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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sechzig Eier enthielten und dass zuweilen mehrere Königinnen gleichzeitig ausschlüpften.«
    Lessa schüttelte nur verwundert den Kopf. »Ein Silberfaden es wallt das Blut. Und neues Leben reift in der Glut«, zitierte F'lar. »Es kann noch Wochen dauern, bis Ramoth ihre Eier legt, und dann müssen sie ausgebrütet werden …« »Hast du in letzter Zeit einmal die Brutstätte besichtigt? Der Boden ist so heiß, dass man Stiefel anziehen muss.« Sie winkte ungeduldig ab. »Und die Gegenüberstellung und die Ausbildung der Jungreiter …« »Weshalb, glaubst du, habe ich auf älteren Jungen bestanden? Die Drachen reifen sehr viel schneller heran als ihre Reiter.«
    »Dann ist das System falsch.«
    Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Die Überlieferung soll ein gewisser Leitfaden für die Nachwelt sein, aber man kann darin auch erstarren. Ja, die Tradition verlangt, dass die Jungreiter aus dem Weyr stammen. Weil es zweckmäßig ist. Und weil diese Kinder von beiden Elternteilen her Weyrblut besitzen. Aber das Zweckmäßige ist nicht immer das Beste. Du beispielsweise …«
    »Oh, die Ruatha besitzen Weyrblut«, warf sie stolz ein.
    »Zugegeben. Dann nimm den jungen Naton als Beispiel; er stammt aus den Handwerkerhütten Nabols, und doch sagt F'nor, dass er sich mit Canth verständigen kann.«
    »Das ist doch nichts Besonderes«, rief sie.
    »Wie meinst du das?« fragte F'lar verwundert.
    Sie wurden durch ein schrilles Pfeifen unterbrochen. F'lar horchte einen Moment lang und zuckte dann grinsend mit den Schultern.
    »Einer der Grünen wandelt wieder auf Liebespfaden.«
    »Und das ist wieder ein Punkt, zu dem sich deine allwissenden Aufzeichnungen nicht äußern. Warum vermehren sich nur die goldenen Drachen?«
    »Erstens wirkt sich der Feuerstein nachteilig auf die Fortpflanzung aus. Zweitens brauchen wir starke Drachen, und die Grünen würden uns kleine, schwache Tiere liefern.« Wieder grinste er. »Und drittens hätten wir bei den amourösen Ambitionen der Grünen bald eine Drachenschwemme.«
    Ein zweiter Drache stimmte in das durchdringende Pfeifen ein, und dann erfüllte ein tiefes, dumpfes Summen den Weyr.
    F'lars Augen leuchteten triumphierend. Er sprang auf und rannte in den Korridor. Lessa raffte die Röcke zusammen und folgte ihm.
    »Was ist denn los?« rief sie. »Was hat das zu bedeuten?«
    Das Summen drang von allen Seiten auf sie ein. Es hallte von den Felswänden wider und kroch in sämtliche Nischen. Lessa stellte im Laufen fest, dass Ramoth nicht in ihrer Höhle lag. F'lar rannte zum Landevorsprung. Das harte Dröhnen seiner Stiefel übertönte den ohrenbetäubenden Lärm. Verängstigt folgte Lessa F'lar ins Freie.
    Als sie den Vorsprung erreichte, sah sie Drachen aller Farben und Größen auf den Eingang der Brutstätte zusteuern. Drachenreiter, Frauen und Kinder strömten durch den Felskessel. Auch sie näherten sich der Brutstätte.
    Lessa schäumte. F'lar war verschwunden. Sie musste die steile Treppe nach unten laufen und dann noch einen Bogen machen, da die Stufen zur Futterstelle führten und die Brutstätte am anderen Ende des Kessels lag. Ausgerechnet sie, die Weyrherrin, würde als letzte ankommen!
    Warum hatte Ramoth sich heimlich entfernt? Sie hätte zumindest ihre Betreuerin verständigen können!
    Ein Drache weiß, was er tut, erklärte Ramoth ruhig.
    Während F'lar große Reden über frühere Drachenköniginnen und ihre Wundergelege führte, hatte Ramoth ihnen ein Schnippchen geschlagen.
    Lessas Laune besserte sich nicht gerade, als sie bemerkte, dass sie nur ihre Sandalen trug. Der Boden der Brutstätte war tatsächlich so heiß, wie F'lar ihn geschildert hatte. Ihre Sohlen brannten. Die Menge drängte sich in einem Halbkreis um die Höhle.
    »Lasst mich durch!« verlangte sie energisch und trommelte mit den Fäusten auf die breiten Rücken von zwei Drachenreitern. Zögernd bildete sich eine schmale Gasse, und sie zwängte sich durch, ohne nach links oder rechts zu schauen. Sie war wütend, verwirrt, gekränkt, und sie wusste, dass sie lächerlich aussah, weil sie wegen des heißen Sandes nur kurze, trippelnde Schritte machen konnte.
    Dann starrte sie die Drachenkönigin an und vergaß die Brandblasen an den Füßen.
    Ramoth hatte den biegsamen Körper um die Eier gerollt und sah sehr selbstzufrieden drein. Offenbar wurde die Mulde auch ihr zu heiß, denn sie verlagerte ihr Gewicht und spreizte einen Flügel schützend über das Gelege.
    Niemand nimmt sie dir, du dummes

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