen wussten nicht viel darüber, es hieß, noch nicht einmal die höchsten Generäle des Herrschers würden den Plan dieses gigantischen Bauwerks kennen. Aber dadurch wollten sich die Rebellen nicht aufhalten lassen, sie waren entschlossen, die Sperren zu durchbrechen, in die Feste einzudringen und alles niederzumachen, was sich ihnen in den Weg stellte. Den ganzen Morgen über war das Land des Feuers ein einziges riesengroßes Schlachtfeld. Die Soldaten des Tyrannen leisteten immer härteren Widerstand, und auf beiden Seiten gab es zahlreiche Tote, aber niederschlagen ließ sich der Aufstand nicht. Dann kam der Befehl, gebieterisch und unerwartet: »Kommt und macht diesem Wahnsinn ein Ende! Verlasst eure Stellungen an der Front, kommt zurück und vernichtet die Rebellen! Euer Herrscher befiehlt es euch!«
    So geschah es, dass Semeion und Dameion, Ritter vom Orden der Schwarzen Drachen, der Front den Rücken kehrten und, eine unerhörte Begebenheit, in das Land des Feuers flogen, um den Aufstand der armen Sklaven niederzuschlagen. Als die Sonne gerade ihren höchsten Punkt überschritten hatte, sahen Aires und ihre Leute die beiden schwarzen Gestalten näher kommen. Aus dem schwarzen Rauch des Vulkanes Thal auftauchend, flogen sie langsam, in vollkommenem Gleichklang auf sie zu. Sowohl die Rebellen als auch ihre Gegner brauchten eine Weile, um zu begreifen, was da geschah. Dann erhob sich die Stimme eines Soldaten: »Euch ist der Tod gewiss. Unsere Herren sind gekommen, um uns zu retten, ihr aber seid verloren!« Die beiden Reiter waren jetzt nahe genug herangekommen, um sie eindeutig erkennen zu können. Sie sahen genau gleich aus. Obwohl Aires sie noch nie gesehen hatte, wusste sie sofort, um wen es sich handelte. Das Land des Feuers wurde von Zwillingen regiert, beide Generäle des Tyrannen, beide erbarmungslose Ritter vom Orden der Schwarzen Drachen. Furcht ergriff viele ihrer Männer. Sie aber umfasste das Heft ihres Schwertes noch fester und stellte sich zum Angriff auf.
    Die Ritter trennten sich in der Luft, und zwei gigantische Flammen aus den Mäulern ihrer Drachen fegten über das Land der Vulkane und verbrannten im Nu alles, was sich in ihrer Bahn befand, Freund wie Feind.
    Augenblicklich verflog der Mut, der die Rebellen bis zu diesem Augenblick beseelt hatte, und sie suchten ihr Heil in der Flucht. Ihre Begeisterung, ihre Waffen und auch jene eigenartigen Fluggeräte vermochten nichts gegen diese Drachenritter auszurichten.
    Aires stand auf dem Schlachtfeld und überlegte, was zu tun sei. Unterdessen vollführten Semeion und Dameion umständliehe Tänze am Himmel, und immer wenn sie eine Figur vollendet hatten, schössen sie zur Erde hinunter und brachten Tod und Verderben. Manche wurden von ihren Schwertern durchbohrt, andere eingeäschert von den Flammen ihrer Drachen oder von den Tieren in Stücke gerissen und auf dem Schlachtfeld verstreut. Die Aufständischen waren machtlos. Angesichts dieser Wendung fassten auch die einfachen Soldaten neuen Mut und warfen sich auf die Rebellen, die noch der Gewalt der Drachenritter entkommen waren.
    Umgeben von Flammen, stand Aires wie betäubt da. Sie sah ihre Kameraden brüllend und wie Fackeln brennend im Rauch umherrennen, sah Unmengen von Blut den Boden tränken. Sollte das wirklich das Ende sein? Sollte ihr Traum tatsächlich an den Klingen dieser beiden Ritter zerschellen?
    Sie riss ihr Schwert in die Höhe und stürzte sich auf einen der beiden, der gerade am Boden war. Sie zielte auf seinen Drachen, holte aus und stach die Klinge bis zum Heft in die Flanke des Tieres, und das mit einer solchen Gewalt, dass das Schwert brach und das Metall im Leib des Tieres stecken blieb. Der Drache bäumte sich auf und sackte, vor Schmerz brüllend, zu Boden. Der Ritter drehte sich zu Aires um, und sofort hefteten sich zahlreiche Blicke, von Freund und Feind, auf die beiden.
    »Nur die Furcht kann uns besiegen!«, rief Aires. Ihre Stimme war kaum wiederzuerkennen. »Echte Männer fliehen nicht, echte Männer kämpfen! Kommt zurück und stellt euch dem Feind. Solange wir leben, ist noch nichts verloren!« Die bis dahin undurchschaubare Miene des Ritters verzog sich zu einem mitleidigen Lächeln. »Dann hast du also beschlossen, auf der Stelle zu sterben«, sagte er ruhig und zog ein furchterregendes Schwert voller unheilvoller Runenzeichen, das über und über mit spitzen Stacheln besetzt war.
    Aires antwortete ihm mit einem

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