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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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allerdings ein Punkt, der die Suche erschweren könnte«, wandte F’lar ein. »Wenn sich diese Geschöpfe an bedeutende Ereignisse erinnern können, die ihre Vorfahren miterlebten…« – man merkte F’lar seine Skepsis an –, »dann kann keine der Echsen hier etwas wissen, das unseren Nachforschungen nützt. Es gibt bei uns keine Abkömmlinge aus jener Gegend.« Er deutete auf Zair. »Er stammt aus dem Gelege, das Menolly in der Halbkreis-Bucht aufzog, oder?«
    »Feuer-Echsen von überall suchen Ruth auf«, meinte Robinton und schaute Jaxom an, als wolle er eine Bestätigung.
    Der junge Mann hob die Schultern. »F’lars Einwand ist berechtigt.«
    »Nicht, wenn du diese Bucht aufsuchst, Jaxom. Ich bin sicher, daß uns die Faszination, die Ruth auf sämtliche Feuer-Echsen von Pern ausübt, weiterhelfen wird.«
    »Sie möchten, daß ich zum Süd-Kontinent fliege?«
    Robinton entging weder das Staunen noch die aufflammende Begeisterung in Jaxoms Blick. Der Junge hatte also bereits entdeckt, daß ein Leben als Drachenreiter ihn nicht voll befriedigte.
    »Ich würde am liebsten niemanden in den Süden schicken«, erklärte F’lar. »Das stellt einen Bruch unserer Vereinbarungen dar. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, D’ram aufzuspüren.«
    »Die Bucht ist weit entfernt vom Süd-Weyr«, warf Robinton leise ein. »Und wir wissen, daß die Alten ihn kaum verlassen.«
    »Die jüngsten Ereignisse deuten eher das Gegenteil an, oder?« In F’lars Stimme schwang Zorn mit, und seine Bernsteinaugen blitzten.
    Robinton erkannte, daß der Bruch zwischen Harfnerhalle und Benden-Weyr nur oberflächlich vernarbt war.
    »Baron Lytol«, fuhr der Weyrführer von Benden fort, »ich vernachlässige meine Pflichten. Gestatten Sie, daß ich Jaxom für diese Suche einsetze?«
    Lytol schüttelte den Kopf und deutete auf Jaxom. »Das liegt allein bei Baron Jaxom.«
    Robinton sah, daß F’lar diese veränderte Lage erst verdauen mußte. Er warf dem jungen Mann einen langen, scharfen Blick zu. Dann lächelte er. »Nun, Baron Jaxom?«
    Der Herr von Ruatha verneigte sich mit unbewegter Miene. »Ich fühle mich geschmeichelt, Weyrführer, daß ich meinen Beitrag leisten darf.«
    »Es gibt hier auf der Burg nicht zufällig ein paar Karten des Südkontinents?« erkundigte sich F’lar.
    »Doch, ich habe welche«, erklärte Jaxom und fügte hastig hinzu: »Fandarel gab uns Unterricht im Kartenzeichnen.«
    Die Skizzen waren jedoch unvollständig. F’lar sah, daß es sich um Kopien der Karten handelte, die F’nor bei seinen Erkundungen des Südkontinents angelegt hatte, als er Ramoths erstes Gelege zum Schutz gegen die Sporeneinfälle zehn Planetenumläufe in die Vergangenheit gebracht hatte.
    »Ich besitze genauere Karten des Küstengebiets«, meinte Robinton beiläufig und schrieb eine kleine Notiz an Menolly, die er in die Klammer unter Zairs Halsband schob. Er schickte die kleine Bronze-Echse zur Harfnerhalle los und schärfte ihr ein, den Auftrag nicht zu vergessen. »Wird er die Karten hierherbringen?« fragte F’lar zweifelnd, beinahe etwas verächtlich. »Brekke und F’nor versuchen mich auch ständig von der Nützlichkeit dieser kleinen Plagegeister zu überzeugen.«
    »Ich schätze, bei einer so wichtigen Angelegenheit wie den Karten wird Menolly den Wachdrachen bitten, daß er sie selbst hierherfliegt.« Robinton seufzte in sich hinein. Schade, daß er nicht daran gedacht hatte, Zair als Boten einzusetzen. Man durfte keine Gelegenheit versäumen, die Echsen ins rechte Licht zu rücken.
    »Wie viele Zeitsprünge hast du hinter dir, Jaxom?« fragte F’lar unvermittelt.
    Röte stieg Jaxom ins Gesicht. Erschrocken sah Robinton die feine weiße Narbe, die sich mit einemmal auf seiner Wange abzeichnete. Zum Glück war die verräterische Gesichtshälfte von F’lar abgewandt.
    »Äh… ich…«
    »Komm, mein Junge, ich kenne keinen Jungreiter, der diesen Trick nicht benutzt hätte, um rechtzeitig zum Essen daheim zu sein. Ich möchte nur wissen, wie gut Ruths Zeitgefühl ist. Einige Drachen besitzen überhaupt keines.«
    »Ruth weiß immer, in welcher Zeit er sich befindet«, entgegnete Jaxom stolz. »Ich würde sagen, er besitzt das beste Zeitgefühl von ganz Pern.«
    F’lar dachte eine Weile darüber nach. »Hast du es je mit längeren Sprüngen versucht?«
    Jaxom nickte zögernd und warf einen verstohlenen Blick zu Lytol hinüber, dessen Miene unbewegt blieb.
    »Kein Schwanken nach dem Sprung? Kein allzulanger Aufenthalt im

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