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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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zusehen müsse, dass er die auf sie zukommenden Abgaben schriftlich festhalte und stürmte eine Treppe hoch. An’luin wollte sich gerade zum Gehen abwenden, als ihm Königin Arla entgegenkam. „An’luin“, sagte sie mit einem freudigen Lächeln, „wie schön Euch hier zu sehen.“
    „Ich bin auch hocherfreut, meine Königin.“ Sie schaute ihn freundlich an, nahm seinen Arm und führte ihn den Gang hinunter. „Immer so förmlich, mein lieber Ca’el. Inmitten all dieser Fremden bei Hof sollten wir doch diese Förmlic hkeiten lassen.“ Ihnen kam ein weiteres geschäftiges Paar von Darrens Männern entgegen. „Ja, Ihr habt Recht, Königin. Hier sind in der Tat eine Menge unbekannter Höflinge.“ Während sie auf eine der stufenförmig angelegten Terrassen hinaustraten, fügte Arla an: „Und ist dir noch etwas aufgefallen, mein Junge?“ An’luin schüttelte mit dem Kopf.
    „Sie machen nicht den Eindruck, als ob sie vorhätten bald zu gehen.“ An’luin überlegte. Ja, das stimmte – Darrens Männer hatten einen Haufen eigene r Möbelstücke, Pferde und Männer mitgebracht. An’luin schaute seine Begleiterin an: „Was hat das zu bedeuten?“
    „Nun, bei uns in Ulhala heißt es, dass ein Hase keinen Wolf zum Essen einladen sollte . Sonst bleibt dieser vielleicht länger als geplant.“
    „Aber Darren Ghaigh ist ein treuer Gefolgsmann von Cathyll“, wandte An’luin ein, „er hat im…“
    „Ich weiß, ich weiß. Er scheint ein treuer Gefolgsmann zu sein. Es haben schon viele Menschen seltsame Dinge getan, wenn sie glaubten etwas Macht abzubekommen… Aber vielleicht sind das auch nur die verbitterten Worte einer mis strauischen alten Frau.“ An’luin schaute über die Stadt, die er mittlerweile als seine Heimat betrachtete. Er erinnerte sich daran, wie die Wolfinger sie zusammen mit Cathyll schon einmal aus den Händen eines Usurators befreit hatten. Hinter ihnen trugen Männer mit dem Wappen von Kelgh Truhen in den Palast.
    „Haben die Euch auch aus Eurem Zimmer vertrieben?“ Arla schüttelte den Kopf. „Du sollst mich Arla nennen, Junge. Aber nein, ich bin immer noch da oben.“ Sie deutete mit dem Finger auf ein kleines Fenster im Südturm. „Aber ich fühle mich zunehmend einsam. Kommt mich doch einmal zusammen besuchen, du und Nieda. Und bringt gleich Hjete mit. Es ist immer gut mit Menschen meiner Abstammung zu sprechen.“ An’luin nickte. „Ja, das machen wir.“ Er wusste selbst nicht, ob das die Wahrheit war. Nieda saß die meiste Zeit bei Hjete oder bei Gul, wo sie sich ausmalten, was sie alles tun würden, wenn sie wieder zu Hause wären.

48. Unterwegs

    er Weg bis zur Küste war, im Gegensatz zu anderen Teilen der Reise, glatt verlaufen. Die Sonne hatte die meiste Zeit über geschienen, so dass alle Beteiligten den Eindruck hatten, ein guter Stern stünde über das Unterfangen. Auch Ketills Stimmung hatte sich, trotz des unrühmlichen Abgangs Hrafns, gebessert. Während er auf dem schneebedeckten Waldweg ritt und die einzelnen, schnell wiederkehrenden Lichtpunkte, die von der Schneedecke aufblitzten, genoss, dachte er an die erfolgreichen Verhandlungen der letzten Tage. Achthundertfünfzig Männer hatte er für seine Sache gewinnen können. Das waren bei Weitem nicht genug, um Throndje offen anzugreifen, für einen schnellen, unerwarteten Schlag aber würde die Anzahl ausreichen. Die Aufbruchsstimmung hatte sich über die ganze Gruppe der Reiter ausgebreitet. Endlich, nach langer Zeit des Wartens, gab es die Möglichkeit den Wolfsthron zurückzuerobern. Als Ketill neben sich blickte, musste er unwillkürlich lächeln. Neben ihm ritt Stikle, sein Vater, den ein Sinneswandel zu einem der bestimmtesten Befürworter seines Sohnes gemacht hatte. Neben Eirik, Eyvind und Linja waren noch ein paar Männer aus dem Skjelltal mitgekommen und ein Brüderpaar aus den Dursa-Bergen: Hake und Ferni. An der Südküste hoffte Ketill noch weitere Männer für sein Unternehmen gewinnen zu können. Dann würde er drei Tage in Jorunheim, das ein paar Meilen östlich von Throndje lag, abwarten, bis man in der Skjitternacht den Thron zurückerobern würde.
    Vor ihm hielt Eirik unvermittelt an und drehte sich um. Lachend verkündete er: „Das Meer.“
    „Das ging schnell“, kommentierte Eyvind und schaute Ketill erwartungsvoll an. Der König nickte dem Skalden zu, um ihm so einen Vorschlag für das weitere Vorgehen zu entlocken. „Wir können hier Rast machen, dann bräuchten wir noch zwei Tage bis

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