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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Süden geholt, die eigentlich in den Norden gehört.«
    Er legte besitzergreifend den Arm um Sharra.
    Um Torics Fassung war es geschehen.
    »Sie!«
    Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf Jaxom und wußte nicht, was er zuerst tun sollte, außer diesen… diesen… Ausbund an Unverschämtheit wie ein Insekt zu zerdrücken. Er war ganz bleich vor Empörung. Ausgerechnet diesem - diesem adeligen Grünschnabel sollte er verpflichtet sein!
    Diesem langbeinigen, unreifen Knäblein!
    Am liebsten hätte er Jaxom ein Glied nach dem anderen ausgerissen, aber dieser weiße Drache, so klein er auch sein mochte, war doch größer als Toric und stärker als jeder Mensch, und außerdem waren seine beiden Eltern in der Nähe. Toric blieb nichts anderes übrig, als die Demütigung zu schlucken. Das Blut schoß ihm ins Gesicht, und sein Herz raste. Er konnte es kaum fassen, aber es ließ sich nicht leugnen, daß der Junge es gewagt - und geschafft - hatte, Sharra zu befreien, und ihm nun ganz gelassen gegenüberstand.
    Er hatte sich getäuscht, der Bursche war kein Feigling!
    Er hatte sich durch die Eifersucht seines Milchbruders beeinflussen lassen. Der junge Jaxom hatte sich verhalten wie ein echter Baron, er hatte alle Hindernisse überwunden, um die Frau seiner Wahl zu sich zu holen.
    »Sie haben das Ei zurückgebracht! Sie und Ihr - aber die Echsen übermittelten Bilder von einem Drachen!«
    »Es wäre doch äußerst töricht gewesen, Ruth für das nächtliche Abenteuer nicht zu tarnen!«
    In Jaxoms Stimme schwang Herablassung mit.
    »Ich wußte, daß es keiner von T'rons Reitern war.«
    Toric konnte nur hilflos die Hände zu Fäusten ballen und sie wieder öffnen. »Aber ausgerechnet Sie… Nun ja…«
    Er rang sich ein Lächeln ab, ein wenig säuerlich noch, und blickte von den Weyrführern von Benden zum Harfner. Auf einmal lachte er schallend los, lachte sich seinen Zorn und seine Enttäuschung von der Seele. »Wenn Sie wüßten, Sie adeliger Grünschnabel«, diesmal klang die Bezeichnung respektvoll, als er mit dem Finger auf Jaxom deutete, »welche Pläne Sie zerstört haben, welche… Wie viele Leute wußten davon?«
    Er wandte sich vorwurfsvoll an die Drachenreiter.
    »Nicht viele«, antwortete der Harfner, und auch sein Blick ruhte auf den Weyrführern.
    »Brekke und ich wußten Bescheid«, erklärte Sharra.
    »Jaxom redete in seinen Fieberträumen die ganze Zeit von dem Ei.« Sie blickte voll Stolz zu dem Jungen auf.
    Sie gaben ein schönes Paar ab, schoß es Toric durch den Kopf.
    »Aber darum geht es im Augenblick nicht«, fuhr Jaxom fort. »Die Frage ist, ob ich Ihre Einwilligung erhalte, Sharra zu heiraten und zur Herrin von Ruatha zu machen?«
    »Ich glaube nicht, daß ich Sie daran hindern kann«, gestand Toric achselzuckend.
    »Allerdings, denn was Jaxom über Ruths Fähigkeiten gesagt hat, ist wahr«, meinte F'lar. »Drachenreiter sollte man nicht unterschätzen, Toric.« Er lächelte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen. »Schon gar nicht, wenn sie aus dem Norden kommen.«
    »Ich werde es mir merken.«
    Toric verhehlte seinen Verdruß nicht. Er hatte den Unterschied wirklich sträflich vernachlässigt. »Besonders bei unserem jetzigen Thema. Hatten wir nicht über die künftigen Grenzen meines Besitzes gesprochen, ehe diese stürmischen jungen Leute uns unterbrachen?«
    Er kehrte Sharra und ihrem Grünschnabel den Rücken zu und winkte den anderen, mit ihm in den provisorischen Beratungsraum zurückzukehren.

Südkontinent, Burg Nerat
23.10.15
    Zwei Tage, nachdem Jaxom im Triumph mit Sharra auf den Landsitz an der Meeresbucht zurückgekehrt war und Toric sich, vorbehaltlich der Bestätigung durch das Konklave der Barone, mit den Weyrführern von Benden über seinen Besitz geeinigt hatte, fand Piemur endlich Gelegenheit, Meister Robinton von Jayge und Ara zu erzählen.
    »Noch eine alte Siedlung? Instandgesetzt und bewohnt?«
    Erstaunt lehnte Meister Robinton sich in seinem Sessel zurück. Zair, die auf seinem Schreibtisch in der Sonne geschlafen hatte, wachte auf und blinzelte.
    »Bring mir die Karte des Gebiets.«
    Er warf Piemur den Schlüssel für die Schublade zu, in der er seine Geheimdokumente aufbewahrte. Meisterarchivar Arnor hatte von seinen diskretesten und akkuratesten Gesellen drei Kopien aller Karten an den Wänden des >Flugschiffs< anfertigen lassen, zu dem seither nur noch Meister Fandarels vertrauenswürdigste Schmiedemeister Zugang hatten.
    »Nett von dir, Piemur, daß du dir noch etwas

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