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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hineingehauen und nur für die Innenausstattung Holz verwendet. Sie hatte ihm auch bereitwillig geholfen, mit den Steinschneidern, die er sich von Drake Bonneau ausgeliehen hatte, einen Hangar für sein Flugzeug in den Fels zu treiben. Von der zweiten, gut versteckten Höhle, wo er seinen Vorrat an Flüssigtreibstoff lagerte, wußte sie freilich nichts. Es war ihm bisher noch nicht gelungen, die ganze Menge aus der Höhle bei Landing nach Honshu zu bringen.
    Ja, niemand würde mehr gegen Kenjos Handlungsweise protestieren, wenn er die so dringend benötigten Informationen brachte. Und er würde schon dafür sorgen, daß dazu drei oder vier derartige Flüge notwendig wurden. Er hatte die Stille und die Herausforderung des Weltraums vermißt. Was für ein jämmerliches Ding war doch sein kleiner Atmosphärenflieger, verglichen mit der eleganten, kraftvollen Mariposa. Wie schwerfällig war dagegen der Schlitten, den er als Geschwaderführer gesteuert hatte. Er war endlich wieder in seinem wahren Element - im Weltraum!
    Der Schiffsalarm schlug an, und Augenblicke später begann das Klingeln. Er befand sich inmitten einer Wolke aus kleinen, eiförmigen Kokons. Mit einem Schrei, wie ihn einst die längst verstorbenen japanischen Krieger ausgestoßen hatten, feuerte Kenjo die Steuerbordrepulsoren ab und grinste, als auf dem Schirm winzige Sterne der Zerstörung aufblühten.
    ***
    Avril Bitra war ganz bleich vor Schreck. Es war unfaßbar, wie sehr Landing sich verändert hatte, und dabei hatte sie damit gerechnet, es so gut wie verlassen vorzufinden. Als Stev sie überredet hatte, Lehrlinge anzunehmen, damit niemand sich allzu genau dafür interessierte, was sie eigentlich auf der Großen Insel machten, hatte die Bevölkerung von Landing noch aus ganzen zweihundert Leuten bestanden.
    Das Landing, das jetzt vor ihr lag, wimmelte hingegen von Menschen. Überall brannten Lichter, und trotz der späten Stunde eilten die Leute geschäftig umher. Und was das schlimmste war, auf dem Landestreifen herrschte ein Gedränge von großen, kleinen und mittelgroßen Schlitten, dazwischen liefen Techniker hin und her - und die Mariposa war nicht da! Was unter allen Sonnen war geschehen?
    Sie hatte ihren Schlitten ganz am Rand des Streifens abgestellt, in der Nähe der Stelle, wo sie die kleine Raum-Gig zum letzten Mal gesehen hatte. Die Enttäuschung erfüllte sie von neuem mit hilflosem Zorn. Da hatte sie nun ein Vermögen, mit dem sie diesen elenden Klumpen Dreck verlassen konnte. Es war ihr sogar gelungen, alle ihre Gefährten abzuschütteln, und sie hatte auch keinerlei Skrupel, Stev Kimmer zurückzulassen. Er hatte sich als nützlich und amüsant erwiesen - bis er vor kurzem diese schwarzen Diamanten taxiert hatte. Ja, es war richtig gewesen, sofort aufzubrechen, ehe er auf die Idee kam, die Schlitten unbrauchbar zu machen oder sonst etwas Drastisches zu unternehmen, um sie zu zwingen, ihn mitzunehmen. Aber wo in allen Höllen auf siebzehn Welten war die Mariposa? Wer verbrauchte den Treibstoff, den sie benötigte, um zu den Kolonistenschiffen zu gelangen? Sie bemühte sich, ihren Zorn zu beherrschen. Sie mußte nachdenken!
    Erst nach einer Weile fiel ihr der Alarm ein. Jetzt wünschte sie, genauer zugehört zu haben. Nun, so ernst war es wohl nicht gewesen, sonst ginge es in Landing nicht zu wie in einem Bienenstock. Aber vielleicht war das sogar günstig für sie. Bei so vielen Leuten würde es niemandem auffallen, ob sich ein Arbeiter mehr oder weniger herumtrieb.
    Sie schauderte, die Kühle der Nachtluft auf dem Plateau kam ihr plötzlich zu Bewußtsein. Sie war an das Tropenklima auf der Großen Insel gewöhnt. Leise, aber kräftig fluchend, kramte sie in den Stauräumen des Schlittens und fand einen einigermaßen sauberen Overall. Sie schnallte sich auch den Mechanikergürtel um, den sie darunter gefunden hatte. Wahrscheinlich gehörte er Stev - er war immer gut ausgerüstet. Sie grinste höhnisch. Aber nicht immer auf alles vorbereitet.
    Ehe sie sich auf die Suche nach der Mariposa machte, mußte sie den Schlitten verstecken. Sie versuchte, im Dunkeln wenigstens einen der dichten Büsche zu finden, die am Rand des Landestreifens wuchsen, aber sie sah keinen. Statt dessen stolperte sie in ein kleines Loch, das sich als groß genug erwies, um die Säcke mit den Schätzen zu verstecken. Sie holte sie aus dem Schlitten, ließ sie in das Loch fallen, schichtete Steine und Erde darüber und leuchtete dann mit der Taschenlampe auf die

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