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Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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kochte noch einmal eine Riesenmenge Tussilago-Sirup. Während die Flüssigkeit auf dem Herd siedete, plünderte ich die vollgestopften Regale. Ich zweigte von sämtlichen Kräutern und Wurzeln großzügige Portionen ab, bündelte und verpackte sie und stapelte sie in einer kühlen Ecke des inneren Lagerraums. Ich war ziemlich sicher, daß Anella hier nicht auftauchen würde. Dann füllte ich den Fellissaft und den Tussilago-Sirup in strohumwickelte Glasballons und schnürte ein kleines Bündel mit meiner persönlichen Habe. Um keinen Verdacht zu erregen, bereitete ich noch etwas von dem klebrigen Konfekt, das Anella und ihre Eltern so sehr schätzten.
    An diesem Abend suchte ich Onkel Munchaun auf. Ich überreichte ihm den persönlichen Schmuck meiner Mutter und bat ihn, die Sachen später an meine Schwestern zu verteilen.
    »Hm.« Er warf einen nachträglichen Blick auf das Päckchen und wog es in der Hand. »Hast du nichts davon für dich behalten?«
    »Nur einige Erinnerungsstücke. Ich glaube nicht, daß ich an meinem neuen Wirkungsort Schmuck brauchen werde.«
    »Gib mir die Nachricht, wenn du kannst, Rill. Ich werde dich sehr vermissen.«
    »Ich dich auch, Onkel. Gibst du ein wenig auf meine Schwestern acht?«
    »Habe ich das nicht immer getan?«
    »Mehr als alle anderen.«
    Ich konnte nichts mehr sagen, sonst wäre mein Entschluß ins Wanken geraten. Hastig floh ich aus dem zweiten Stock in mein Zimmer.
18.3.43
    Ich hatte am nächsten Tag eben wieder einen Kessel mit Kraftbrühe angesetzt, als ich den Meisterharfner und den Meisterheiler zu ihrer Unterredung in die Burg kommen sah. Ich winkte Sim zu mir und befahl ihm, mit zwei anderen Knechten vor dem Apothekenraum auf mich zu warten, weil ich in Kürze einen Auftrag für sie hätte.
    Hastig schlüpfte ich in meine vorbereiteten Reisekleider und stopfte noch ein paar persönliche Dinge in die Gürteltaschen. Dann warf ich einen Blick in den kleinen Spiegel an der Wand meines Zimmers. Einen Moment lang zögerte ich. Auf mein langes dichtes Haar war ich immer sehr stolz gewesen. Aber dann nahm ich kurzentschlossen die Schere, schnitt die dicken Flechten ab und schob sie in den dunkelsten Winkel meines Zimmers. In den nächsten Stunden würde wohl kaum jemand auf den Gedanken kommen, mein Zimmer zu durchsuchen. Und das kurze Haar paßte gut zu der Rolle, die ich von nun an im Leben spielen wollte.
    Ich kämmte die Haare straff nach hinten und band sie mit einer Lederschnur im Nacken zusammen. Dann verließ ich das Zimmer, das mir seit meinem achtzehnten Sommer Zuflucht geboten hatte, und huschte über die Wendeltreppe in den ersten Stock, wo sich die Suite meines Vaters befand.
    Dicht neben der Tür zu seinen Räumen bildete ein Torbogen eine Nische an der inneren Korridorwand. Kaum hatte ich in seinem Schatten Stellung bezogen, als von der Harfner-Halle die Trommeln herüberdröhnten. Sie verkündeten, daß Orlith fünfundzwanzig Eier gelegt hatte und daß sich darunter ein Königinnen-Ei befand. Endlich eine gute Nachricht! Sicher herrschte im Fort-Weyr großer Jubel über das Ereignis. In diesem Moment vernahm ich die mürrische, unzufriedene Stimme meines Vaters jenseits der Tür. Ich schüttelte den Kopf. Zu normalen Zeiten hätte er ein Gelege des Fort-Weyrs mit einer Runde Wein für alle gefeiert.
    Es befand sich niemand in der Nähe. Zu dieser frühen Stunde hatte das Gesinde in den Wirtschaftsräumen mehr als genug zu tun. Ich trat dicht an die Tür heran und preßte das Ohr gegen das Holz. So konnte ich den größten Teil der Unterredung verstehen. Capiam und Tirone hatten klare, kräftige Stimmen, die weit trugen - besonders jetzt, da sie ärgerlich schienen. Nur meinen Vater verstand ich schlecht.
    »Fünfundzwanzig Eier sind eine ganze Menge!« sagte Capiam gerade. »Wir befinden uns immerhin kurz vor einem Intervall.«
    »Moreta… Kadith… Paarungsflug aufsteigt. Sh'gall… sehr krank.«
    »Das sind Dinge, die uns nichts angehen«, hörte ich Meister Tirone sagen. »Außerdem hat die Krankheit eines Reiters keine Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit eines Drachen. Und da Sh'gall heute in Nerat gegen die Sporen kämpft, scheint er wieder gesund zu sein.«
    Ich wußte, daß beide Weyrführer an der Seuche erkrankt waren, denn man hatte in aller Eile Jallora von der Heiler-Halle in den Fort-Weyr entsandt, nachdem der dortige Heiler gestorben war. Weshalb Sh'gall allerdings in Nerat Fäden bekämpfte, entzog sich meiner Kenntnis.
    »Ich wollte,

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