Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
der beste Einwand, den ich heute gehört habe, Emily.«
    Drake und Kenjo sahen sich verständnislos an, aber Ongola, Joel und Ezra Keroon richteten sich mit erwartungsvollen Gesichtern auf. Jim Tillek grinste.
    ***
    Vor der Südküste der Großen Insel lagen fünf Hauptinseln und mehrere kleine Überreste von Vulkanen, die aus dem strahlend grünblauen Meer herausragten. Die Kuppe, der Avril und Stev sich nun erwartungsvoll näherten, war nichts anderes als der Krater eines versunkenen Vulkans. Ihre Seiten fielen steil ins Meer ab und bildeten ringsum eine schmale Küste, außer im Süden, wo der Kraterrand am niedrigsten war. Avril fieberte vor Ungeduld, als Stev den Bug des kleinen Bootes im Norden auf den Strand schob.
    »Die Nielsen, das kleine Dummchen, konnte doch unmöglich recht haben«, murmelte sie und sprang auf den Kiesstrand, noch ehe Stev den Motor abgeschaltet hatte. »Wie sollten wir denn einen ganzen Strand voll Diamanten übersehen haben?«
    »Wir hatten schon aussichtsreichere Stellen, Avril, weißt du noch?«
    Stev sah zu, wie sie eine Handvoll der schwarzen Steine aufhob und durch die Finger rinnen ließ. Sie behielt nur den größten, und den schob sie ihm hin.
    »Hier! Untersuche ihn!« Als er den handflächengroßen Stein in den tragbaren Scanner legte, sah sie sich empört um. »Es ergibt einfach keinen Sinn. Es können doch nicht alles schwarze Diamanten sein, oder?«
    »Das hier ist jedenfalls einer!«
    Er gab ihr den Stein zurück, und sie hielt ihn einen Augenblick in die Sonne. »Und was ist mit dem?« Sie hob einen faustgroßen Stein auf und warf ihn ihm zu, aber er sah gerade noch, wie sie den ersten Stein in ihren Beutel schob. »Ein Glück, daß die kleine Nielsen nur unser Lehrling ist. Das hier gehört alles uns!«
    »Wir« - Stev war nicht entgangen, daß Avril kurz gestockt hatte -»werden aufpassen müssen, daß wir den Markt nicht überschwemmen.« Er legte den großen Stein mit ungeduldigen und nicht ganz sicheren Fingern in den Scanner. »Es ist tatsächlich ein schwarzer Diamant. Etwa vierhundert Karat und einigermaßen rein. Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe, du hast das große Los gezogen.«
    Es klang spöttisch, und sie verzog das Gesicht, riß ihm den Diamanten aus der Hand und drückte ihn an sich, fast als wolle sie ihn beschützen. »Es können nicht alles schwarze Diamanten sein«, murmelte sie. »Oder doch?«
    »Warum nicht? Nichts kann einen Vulkan davon abhalten, Diamanten auszubrüten, wenn die richtigen Zutaten vorhanden sind und zu irgendeinem Zeitpunkt der Druck hoch genug ist. Ich gebe zu, daß dies vielleicht der einzige Strand aus schwarzen Diamanten oder überhaupt aus Diamanten im ganzen Universum sein könnte, aber genau den« - Stev grinste boshaft - »hast du hier gefunden.«
    Sie sah ihn mißtrauisch an und rang sich ein Lächeln ab. »Wir haben ihn gefunden, Stev.« Sie lehnte sich an ihn, ihre Haut berührte warm die seine. »Das ist der aufregendste Moment meines Lebens.« Sie legte ihre freie Hand um seinen Nacken, küßte ihn leidenschaftlich und preßte sich so fest an ihn, daß sich der Diamant in seine Rippen bohrte.
    »Nicht einmal Diamanten dürfen zwischen uns stehen, mein Liebes«, murmelte er, nahm ihr den Stein aus den widerstrebenden Fingern und warf ihn hinter sich in den offenen Schlitten.
    Stev war nicht allzu überrascht, als er am nächsten Morgen feststellte, daß Avril mit seinem schnellsten Schlitten das Bergwerkscamp Große Insel verlassen hatte. Er kontrollierte vorsichtshalber auch die Felshöhle, wo sie, wie er genau wußte, die sensationellsten Funde versteckt hatte. Die Höhle war leer.
    Stev grinste schadenfroh. Sie mochte die Warnung von Landing als unwichtig abgetan haben, aber er nicht. Er hatte verfolgt, was auf dem Südkontinent vor sich ging, und behielt stets den Osten im Auge, sobald eine Wolke erschien. Er hatte auch Pläne für den Notfall gemacht, bezweifelte jedoch, daß Avril ebenso umsichtig gewesen war. Er hätte gern ihr Gesicht gesehen, wenn sie entdeckte, daß es in Landing von emsigen Leuten nur so wimmelte und sich auf dem Startgitter Schlitten und Techniker drängten. Deshalb brüllte er vor Lachen, als einer der Lehrlinge ängstlich meldete, Avril sei nirgends zu finden.
    Nabhi Nabol fand das gar nicht komisch.
    ***
    Kenjo erreichte den Orbit mit minimalem Treibstoffaufwand und konzentrierte sich voll auf die vor ihm liegende Aufgabe, obwohl er den Aufwärtsschub der wendigen Maschine spürte und

Weitere Kostenlose Bücher