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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatten.«
    Sallah lachte. Die temperamentvolle Barr war ganz die alte geblieben, nur etwas rundlicher war sie geworden. »Wie viele Kinder hast du jetzt, Barr?« fragte sie. »Wir haben uns doch ziemlich aus den Augen verloren, seit du auf der anderen Seite des Kontinents lebst.«
    »Fünf!« Barr ließ ein backfischhaftes Kichern hören und warf Sallah einen verschmitzten Blick zu. »Beim letzten Mal waren es Zwillinge, und damit hätte ich nie gerechnet. Dann hat Jess mir erzählt, daß er auch ein Zwilling ist und daß Zwillingsgeburten in seiner Familie nichts Ungewöhnliches sind. Ich hätte ihn erwürgen können.«
    »Aber du hast es nicht getan.«
    »Nein! Er ist ein guter Mann, ein liebevoller Vater, und er arbeitet schwer.« Barr nickte bei jeder der aufgezählten Tugenden nachdrücklich mit dem Kopf und grinste Sallah wieder an. Dann trat ein besorgter Ausdruck in ihr lebhaftes Gesicht. »Bei dir alles in Ordnung, Sallah?«
    »Sicher. Ich habe vier Kinder. Cara habe ich mitgebracht. Sie ist erst drei Monate alt.«
    »Ist sie bei Mairi oder bei Chris MacArdle-Cooney?«
    »Bei Mairi. Aber wir sollten uns den Dienstplan ansehen und feststellen, wann wir eingeteilt sind. Wo ist Sorka denn inzwischen?«
    Sallah hatte auch das rothaarige Hanrahanmädchen aus den Augen verloren. »Alle anderen habe ich getroffen.«
    »Ach, sie lebt mit einem Tierarzt zusammen. Am Irenplatz.« »Wie passend!« Plötzlich stieg Groll in Sallah auf, zum Teil wegen der Freiheit, die junge Leute genießen durften, zum Teil hatte es auch mit ihrer Enttäuschung über Tarvis Zurückhaltung zu tun. Aber gleichzeitig wurde ihr klar, daß sie im Moment relativ wenig Verantwortung hatte und daß ihre beruflichen Fähigkeiten wieder gefragt waren. »Komm, wir besorgen uns was zu trinken und erzählen uns gegenseitig, was in den letzten Jahren passiert ist!«
    Sorka und Sean kamen aus verschiedenen Richtungen und trafen sich vor ihrer Wohnung, Sean hatte an einer außerordentlichen Sitzung bei Admiral Benden teilgenommen, Sorka war in einem der Veterinärschuppen gewesen. Sein harter Schritt verriet ihr, daß er sich vor Wut kaum noch beherrschen konnte, aber er hielt sich zurück, bis sie im Haus waren.
    »Dieser verdammte Narr, dieser dreimal verfluchte Narr«, sagte er und knallte die Tür hinter sich zu. »Dieser aufgeblasene, dickschädelige, vernagelte Blödmann.«
    »Admiral Benden?« fragte sie überrascht. Sean hatte bisher nie einen Anlaß gefunden, den Admiral zu kritisieren, und er war sehr stolz gewesen, als er zu dieser Sonderbesprechung geladen wurde.
    »Dieser blöde Admiral will eine Kavallerieeinheit!«
    »Kavallerie?« Sorka holte gerade das Abendessen aus dem Gefrierfach, aber jetzt hielt sie inne.
    »Um mit Flammenwerfern in der Gegend herumzurasen, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Ist ihm denn nicht bekannt, daß Pferde Feuer hassen?«
    »Jetzt schon.« Sean ging an ihr vorbei an den kleinen Schrank, zog eine Flasche Quikal heraus und hielt sie vielsagend hoch.
    »Ja, bitte. Wenn ich nicht ruhiger werde, bekommt mir das Essen nicht.« Sie unterdrückte ihre Neugier. Daß er nach Alkohol verlangte, war ein deutliches Zeichen für seine Anspannung, denn Sean war gewöhnlich kein starker Trinker.
    »Wir brauchen nicht oben zu essen, oder?« fragte er und deutete mit dem Kopf in Richtung der wiedereröffneten Gemeinschaftsküche.
    »Nein, ich habe Mutters Tiefkühltruhe geplündert.« Sie schob ein Gefäß in den Herd und stellte die Zeit ein.
    Sean reichte ihr ein Glas und erhob das seine zu einem Trinkspruch. »Auf idiotische Admiräle, die sich zwar im Weltraum bestens auskennen, aber nicht die leiseste Ahnung von Pferden haben. Als ob wir solche Mengen von den Tieren hätten, daß wir sie mit hirnlosen Kapriolen verheizen könnten.
    Außerdem bildet er sich ein, ich könnte Feuerechsengeschwader ausbilden«, Sean hatte sich nicht davon abbringen lassen, die Tiere mit seinem eigenen Namen zu bezeichnen -, »die die Fäden auf Kommando vernichten. Er glaubt sogar, er müßte sich auch so ein Tier anschaffen. Und dann weiß er nicht einmal, daß sie erst im Sommer wieder schlüpfen! Wenn diese Paradeflieger sie bis dahin nicht alle angezündet haben.«
    Sorka hatte Sean noch nie so wütend gesehen. Sein Gesicht war zornrot. Um sich abzureagieren, ging er auf und ab, fuchtelte mit dem rechten Arm wie wild in der Luft umher und nippte zwischen den Sätzen an seinem Glas. Ständig warf er den Kopf zurück, um sich das

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