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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er seine Haltung geändert hat, dann können wir über eine Wiedereingliederung sprechen.«
    Ned senkte vor Emilys nachsichtigem Blick errötend die Augen und seufzte tief. »Er will von Landing und seinen Bewohnern nichts wissen.« Dann umfaßte er die Tischkante und beugte sich zur Gouverneurin vor. »Aber er hat etwas Unglaubliches gemacht. Drake hat es gesehen.«
    »Ich habe tatsächlich eine Grasnarbe gesehen, wo keine hätte sein dürfen«, räumte Drake ein.
    »Könnte Ihre Mutter für ihn aussagen?« fragte Paul, um Neds willen um eine ehrenvolle Lösung bemüht.
    »Sie sagt, er redet nur mit Petey, und Petey sagt, er mußte feierlich versprechen, den Mund zu halten, deshalb hat sie ihn nicht gedrängt.« Ein schmerzlicher Ausdruck zuckte über Neds Gesicht. »Aber ich werde sie fragen. Ich werde auch Petey fragen. Ich kann es versuchen!«
    »Für Sie war das nicht leicht, Ned«, sagte Emily. »Wir wären alle froh, wenn diese Sache zu einem vernünftigen Ende gebracht werden könnte.« Sie berührte seine Hand, die immer noch die Tischkante umklammerte. »Gerade jetzt brauchen wir jeden einzelnen.«
    Ned sah ihr fest in die Augen und nickte langsam. »Ich glaube Ihnen, Gouverneurin.«
    »Manchmal bringt mir meine Stellung mehr Pflichten ein, als die ganze Sache wert ist«, sagte Emily leise zu Paul, als die Luke der Fähre sich endlich hinter Nabhi Nabol und Bart Lemos schloß. Sie mußte vorsichtig sein, denn alle jungen Männer aus Nabhis Geschwader waren gekommen, um ihrem Anführer Glück zu wünschen. Sie drehte sich um, lächelte ihnen zu und ging dann auf den Seitenstreifen, um pflichtschuldigst zusammen mit den Technikern auf den Start zu warten.
    Es dauerte so lange, daß sowohl der Admiral als auch die Gouverneurin ängstliche Blicke zum Wetterbeobachtungsturm warfen. Gerade als beide zu der Ansicht gelangt waren, ihr Verdacht könne sich bestätigen und Nabhi würde nun vielleicht doch kneifen, hörten sie das Dröhnen der Zündung und sahen die gelbweißen Flammen aus den Rohren schlagen.
    «Hört sich gut an«, brüllte Paul über den Lärm hinweg. Emily begnügte sich mit einem Nicken und stopfte sich die Finger in die Ohren.
    Sie verstand nicht viel von der Funktionsweise einer Fähre, aber die jungen Männer grinsten und winkten triumphierend. Fulmar wirkte so erleichtert, daß es schon fast komisch war. Majestätisch begann sich die Fähre über das Landegitter zu bewegen, wurde immer schneller und erhob sich in einem steilen, aber anmutigen Bogen in die Lüfte. Die Flamme verlor sich im Blau des Himmels, und die Zuschauer hielten die Hand über die Augen, weil die aufgehende Sonne sie blendete. Dann blühte der flaumige Kondensstreifen auf, markierte in Wellen den Weg der Fähre. Die Techniker, die dies ermöglicht hatten, klopften sich jubelnd auf den Rücken.
    »Mein lieber Mann, das ist vielleicht ein Gefühl, wieder mal 'nen Vogel steigen zu lassen«, rief einer der Männer. »He, was ist denn mit denen los?« fragte er und zeigte auf mehrere Zwergdrachenschwärme, die wie aus dem Nichts ziemlich tief über das Gitter gerast kamen und dabei merkwürdig gurrende Laute ausstießen.
    »Bei wem ist ein Baby fällig?« wollte Fulmar wissen.
    Emily und Paul sahen sich an. »Bei uns«, sagte sie und schlüpfte schnell in den Gleiter. »Seht ihr nicht? Sie fliegen geradewegs zur Brutstätte.«
    Wenn man in Richtung Landing schaute, konnte man nicht mehr daran zweifeln, daß ganze Schwärme von Zwergdrachen dorthin unterwegs waren. Niemanden hielt es jetzt mehr auf dem Landegitter. Das Dach der Brutstätte war mit den gurrenden und schnatternden Tieren bedeckt. Das mißtönende Geschrei war eher aufregend als störend. Als der Admiral und die Gouverneurin eintrafen, mußten sie sich erst einen Weg durch die Menge bahnen, um die offene Doppeltür zu erreichen.
    »Willkommen im neunhundertstimmigen Chor«, murmelte Emily, als sie und Paul den Rand des angewärmten Sands erreichten. Dort blieben sie stehen und beobachteten ehrfürchtig das Geschehen.
    Kitti Ping hatte genaue Anweisungen hinterlassen, wer beim Ausschlüpfen anwesend sein sollte. Sechzig junge Leute im Alter zwischen achtzehn und dreißig, die bereits bewiesen hatten, daß sie mit den Zwergdrachen gut harmonierten, waren auserwählt worden und durften um den Kreis der Eier herumstehen. Windblüte, Pol, Bay und Kwan befanden sich seitlich auf einer Holzplattform; ihre Gesichter waren erwartungsvoll gerötet.
    Von draußen drang

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