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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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heran und holte die Reste seiner Verpflegung heraus. Sie lehnte es ab, die Branntweinflasche zu behalten, ließ sich aber überreden, einen Schluck zu trinken, um die Kälte zu vertreiben.
    »Du mußt deine Jacke zurücknehmen«, sagte sie.
    »Ich habe ja die Decke. Niemand wird sich darüber wundern, daß du eine Decke verloren hast, aber Hemd und Jacke… und sobald du weg bist, gehe ich in den Regen hinaus und wasche mich von Kopf bis Fuß.«
    »Dann brauchst du den Seifensand.« Er kramte den kleinen Beutel aus seinem Bündel hervor und gab ihn ihr. »Bleib nicht zu lange draußen. Möglicherweise treibt sich Thella immer noch herum.«
    Aramina hatte sich die Decke umgelegt und schlüpfte darunter aus seiner Jacke.
    »Das glaube ich nicht. Es muß Dushik gewesen sein, der Readis angegriffen hat.
    Thella hätte ein Messer geworfen.«
    Das war so scharf beobachtet, daß Jayge eine anerkennende Grimasse schnitt. Aramina war durchaus bei klarem Verstand. Also würde er genau das tun, worum sie ihn bat, und sie aus dem Herrschaftsbereich der Burg Benden bringen.
    Zurück nach… dann fiel ihm die Ladung Zuchttiere ein, die für den Südkontinent bestimmt war. Nun, vielleicht sollte er sein Händlertalent dazu einsetzen, Araminas Problem zu lösen. Solange er nur mit ihr gehen konnte. Er hatte sie gefunden! Er liebte sie! Er würde ihr helfen. Zum Teufel mit Weyrn und Burgen. Burgen und Weyr konnten ihr keine Sicherheit bieten.
    Das konnte und wollte nur er!

Südkontinent
22.05.15 -03.08.15
    Piemur betrat Torics Privatraum und sah mit einem schnellen Blick auf die Innenwand zu seiner Linken, daß die Karte des Siedlungsgebiets wie gewöhnlich abgedeckt war. Da Piemur viele der neuesten Eintragungen beigesteuert hatte, erheiterte ihn die paranoide Geheimnistuerei des Burgherrn. Saneter saß auf der Kante seiner Bank und rieb sich hektisch die geschwollenen Fingergelenke. Torics Miene verriet nichts, und das war ein schlechtes Zeichen, besonders da Piemur bei seiner Rückkehr von der Großen Lagune die gesamte Burg ganz außer sich vor Angst und Empörung vorgefunden hatte. Farli hatte ohne Sinn und Verstand etwas von feuerspeienden Drachen dahergeschnattert und war dann verschwunden. Piemur hatte zwar bemerkt, daß allgemein nur wenige Feuerechsen zu sehen waren, aber er hatte keine Zeit gehabt, sich weiter darum zu kümmern, da Toric ihn sofort zu sich befohlen hatte.
    »Nun, was habe ich diesmal falsch gemacht?« fragte Piemur flapsig.
    »Nichts, es sei denn, du hast ein schlechtes Gewissen«, gab Toric gereizt zurück, und sofort schaltete Piemur auf respektvolle Aufmerksamkeit um.
    »Was könnte alle Drachenreiter zum Abzug bewegen?« fuhr der Burgherr fort.
    »Sie sind abgezogen?«
    Eigentlich sollte Toric darüber in lauten Jubel ausbrechen, dachte Piemur. Er warf einen fragenden Blick auf Saneter, aber der alte Harfner gab so verwirrende Fingersignale, daß der Junge daraus nicht klug wurde. Nach T'rons Tod hatte T'kul sich selbst zum Weyrführer erklärt, und von da an war es mit dem Südweyr rapide bergab gegangen. Von den anderen Bronzereitern hatte T'kul keiner die Herrschaft streitig gemacht, aber es war auch niemand glücklich über seine sprunghafte Art und seine übertriebenen Forderungen.
    »Weit und breit ist kein Drachenmännchen zu sehen.«
    Toric rieb sich nachdenklich das Kinn. »Nur Mardras Königin ist im Weyr, und sie ist eigentlich schon fast tot.«
    Es kam selten vor, daß Toric ganz und gar nicht wußte, was er tun sollte. Seine Maßnahmen fanden nicht immer Saneters - und manchmal nicht einmal Piemurs - Billigung, aber im allgemeinen gewährleisteten sie die Sicherheit der Burg.
    »Es ist kein Fädeneinfall angesagt«, fuhr der Burgherr fort, ohne seine Verachtung für die Drachenreiter des Südens zu verbergen, die sich so selten aufrafften, ihre herkömmlichen Pflichten zu erfüllen. »Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, warum alle Männchen einfach verschwunden sind.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Piemur zu. Seine Stimme hatte wohl ein klein wenig zu vergnügt geklungen, denn Toric warf ihm einen langen prüfenden Blick zu.
    Piemur wartete geduldig. Toric hatte ganz offensichtlich etwas auf dem Herzen.
    »Du bist doch gern hier?« fragte der Burgherr endlich.
    »Ich bin in erster Linie meinem Gildemeister verpflichtet«, gab Piemur zurück, ohne Torics Blick auszuweichen. Bisher war es ihm gelungen, dieses oberste Gesetz weit genug auszulegen, um niemals direkt dagegen verstoßen zu

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