Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen
Sandwürmer!«
Banger von Igen nickte heftig. Er schien ebenfalls überrascht, dass er etwas Brauchbares beisteuern konnte.
»Solange wir keine besseren Methoden gefunden haben, müssen die Suchtrupps mit Feuerstein arbeiten.
Sie alle wissen, wie schnell die Fäden sich vermehren können! Seien Sie gewissenhaft. Sie selbst haben am meisten zu verlieren. Verlassen Sie sich nicht auf die anderen.
Trommeln Sie alle verfügbaren Kräfte der Burgen zusammen - und zwar schon jetzt!«
Angespanntes Schweigen herrschte im Versammlungsraum. Schließlich erhob sich Zurg, der Webermeister.
»Auch mein Handwerk hat etwas zu bieten.
Früher einmal hing in Ruatha ein alter Gobelin… ich weiß nicht, wohin er gekommen ist …« Seine Blicke fielen auf Meron von Nabol und dann auf Bargen vom Hochland, der das Erbe von Fax angetreten hatte.
»Die Arbeit war so alt wie Pern selbst und zeigte unter anderem einen Mann, der ein sonderbares Gerät auf dem Rücken trug. In der Hand hielt er ein Rohr von der Länge eines Schwertes, aus dem Flammen züngelten - in herrlichen Rottönen, die wir nicht mehr herstellen können. Bronzedrachen schwebten über ihm - oh, diese Bronzefarben!«
»Ein Flammenwerfer?« meinte der Schmied nachdenklich.
»Ein Flammenwerfer.«
Seine buschigen Brauen bogen sich zusammen.
»Darüber muss ich nachdenken.« Er senkte den Kopf und beteiligte sich nicht mehr an der Diskussion.
»Ja, Zurg, im Laufe der Planetendrehungen gingen viele der alten Künste verloren«, sagte F'lar düster. »Es ist lebenswichtig, dass wir sie wieder erwecken.«
Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Barone, die sich das Erbe von Fax geteilt hatten.
»Ich hoffe, der Gobelin, von dem Meister Zurg sprach, taucht bald in Ruatha auf.
Die Barone rutschten verlegen auf ihren Plätzen hin und her, aber niemand bekannte sich als Besitzer des kostbaren alten Wandbehangs.
»Er gehört ohnehin Jaxom, dem Sohn von Fax, der nun auf Ruatha herrscht.«
Lytol nickte heftig.
Robinton meldete sich wieder zu Wort.
»Ich schlage vor, dass alle Gildemeister die alten Schriften studieren, die sich zweifellos in ihrem Besitz befinden.« Er lächelte plötzlich verlegen. »Und wir Harfner werden wieder die Sagas und Lehrballaden hervorkramen, die wir vermodern ließen, weil man uns verbot, sie zu singen.«
F'lar blieb nur mühsam ernst. Der Mann war ein Genie.
»Ich muss diesen Gobelin sehen!« stieß Fandarel plötzlich hervor.
»Er wird in Kürze wieder auf Ruatha sein«, sagte F'lar mit einer Zuversicht, die er nicht fühlte.
»Barone, Gildemeister, ihr wisst nun, was uns erwartet. Ich verlasse mich auf eure Mithilfe. In drei Tagen werden die Drachenreiter nach Telgar, Crom, Ruatha und Nabol kommen, um die Fäden zu bekämpfen. Der Gildemeister der Bergleute kann euch beraten, wenn ihr Schwierigkeiten beim Ausheben neuer Feuer-gruben habt.«
Der Angesprochene erhob sich kurz und verbeugte sich.
»Ich stehe gern zu Diensten.«
Im gleichen Moment erspähte F'lar seinen Halbbruder, der im Schatten des Korridors stand. Der braune Reiter strahlte, und man sah ihm an, dass er gute Nachrichten brachte. F'lar gab ihm durch einen Wink zu verstehen, dass er in der Schlafkammer warten solle.
»Und nun will ich euch nicht länger aufhalten«, sagte F'lar zu den Baronen und Gildemeistern.
»Ab sofort steht jeder Burg ein Jungdrache für Botendienste zur Verfügung.
Lebt wohl!«
Er verließ den Beratungsraum und eilte in die Felskammer der Drachenkönigin. F'nor stand im Schlafgemach und schenkte sich einen Becher Wein ein. Jetzt erst erkannte F'lar, dass sein Bruder tiefgebräunt war.
»Erfolg!« rief F'nor, als der Weyrführer eintrat.
»Aber ich werde nie begreifen, weshalb du genau zweiunddreißig Kandidaten geschickt hast. Ich dachte schon, du wolltest unsere Pridith beleidigen. Aber zweiunddreißig Eier hat sie in vier Tagen gelegt keines mehr und keines weniger.«
F'lar gratulierte ihm erleichtert. Ganz umsonst war das Wagnis also nicht gewesen. Nun musste er nur noch herausfinden, wie viel Zeit bis zu F'nors zweitem, verzweifelten Besuch verstrichen war. Denn im Augenblick schien der braune Reiter nicht die geringsten Sorgen zu haben.
»Kein Königinnenei?« fragte F'lar hoffnungsvoll.
F'nors Miene verdüsterte sich.
»Nein - und ich hatte so fest damit gerechnet.
Aber vierzehn Bronzedrachen! Darin hat Pridith Ramoth übertroffen.«
Stolz schwang in seiner Stimme mit.
»Allerdings. Wie geht es sonst im Weyr?«
F'nor
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