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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Männer, deren L ederwämse und Kettenhemden sie als Krieger auswiesen.
    „Nun, Ketill Stikleson, Möchtegernkönig, deine kurze Regierungszeit ist schon beendet, bevor sie angefangen hat. Ist das nicht schade?“
    Die anderen Männer lachten. Nun erkannte Ketill auch Karul, der, im Gegensatz zu den anderen, einen müden Eindruck machte.
    „Oh, darf ich dir meinen Freund vorstellen: Jölnur, meine persönliche Leibwache. Ich glaube, du kennst ihn unter and erem Namen, Fast-König. Wie gut für uns, dass du so leichtgläubig bist.“ Ketill rappelte sich auf und setzte sich hin, er wollte vor seinen Feinden wenigstens nicht liegen. Er schaute sich um, in der Hoffnung seine Begleiter noch lebend zu sehen - Stikle, Eyvind und auch Linja - aber außer den Drakingern konnte er niemanden erblicken.
    Thorgnyr war offensichtlich unzufrieden, dass Ketill nicht sprach. Er schien seine Machtposition voll auskosten zu wo llen.
    „Danke dafür, dass du und deine Männer von dem Schlaftrunk probiert haben, den euch Jölnur angeboten hat. Was für einen jämmerlichen König hättest du abgegeben, Stikleson. Und dabei hattest du doch so große Pläne.“
    Nun wurde Ketill aufmerksam. Er erwiderte: „Woher weißt du von meinen Plänen?“ Thorgnyr k icherte. „Ein Mann kam zu mir, wie war gleich sein Name? Ach ja, Hrafn. Er fühlte sich von dir betrogen, da du dich aus Gastfreundschaft wie ein Ziegenbock auf seine Tochter gestürzt hast und abgehauen bist. Nun ja, dieser Hrafn war sehr gesprächig. Am Anfang zumindest, als er dachte, er könnte Bedingungen für seine Informationen stellen. Am Ende hat er mir noch gesagt wohin du gehst, kleiner Ketill.“
    Wieder lachten die Männer, die im Kreis um Ketill standen. Dieser fühlte sich elend, was nicht so sehr an den immer noch vorhandenen Schmerzen lag. Er hatte, da hatte Thorgnyr recht, versagt und er hatte seine Freunde und Mitstreiter, ja selbst seinen eigenen Vater, ins Unglück gestürzt. Vielleicht waren alle anderen schon tot. Aber bevor er darüber nachdenken konnte, befahl Thorgnyr ihn an die aufgestellten Pfosten neben der Halle zu binden.
    Karul, der eigentlich Jölnur hieß, trat vor und hob ihn in die Höhe, woraufhin ihm der Mann mit dem schwarzen Pferdeschwanz das Hemd vom Körper riss. Er wurde mit dickem Seil zwischen die beiden Pfosten gespannt, befestigt jeweils an den Hand- und Fußgelenken. Thorgnyr trat wieder vor und spottete: „Nun sind die Karten neu gemischt, Ketill. Nun hast du dein Runenschwert nicht dabei. Sonst hätte ich dich schon in Ankilan erledigt. Dein Schwert soll ja Wunderdinge vollbringen können. Es heißt, nur der wahre König der Norr könne es schwingen. Nun, das wollen wir doch gleich überprüfen.“ Der Drakinger machte eine Handbewegung und Eyvind wurde durch die Reihe der anderen nach vorne geführt, bis er Thorgnyr gegenüberstand. Dieser zog Fölsir aus der Scheide, betrachtete das Schwert ausgiebig und sagte:
    „Nun, wenn dieses Schwert nur vom rechtmäßigen König der Norr geführt werden und in dessen Händen nur Gutes bewirken kann, dann sollte es ja, nach deiner Meinung, geschätzter Ketill, u nmöglich sein, dass ich es in den Bauch des großen Skalden von Lokar stoße, oder?“ Ketill wollte etwas antworten, doch es war schon zu spät. Thorgnyr stieß Fölsir unvermittelt in den Magen des Skalden.
    Ketill schrie auf. Eyvind sackte zu Boden und hielt sich stöhnend den Bauch. Thorgnyr sagte: „Es scheint zu stimmen – nur der wahre König der Norr kann dieses Schwert führen. Das bin nämlich ich.“ Er wischte die Klinge mit dem Blut des Skalden auf dem Gras ab und steckte das Schwert wieder in die Scheide. Dann befahl er seinen Männern: „Wir sollten noch ein paar Axtübungen m achen. Hier haben wir ja schon ein geeignetes Ziel, auch wenn es ein wenig klein ist.“
    Die Männer stellten sich in einigem Abstand zu Ketill auf, den sterbenden Eyvind einfach nicht beachtend und zogen ihre Äxte, die sie gleich in seine Richtung werfen würden. Ketill versuchte noch einen Blick auf Eyvind zu bekommen. Er wollte sich, zumindest mit einem Blick, von seinem Gefährten verabschieden und sich entschuldigen. Aber er konnte nicht umhin, auf den ersten Werfer zu starren und sah die erste Axt an seiner Brust vorbeisausen.
    Dann blickte er sich um, Hilfe suchend, irgendeine Art von Hilfe suchend. Vielleicht war der große Wolf, den er hier gestern noch gesehen hatte, ein Zeichen gewesen, vielleicht würde er wiederko mmen und sich

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