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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sue. Sie war müde vom Kampf und brauchte wenigstens einen Funken Zuversicht.
    »Nein«, antwortete Drake fröhlich, »aber man wird es uns wahrscheinlich bald sagen.«
    Er trank einen Becher von dem erfrischenden Fruchtgetränk, das die älteste Tochter der Havers ihm und seiner Mannschaft brachte, dann verabschiedete er sich. Drake hatte Ongolas Befehl befolgt und das Tubberman-Anwesen während des Fädenfalls ausgespart, aber Havers' Bericht hatte ihn neugierig gemacht. Seiner Ansicht nach mußten alle Sporen vernichtet werden, auch wenn sie auf die Heimstatt eines Geächteten fielen. Die Sporen kümmerten sich nicht um die Streitigkeiten der Menschen: sie fraßen alles. Drake wollte nicht, daß wegen einer von Menschen verfügten Beschränkung ein Nest entstand.
    Daher flog er nach dem Start langsam eine Runde über dem Tubberman-Anwesen. Ned stand auf dem grünen Rasen vor dem Haus und winkte und gestikulierte ziemlich heftig, aber jetzt fühlte sich Drake doch verpflichtet, seine Befehle zu verfolgen, drehte nach Nordwesten ab und hielt auf Landing zu.
    Er aß schnell einen Bissen im Speisesaal, als Ned Tubberman auftauchte.
    »Du hast es gesehen, Drake, ich weiß es. Du mußt es gesehen haben.« Ned zerrte aufgeregt an Drakes Ärmel, um ihn zum Aufstehen zu bewegen. »Komm, du mußt ihnen erzählen, was du gesehen hast!«
    Drake machte seinen Arm frei. »Wem soll ich was sagen?« Er schaufelte sich noch eine Gabelvoll in den Mund. Beim Fädenkampf entwickelte man einen unglaublichen Appetit.
    »Du mußt Kwan, Paul und Emily erzählen, was du gesehen hast.«
    »Ich habe doch gar nichts gesehen!« Dann überfiel ihn blitzartig die Erinnerung: Ned stand auf einem grünen Fleck, auf einem grünen Fleck inmitten von verbrannter Erde. »Ich kann es nicht glauben!« Er wischte sich den Mund ab und kaute zerstreut weiter, während er der Erinnerung nachhing. »Aber die Fäden waren eben erst über euer Anwesen weggegangen, und Chuck und Sue haben gesehen, wie dein Vater euch gehindert hat, sie zu verbrennen!«
    »Genau!« Ned grinste breit und zerrte wieder an Drakes Ärmel. Der Geschwaderführer stand auf und folgte Ned aus dem Raum. »Ich möchte, daß du ihnen erzählst, was du gesehen hast, daß du meine Aussage bestätigst. Ich weiß allerdings nicht, was Dad gemacht hat.« Das Grinsen verblaßte, und Neds Begeisterung flaute ein wenig ab. »Er sagt, Ächten funktioniert nach beiden Seiten. Mutter hat erzählt, daß er sich in seinem Labor einschließt und niemanden in seine Nähe läßt. Meine Brüder und meine Schwester sind fast ständig bei Sue drüben, aber Mutter will Dad nicht allein lassen, auch wenn er nur selten im Haus ist. Sie sorgt dafür, daß alles weiterläuft.«
    »Dein Vater macht irgendwelche Experimente?« Drake war etwas verwirrt.
    »Nun ja, er ist ausgebildeter Botaniker. Und er hat immer gesagt, bis Hilfe käme, müsse sich der Planet selbst verteidigen.« Ned verlangsamte seine Schritte. »Und dieser Grasfleck muß sich - irgendwie - gegen die heutigen Fäden selbst verteidigt haben, denn er ist noch da!«
    Drake erzählte Kwan, Paul, Emily und auch Pol und Bay, die hastig herbeigerufen worden waren, was er beobachtet hatte. Ned beharrte darauf, daß er die Sporen auf die Grasnarbe habe fallen sehen, daß diese aber weder verdorrt noch aufgefressen worden sei. Später, als Drake das Anwesen überflogen hatte, sei nicht mehr zu erkennen gewesen, daß auf dieses zwölf mal zwanzig Meter große Rechteck jemals Fäden niedergegangen seien.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie er das gemacht haben soll«, sagte Pol schließlich und sah Bay fragend an. »Vielleicht hat er Kitti Pings Grundprogramm so abgewandelt, daß es auf eine weniger komplexe Lebensform angewendet werden konnte. Vom Fachlichen her muß ich das allerdings bezweifeln.«
    »Aber ich habe es gesehen.« Ned ließ nicht locker. »Und Drake ebenfalls.«
    Ein langes Schweigen trat ein, bis endlich Emily das Wort ergriff. »Ned, wir zweifeln weder an Ihrem Bericht noch an Drakes Bestätigung, aber wie Ihr Vater sagte, Ächten funktioniert nach beiden Seiten.«
    »Sind Sie zu stolz, um ihn zu fragen, was er gemacht hat?« fragte Ned. Er wurde unter seiner Sonnenbräune bleich, und seine Nasenflügel blähten sich entrüstet.
    »Mit Stolz hat das nichts zu tun«, erklärte Emily sanft. »Aber mit dem Bedürfnis nach Sicherheit. Er wurde geächtet, weil er sich dem Willen der Kolonie widersetzt hat. Wenn Sie ehrlich sagen können, daß

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