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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Lachen. »Nein, ich habe beschlossen zu kämpfen, bis zum letzten Blutstropfen«, schrie sie. Sie schleuderte das Heft ihres zerbrochenen Schwertes zu Boden.
    »Willst du mit bloßen Händen kämpfen?«
    »Wenn es sein muss, auch mit bloßen Händen, denn ich besitze eine Waffe, die du mir nicht nehmen kannst, und das ist meine Entschlossenheit ...«
    Der Ritter gab ihr nicht die Zeit, zu Ende zu sprechen. Er zwang den schwer verwundeten Drachen, einen Feuerstoß auf sie zu richten, dem aber die Wucht fehlte, weil das Tier schon zu schwach war.
    Aires wich der Flamme aus und sah dabei am Boden einen toten Soldaten, und neben ihm sein Schwert. Blitzschnell hob sie es auf.
    Der Ritter sprang von seinem Drachen, stürzte sich auf sie und drängte sie zurück. Aires' Körper war bereits von zahlreichen Wunden gezeichnet, und jetzt traf auch ein Stoß dieses Ritters sein Ziel. Am Arm getroffen, sackte Aires zusammen. Sie blieb am Boden liegen, fand aber noch die Kraft, ihren Männern, die reglos auf dem Schlachtfeld standen und sie anstarrten, zuzuschreien: »Kämpft doch endlich, ihr Idioten! Wir sind hier, um zu siegen und unsere Freiheit zurückzuerobern!« Ein weiterer Hieb traf sie an der Hand. Dennoch raffte sich Aires auf und ging mit einem Schrei wieder zum Angriff über. Da fassten sich auch ihre Leute ein Herz und warfen sich auf den Feind. In großer Zahl bedrängten sie den anderen Drachenritter, ungeachtet der Tatsache, dass viele starben, bevor sie ihm auch nur einen einzigen Schwerthieb versetzen konnten. Doch für jeden Gefallenen war ein anderer zur Stelle, der dessen Kampf fortsetzte. Jetzt hatten sie den Ritter umstellt und zwangen ihn zu Boden.
    Aires kämpfte weiter. Am Waffenklirren hörte sie, dass das Gefecht erneut begonnen hatte. Derweilen traf ihr Gegner sie immer wieder, brachte ihr eine Fleischwunde nach der anderen bei. Mit größter Wahrscheinlichkeit würden sie alle von der Hand dieser beiden Elenden sterben. Aber sie hatten keine andere Wahl. Sie konnten nichts anderes tun, als sich für die Ziele zu opfern, an die sie immer geglaubt hatten. Mit Sicherheit würden sie nicht umsonst gestorben sein, denn die beiden Ritter hielten sich jetzt mit ihnen auf und fehlten dadurch an der Front, wo sie den Truppen der Freien Länder große Schwierigkeiten bereitet hätten. Und Nihals Chancen, bis in das Innerste der Festung einzudringen und dem Tyrannen die Kehle durchzuschneiden, verbesserten sich. Ihr eigener Tod und der ihrer Leute konnte für viele, viele andere die Rettung bedeuten.

39. Idos Krieg gegen Deinoforo
    Ido musste Soana in Sicherheit bringen, nun da Nihals Zauber wirkte, war die Magierin nur noch eine ganz normale, wehrlose Frau. Der Gnom zögerte jedoch, die Halbelfe allein zurückzulassen, dort hinter der Front, in der Nähe der Tyrannenfeste im trostlosen Großen Land, wo sich ihr bald Scharen von Feinden in den Weg stellen würden, um ihr Eindringen in den Palast ihres Herrschers zu verhindern. »Sorg dich nicht um mich, ich weiß, was ich tue. Soana kann nicht hierbleiben, und du hast noch einen Kampf zu Ende zu bringen«, sagte Nihal zu ihrem Lehrer. Ido ließ Soana auf Vesa aufsitzen und flog mit ihr davon. Er wusste, dass die Schicksale seiner Schülerin und des Tyrannen untrennbar miteinander verbunden waren, dass Nihal seit Langem dazu ausersehen war, die Schwelle dieses Palastes zu überschreiten und sich mit ihm zu messen.
    Weit hinter der Front, wo sie in Sicherheit war, setzte er die Magierin ab. Als er sich von ihr verabschiedete, merkte er, wie schwer es ihr fiel, untätig auf das Ende dieses Tages zu warten.
    »Dass wir heute überhaupt hier stehen, haben wir auch dir zu verdanken und all dem, was du in den letzten Jahren für unsere Sache getan hast«, versicherte er ihr zum Abschied.
    Einen kurzen Moment senkte Soana den Kopf und blickte Ido dann wieder an. »Wirst du nach Deinoforo Ausschau halten?«, fragte sie.
    »Ja. Und ich will dieses Kapitel endlich ein für alle Mal abschließen.«
    Soana streifte seine Hand. »Pass gut auf dich auf.« Ido klappte das Visier herunter und reckte zum Gruß sein Schwert. »Wir sehen uns heute Abend«, sagte er und flog auf. Unverzüglich machte sich der Gnom auf die Suche nach seinem persönlichen Feind, doch da sich Deinoforo lange Zeit nicht blicken ließ, hielt er sich derweilen mit einfachen Soldaten und niedereren Rittern schadlos. Dabei schonte er sich nicht und kämpfte mit ganzer Kraft. Eingedenk seines

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