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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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blieben kurz stehen, um David Catarels Bronzedrachen zu bewundern, der seine Fleischbrocken so schnell hinunterschlang, als atme er sie ein. David war wie verzückt.
    »Na ja, es wäre möglich«, antwortete Pol, als sie ihn erreichten. Er verbarg seine Nervosität recht gut, im Gegensatz zu Windblüte, die den leisen Gruß des Admirals und der Gouverneurin kaum zur Kenntnis nahm. »Sie wurden innerhalb einer Zeitspanne von sechsunddreißig Stunden erzeugt. Die sechs, die bereits ausgeschlüpft sind, stammen aus der ersten und zweiten Gruppe. Aber vielleicht müssen wir noch warten. Aus unseren Beobachtungen der wilden Zwergdrachen wissen wir, daß das Eierlegen sich über mehrere Stunden hinziehen kann. Ich vermute, die Grünen und Goldenen haben Ähnlichkeit mit den Vipern auf der Erde, die ihre Eier im Körper behalten konnten, bis sie den passenden Ort oder Zeitpunkt gefunden haben, um sie abzulegen. Wir wissen, daß die Jungen aus natürlich entstandenen Eiern mehr oder weniger gleichzeitig ausschlüpfen. Dies«, sagte er und deutete auf die Brutstätte, »ist ein Zugeständnis an Kitti Fing. Sie wollte die Lebensbedingungen der Vorfahren der Gattung möglichst genau imitieren. Ach, da bricht noch eins auf.« Er blickte auf die Liste in seiner Hand. »Es ist aus der dritten Gruppe!«
    »Sechs Männchen, aber nur ein Weibchen«, sagte Bay leise. »Offen gestanden, ich hätte lieber mehr Weibchen. Was meinen Sie, Windblüte?«
    »Ein vollkommenes Männchen und ein vollkommenes Weibchen, mehr brauchen wir nicht«, sagte Windblüte mit etwas belegter, aber beherrschter Stimme. Sie hatte die Hände in ihren weiten Ärmeln verborgen; die Anspannung hatte tiefe Falten in ihr Gesicht gegraben, und ihre Augen blickten düster.
    »Peter Semlings Bronzedrache sieht recht kräftig aus«, meinte Emily ermunternd. Windblüte gab keine Antwort, sie starrte wie gebannt auf die Eier. »Sind sie so, wie Sie erwartet haben?« fragte die Gouverneurin Pol und Bay.
    »Nein«, gestand Bay, »aber schließlich hatte nur Kitti das zugehörige Bild im Kopf. Wenn nur…« Sie stockte. »Ach, wieder ein goldenes Weibchen. Ich glaube, Kitti Ping hat die Wahl geschlechtsabhängig gemacht. Für Nyassa Clissmann.
    Wie reizend sie doch sind!«
    Emily konnte die Nestlinge gar nicht so anziehend finden, aber sie war froh, daß so viele am Leben waren. Aber was hatte Kitti Ping sich vorgestellt, als sie die Eier der Zwergdrachen manipulierte? Das waren keine Drachen, wie Emily sie kannte. Und doch sah sie plötzlich im Geiste den Himmel voll von solchen Geschöpfen, sah sie schweben, herabstoßen und Feuer speien. Hatte Kitti Ping eine ähnliche Vision gehabt?
    »Die Fähre!« sagte Pol plötzlich. »Habe ich sie starten hören?«
    »Ja, er hat es geschafft«, antwortete Paul. »Ongola wird uns auf dem laufenden halten. Wir haben nicht genug Treibstoff für einen Direktflug. Die Fähre muß eine Woche lang ohne Antrieb fliegen, bis sie den Schweif erreicht.«
    »Verstehe.« Pol wandte sich wieder den Eiern zu.
    Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, einige Leute mußten an ihre Arbeit zurück, andere nahmen ihre Plätze ein. Man brachte den Biologen und den Führern der Kolonie etwas zu essen und Holzbänke, damit sie sich setzen konnten. Windblüte blieb stehen. Auch der Kreis der hoffnungsvollen Drachenreiter wurde mit Essen versorgt. Die Zwergdrachen setzten ihren Ermunterungsgesang unermüdlich fort. Emily fragte sich, wie sie es nur so lange durchhalten konnten.
    Es wurde dunkel, ehe sich wieder etwas tat, und dann sprengten ein Brauner und zwei Goldene gleichzeitig ihre Eier. Marco Galliani bekam den Braunen, die beiden Goldenen schlössen sich an Kathy Duff und Nora Sejby an. Die Menge jubelte.
    Die Zuschauer zerstreuten sich allmählich, doch die Zwergdrachen blieben auf dem Posten und sangen weiter. Emily wurde allmählich müde, und sie sah, daß auch die anderen von der Erschöpfung übermannt wurden. Als Catherine Radelin-Doyle ihre Goldene an sich band, war sie halb eingeschlafen.
    »Schließen sich immer Drachenweibchen an Menschenfrauen an?« fragte Emily. »Und Männchen an Männer?«
    »Nachdem man die Männchen als Kämpfer einsetzen will und die Weibchen die Eier legen sollen, hat Kitti es logischerweise so eingerichtet«, antwortete Pol.
    »Für sie war es vielleicht logisch«, meinte Emily ein wenig nachdenklich. »Es sind keine Blauen und Grünen darunter«, fiel ihr plötzlich auf.
    »Kitty hat die größeren

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