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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wachdrache ihre Absicht erkannte, waren sie bereits in die Brutstätte geflogen. Ramoth schrie, aber die Bronzedrachen verschwanden mit dem Königinnen-Ei im Dazwischen, ehe sie handeln konnte. Wie Sie vielleicht schon vermuteten, hatten Ramoth und Mnementh die Alten im Verdacht und flogen sofort zum Süd-Weyr, ohne jedoch eine Spur zu finden. Nun war klar, daß die flüchtigen Drachen einen Sprung zwischen den Zeiten gemacht hatten, um ihre Beute in Sicherheit zu bringen. Ehe man zu disziplinarischen Maßnahmen greifen konnte, wurde das Ei von einem Atemzug zum anderen in die Brutstätte zurückgebracht. Die Schale ist jedoch verhältnismäßig hart, ein Umstand, der die Weyrherrin sehr erbost, weil er darauf schließen läßt, daß das Ei sich ziemlich lange in einer anderen Zeit befunden haben muß. Über das Wo ist nichts bekannt.
    Man hat die Alten im Verdacht, denn welcher andere Weyr würde stehlen, was er selbst produzieren kann?
    Meister Robinton hat dringend zu Vorsicht und Besonnenheit geraten und sich sogar gegen Strafmaßnahmen ausgesprochen, worauf er kategorisch aufgefordert wurde, den Benden-Weyr zu verlassen. N'ton.«
    »So!« sagte Toric, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trommelte mit der Nachrichtenrolle auf den Tisch.
    »Die Alten haben sich also nur selbst in Verruf gebracht. Das erleichtert mich sehr.«
    »Wenn Sie es so sehen…«, murmelte Piemur, stand unvermittelt auf und verließ das Gebäude.
    Mochte Toric seine Erleichterung genießen, Piemur war keineswegs wohl bei der Sache. Der Meisterharfner aus Benden verbannt? Das war ein verdammtes Unglück. Je mehr er über die Folgen einer solchen Entfremdung nachdachte, desto niedergeschlagener wurde er. Man war haarscharf an der schlimmsten Katastrophe vorbeigegangen, die über Pern hereinbrechen konnte - einem Kampf Drachen gegen Drachen.
    Diese verfluchten Alten! Samt und sonders ausgemachte Idioten! Besonders T'kul, in dessen Kopf dieser sinnlose Plan doch gewiß entstanden war. Sie würden für ihre Tat büßen müssen, und Piemur hoffte nur, daß die Zukunft der Burg des Südens - und Torics ehrgeizige Vorhaben - nicht gefährdet waren. Doch seine größte Sorge galt Meister Robinton, der sich in nie dagewesenen Schwierigkeiten befand.
    Die Alten kehrten am Spätnachmittag zurück. Piemur ging in Torics Auftrag auf Kundschaft und empfand eine gewisse Genugtuung, als er die tiefe Schwermut und die matte Farbe der einzelnen Drachen bemerkte. Die Tiere waren von ihrem mißglückten Unternehmen so erschöpft, daß sie nicht einmal fressen wollten, und die meisten Reiter gaben sich alle Mühe, sich sinnlos zu betrinken.
    »Das ist nichts Neues«, erklärte Toric, als Piemur ihm Meldung machte. »Splitter und Scherben, ich glaube, Drachenreiter bleibt Drachenreiter, ob aus dem Norden oder aus dem Süden«, fuhr er fort, während er mit langen Schritten in seinem Arbeitsraum auf und ab ging und gar nicht zu bemerken schien, wie er Möbel beiseite stieß und mit seinen ungeduldigen Gesten Gegenstände von den Tischen fegte. Den ganzen Tag über hatte er sich beherrscht, doch nun mußte sich die Anspannung irgendwie Luft machen. »Aber wie hätte ich ahnen sollen, daß sie so etwas vorhatten, wie Ramoths Königinnen-Ei zu rauben? Glaube mir, mein Junge, T'kul und seine geilen Reiter haben dieses Ei gestohlen.
    Davon bin ich völlig überzeugt.«
    Piemur nickte zustimmend und hoffte, Toric würde die Sache vorerst einfach auf sich beruhen lassen. »Allerdings hätte ich mir denken können, daß sie verzweifelt eine Königin brauchten, solange einer ihrer Bronzedrachen noch genug Energie hatte, um sie zu fliegen. Ich schätze, sie haben zu lange gewartet! Wer Ramoths Ei zurückgebracht hat, weiß ich nicht, aber bei Faranth, ich bin ihm dankbar.
    »Das war heute wirklich knapp, mein Junge. Verdammt knapp. Diese Drachen aus dem Norden hätten Burg und Weyr in Schutt und Asche legen können.« Mit einer weit ausholenden Handbewegung wischte Toric einen Stapel Dokumente zu Boden. »Ich mag die Alten nicht, aber nicht einmal ich möchte erleben, wie Drachen gegen Drachen kämpfen.«
    »Sie sollten so etwas nicht einmal denken, Toric«, sagte Piemur schaudernd. Die Gefahr war erschreckend nahe gewesen.
    »Eine Weile glaubte ich, alles, was ich in zwanzig Planetenumläufen aufgebaut hatte, gehe in Trümmer.«
    Wieder holte Toric aus, und diesmal riß er einen Leuchtkorb aus dem Wandhalter und vergoß seinen Inhalt über die Aufzeichnungen. Piemur

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