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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Berührung zu bringen.
    Obwohl die Aktion beendet war, hatten sich die Helfer noch nicht zerstreut. Windblüte, Pol, Bay und Phas waren in ein Gespräch mit dem Admiral und der Gouverneurin vertieft, die als offizielle Vertreter der Kolonie erschienen waren. Sorka fand, daß besonders Emily Boll abgekämpft und erschöpft wirkte, aber ihr Lächeln war immer noch von aufrichtiger Herzlichkeit. Auch sie schien sich nicht trennen zu können.
    Die Zwergdrachen von Landing flogen ständig in der Brutstätte aus und ein, schossen zu den Dachbalken hinauf und kämpften miteinander um Sitzplätze. Sie schienen sich mit der Rolle von Zuschauern zu begnügen; keines der Tiere war so mutig gewesen, die Eier genauer zu untersuchen. Sorka deutete das leise Zirpen als Ausdruck der Ehrfurcht.
    »Ob sie wohl wissen, was das ist?« fragte sie Sean leise.
    »Wissen wir es denn?« gab Sean mit einem belustigten Prusten zurück. Er hatte beide Arme über der Brust verschränkt; jetzt deutete er mit einer Hand auf das nächste Ei. »Das ist das größte. Ob es wohl eines von den goldenen ist? Bei dem Tanz, den wir eben aufgeführt haben, weiß ich nicht mehr, welches Ei wohin gelegt wurde. Unter denen, die wir verloren haben, waren mehr Männchen als Weibchen, und Lili nimmt schon Wetten an, wer von uns was bekommt.«
    Sorka warf dem Ei einen langen, kritischen Blick zu, überlegte, ob es wohl ein goldenes war oder nicht, und entschied dann etwas willkürlich im stillen, nein, wohl doch nicht. Es war ein Bronzeei. Sie teilte Sean ihre Schlußfolgerung jedoch nicht mit. Sean fing in solchen Fällen immer Streit an, und sie wollte nicht, daß dieser Augenblick, in dem sie das erste ›Drachengelege‹ betrachteten, verdorben wurde. Sie seufzte.
    Zwergdrachen waren für sie ebenso wichtig geworden wie Pferde. Sie gab bereitwillig zu, daß Seans Schwarm besser erzogen war als der ihre. Er hatte seine Tiere soweit im Griff, daß er sie bei Fädeneinfällen effektiv einsetzen konnte. Aber sie wußte, daß sie jedes Tier - die seinen, ihre eigenen und alle anderen auf Pern, die sich an Menschen angeschlossen hatten besser verstand als er, besonders, wenn sie beim Kampf gegen die Fäden verletzt wurden. Vielleicht hatte sie auch im Lauf der letzten zwei Monate, seit sie schwanger war, mütterliche Gefühle entwickelt. Der Arzt hatte ihr bescheinigt, daß sie völlig gesund war und keine Probleme zu erwarten seien. Sie konnte so lange reiten, wie sie sich im Sattel wohl fühlte.
    »Sie werden schon merken, wenn Sie nicht mehr reiten können«, hatte er ihr grinsend erklärt. »Und ab dem fünften Monat müssen Sie bei den Bodenmannschaften kürzertreten. Ab dann ist es nicht mehr empfehlenswert, stundenlang einen schweren Flammenwerfer zu schwingen.«
    Sorka hatte sich noch nicht durchringen können, Sean über das bevorstehende Ereignis zu informieren, denn sie fürchtete seine Reaktion. Sie hatten genügend Anrechnungspunkte gesammelt, um für die Killarney-Besitzung ein ausreichend großes Stück Land zu erwerben, aber solange die Fäden fielen, kam das nicht in Frage. Sean hatte Killarney seit dem dritten Fädenfall nicht mehr erwähnt, aber das hieß nicht, daß er nicht daran dachte. Von Zeit zu Zeit sah sie den abwesenden Blick in seinen Augen.
    Sie hatte gedacht, er würde von Killarney sprechen, als sein Vater ihm Cricket zurückgab, nachdem der Hengst seine Arbeit getan hatte, aber sie hatte sich geirrt. Da jedermann für zwei arbeitete, damit alles einigermaßen weiterlief, hatten nur sehr wenige Leute Zeit, sich über private Dinge Gedanken zu machen. Wenn Sean und Sorka ein wenig Muße hatten, dann kümmerten sie sich um ihre Pferde und ritten mit ihnen über das zerstörte Gebiet hinaus, um sie eine Stunde grasen zu lassen.
    Die Haupttür ging auf, einer der Sicherheitsingenieure kam herein, und sofort wurde es auf der Galerie der geflügelten Beobachter unruhig. Sean lachte leise. »Hier drin braucht man kein Sicherheitssystem«, murmelte er Sorka zu. »Komm, Schätzchen, in fünf Minuten fängt die Sprechstunde an.«
    Mit einem sehnsüchtigen Blick zurück auf die Kreise mit den gefleckten Eiern gingen die beiden Lehrlinge zu ihrer Arbeitsstätte. Als sie eine der Gassen überquerten, konnten sie deutlich die Lastesel sehen, die die Fähre Math langsam in Startposition zogen.
    »Glaubst du, sie werden es schaffen?« fragte Sorka.
    »Genug Aufwand haben sie ja getrieben«, antwortete er verdrießlich. Seit ihrem plötzlichen

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