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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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aufgehoben hast, um mich zu zerstreuen. Allmählich wurde es mir nämlich schon wieder langweilig«, fuhr Robinton fort.
    Nachdem Piemur ihm gezeigt hatte, wo die Paradiesflußbesitzung lag, saß der Harfner lange Zeit über die Karte gebeugt, murmelte unverständliches Zeug vor sich hin und schnitt hin und wieder eine Grimasse.
    Piemur, der mit den Marotten seines Meisters wohlvertraut war, füllte Robintons Becher mit Wein und stellte ihn neben seine rechte Hand. Sebell, der neue Meisterharfner, hatte Piemur in aller Form wieder dem Landsitz an der Meeresbucht als Gesellen zugeteilt. Piemur hatte seinen Freund nicht gefragt, ob Toric ihn nicht wieder hatte aufnehmen wollen, oder ob Meister Robinton ihn eigens angefordert hatte. Für ihn zählte nur, daß er bei seinem Meister war, wo man sich, trotz der wehmütigen Klagen des alten Mannes, niemals langweilte - schon gar nicht, seit Meister Oldive dem Harfner seine völlige Genesung bescheinigt hatte und dieser große Pläne für künftige Erkundungen schmiedete.
    »Ein wunderschönes Land von gewaltiger Größe, Piemur«, erklärte Robinton und nippte an seinem Wein.
    »Wenn man an die beengten Verhältnisse in den Höhlen von Igen denkt, an die schrecklichen Felslöcher in Tillek und im Hochland…« Er seufzte. »Ich glaube…«
    Er unterbrach sich und winkte ab. »Ich glaube, ich habe mich zu früh überreden lassen, mich aufs Altenteil zurückzuziehen.«
    Piemur lachte. »Sie haben sich ebenso wenig aufs Altenteil zurückgezogen wie ich, Meister Robinton. Sie sind nur auf der Suche nach neuen Dummheiten, die Sie anstellen können. Überlassen Sie die Burgherren, die Gildemeister und die Weyrführer doch Sebell. Eigentlich dachte ich, es macht Ihnen Spaß, sich mit den Hügeln zu beschäftigen.«
    Unwirsch winkte der Harfner ab. »Wenn man nur etwas zutagefördern würde! Den größten Teil der bisherigen Funde haben Fandarel und Wansor mit Beschlag belegt, und sie sind mit ihren unleserlichen Sternenkarten glücklich wie satte Jungdrachen. Die leeren Flaschen - auch wenn sie aus einem äußerst merkwürdigen Material bestehen - und die zerbrochenen Maschinenteile inspirieren mich einfach nicht. Was unsere Vorfahren wegwarfen oder als zu unhandlich zurückließen, ist mir zu wenig. Ich möchte viel mehr wissen. Ich möchte ihren Lebensstil kennenlernen, möchte erfahren, womit sie tagtäglich hantierten, was sie aßen, wie sie sich kleideten, warum sie nach Norden zogen, woher sie ursprünglich kamen und wie sie hierher gelangten, abgesehen davon, daß sie die Dämmerschwestern als Fahrzeuge benützten. Das muß wirklich eine unglaubliche Reise gewesen sein. Ich möchte die Landung rekonstruieren und… Wieviel ist erhalten geblieben in - wie war doch gleich der Name?«
    »Am Paradiesfluß? Das sehen Sie sich am besten selbst an.«
    Endlich fand Piemur Gelegenheit, seinen Vorschlag anzubringen. Der Harfner sollte die beiden tüchtigen und durch und durch liebenswerten jungen Leute nur kennenlernen, dann würde er sich ihrer gewiß auch annehmen - und sie gegen alle eventuellen Ansprüche Torics verteidigen. »Sie haben ein festes, schönes Haus; sie haben wilde Tiere gezähmt und sich mit allem, was sie irgendwo fanden, eine Existenz aufgebaut. Wie sie sehen, leben sie weitab von den Grenzen der Burg des Südens.« Geselle und Meister lächelten sich an, und dann wagte Piemur sich noch weiter vor. »Wenn einem einfachen Gesellen die Frage erlaubt ist, wie soll eigentlich von nun an festgelegt werden, wer was und wieviel besitzen darf?«
    Meister Robinton musterte ihn scharf. »Eine sehr gute Frage, einfacher Geselle Piemur.« Er zwinkerte verschmitzt. »Aber sie geht mich nichts an.«
    »Das glaube ich erst, wenn ich einen Wachwher fliegen sehe.«
    »Ganz im Ernst, man hat mir einen Palast errichtet…« die Augen des Harfners funkelten, »… weit genug entfernt von allem Trubel und aller Hektik, um meine Gesundheit nicht zu gefährden. Ich kann die vielen Helfer nicht dadurch kränken, daß ich ihn verlasse, selbst wenn ich hin und wieder einen Drachenreiter dazu überreden könnte, mich nach Norden zu fliegen.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Lessa hat Oldives Ratschläge viel zu eng ausgelegt.«
    Seufzend blickte er aus dem Fenster auf die türkisfarbene Wasserfläche und lächelte resigniert.
    »Außerdem leite ich nominell die Ausgrabungen auf dem Plateau.«
    Dann fuhr er munterer fort:
    »Sollten sich allerdings die Weyrführer oder die Burgherren für meine

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