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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hereinflog.
    Holth glitt zu ihrem eigenen Weyr und nahm Moretas überschwenglichen Dank entgegen, ehe sie müde in ihre Steinmulde sank. Moreta rannte die Treppe nach unten. Zu ihrer Erleichterung hatte Orlith während ihrer Abwesenheit nicht einmal den Kopf auf die andere Seite gedreht. Und Leri schlief friedlich auf Moretas Lager.

KAPITEL XIII
Ruatha und Fort-Weyr, 19.03.43
    Alessan mußte anhalten. Schweiß stand ihm auf der Stirn und perlte über Wangen und Kinn. Die Hände am Pflug waren feucht, und das Gespann keuchte ebenso wie er bei der harten Arbeit auf dem regenschweren Acker. Der Burgherr von Ruatha nahm einen Lumpen, den er am Gürtel befestigt hatte, und rieb sich Hände und Gesicht trocken. Die Blasen, die er sich bei der ungewohnten Arbeit zugezogen hatte, brannten. Alessan trank einen Schluck Wasser, ehe er das störrische Gespann wieder vorwärtstrieb.
    Noch einen Tag, und die Renner hatten vergessen, daß sie je für den Wettkampf gezüchtet worden waren. Aber das sagte er sich schon eine geraume Weile. Irgendwann würde es wohl eintreffen. Nun, er hatte derbere Tiere an den Reitsattel gewöhnt; es mußte ihm irgendwie gelingen, die schlanken Renner für die Feldarbeit abzurichten, wenn er die Burg behalten wollte. Mit einem bitteren Lächeln überlegte er, ob das eine späte Rache dafür war, daß er sich den Befehlen seines Vaters widersetzt hatte. Allerdings, von den Arbeitstieren hatte nicht eines überlebt. Die schwerfälligen Last- und Zugtiere waren besonders rasch an der Lungenentzündung erkrankt, die sich nach den ersten Tagen der Epidemie wie ein Lauffeuer ausgebreitet hatte. Die Renner hingegen hatten zufrieden auf den üppigen Flußweiden gegrast. Bis zu dem Moment, da er sie, und sich selbst, an den Pflug spannte.
    Aber das Land mußte bestellt, das Volk ernährt, die Abgabe entrichtet werden, egal, wie er das schaffte. Er hatte den Feldrand erreicht und wendete die Tiere in einem weiten Bogen. Die Furchen waren krumm, aber zumindest hatte er die Scholle umgebrochen. Er ließ seine Blicke kurz über die anderen Felder schweifen, auf denen ebenfalls gearbeitet wurde. Von der Nordstraße her näherte sich ein Reiter der Burg. Alessan beschattete die Augen mit einer Hand und fluchte im nächsten Moment, da eines der Tiere seine Unaufmerksamkeit nützte und den Pflug aus der Furche riß. Als er das Mißgeschick wieder in Ordnung gebracht hatte, war der Mann so nahe, daß er die blaue Tracht der Harfner erkannte. Tuero kam von seinem Inspektionsritt der nördlichen Höfe zurück. Wer sonst hätte es gewagt, sich Ruatha zu nähern? Alessan hatte an seine Pächter eine Trommelbotschaft ausgesandt und um schwere Arbeitstiere gebeten, aber weder Drohungen noch hohe Geldangebote hatten bis jetzt einen Erfolg gebracht.
    »Es ist die Seuche, Alessan«, hatte Tuero mit ernster Miene erklärt. »Auf Ruatha hat sie am schlimmsten gewütet. Solange nicht alle geimpft sind, werden sie kaum hierherkommen. Und selbst dann werden sie keine Tiere mitbringen, weil nahezu der gesamte Bestand verendete.«
    Alessan war wütend auf und ab gegangen. »Wenn sie nicht kommen, werde ich mir die Gespanne eben selbst holen! Sie sollen ihrem Burgherrn ins Gesicht sagen, daß sie ihm die Unterstützung verweigern!« Insgeheim verstand er seine Pächter allerdings. Er selbst hatte bis jetzt nicht den Mut aufgebracht, Dag, Fergal und die Zuchtherde nach Ruatha zurückzuholen. Folien hatte ihm zwar immer wieder versichert, daß die Seuche durch Husten oder Niesen übertragen würde, durch persönlichen Kontakt also, und daß sich weder auf den Weiden noch auf der Rennbahn Krankheitskeime befanden … aber Alessan wollte auf keinen Fall die kostbaren Renner gefährden, die Dag am Morgen nach dem verdammten Fest in Sicherheit gebracht hatte.
    Nach einer längeren Diskussion mit Tuero, Deefer und Oklina, seinem engsten Beraterstab, war der Entschluß gefaßt worden, daß er auf der Burg bleiben mußte, da es niemanden von Rang und Namen gab, der seine Befehle auf Ruatha durchsetzen konnte. Alessan hatte lange gezögert, den eben erst genesenen Tuero auf die Reise zu schicken.
    Aber Tuero verstand es wie alle Harfner, die Leute zu überreden, und schon deshalb eignete er sich besonders gut als Sendbote. Ein paar Tage an der frischen Frühlingsluft würden ihm eher guttun, behauptete er. Außerdem habe er keine Ahnung von Pflügen.
    Alessan hatte seinem Drängen schließlich nachgegeben, weil ihm gar keine andere Wahl

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