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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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groß geworden, daß er hindurchkriechen konnte. Die beiden Feuerechsen hängten sich kopfunter an den oberen Rand des Lochs und äugten hinein. Ihr fragendes Zirpen hallte mehrfach wider.
    Dann stieß Zair sich ab, und Farli folgte ihm. Ihr Geschnatter beruhigte Piemur, der sich bemühte, ein Schwefelhölzchen anzureißen und eine Kerze zu entzünden.
    »Was ist? Was ist?«
    Der Meisterharfner zitterte buchstäblich vor Ungeduld, er wollte Erfolge sehen, ehe sie von Breide gestört wurden.
    »Immer mit der Ruhe!« Als der Geselle die Kerze ins Innere hielt, bog sich die Flamme und wäre beinahe erloschen, doch dann richtete sie sich auf und erhellte den Raum. »Ich krieche hinein.«
    »Ich komme mit.«
    »Das schaffen Sie nie! Na schön… Aber reißen Sie nicht den halben Berg ein.«
    Piemur packte Meister Robinton am Arm, um ihn zu stützen. Etwas knirschte unter ihren Füßen, und als sie mit den Kerzen den Boden beleuchteten, sahen sie Glasscherben glitzern. Der Harfner scharrte mit dem Fuß eine Stelle frei, kauerte sich nieder und tastete um sich.
    »Ich glaube, das ist eine Art Mörtel. Nicht so glatt wie anderswo.« Als er sich aufrichtete, flackerten beide Kerzen. »Die Luft ist hier frischer als sonst in lange verschlossenen Räumen«, bemerkte er.
    »Das könnte von dem Einsturz kommen. Wir hätten den Hang nach Spalten untersuchen sollen«, meinte Piemur.
    »Damit Breide sofort angeschossen kommt, um Toric etwas erzählen zu können?« Der Harfner schnaubte verächtlich und sah sich um, denn nun hatten sich seine Augen an das schwache Licht gewöhnt. Piemur hielt seine Kerze in die Höhe, machte ein paar Schritte nach links und stieß einen gedämpften Schrei aus. Er hatte etwas entdeckt.
    »Ihre Ahnung bestätigt sich, Meister«, sagte er und trat an die Wand. Im Kerzenschein waren ein paar verstaubte Rechtecke zu erkennen. »Karten?« Ehrfürchtig wischte Piemur Sand und Asche beiseite und legte eine durchsichtige Hülle frei, die den Inhalt seit zahllosen Planetenumläufen schützte. »Karten!«
    »Was ist das nur für ein Material?« flüsterte Meister Robinton und befreite vorsichtig ein zweites Rechteck vom Staub. »Beim Ersten Ei!« Fassungslos drehte er sich zu seinem Gesellen um. »Nicht nur Umrisse diesmal, sondern Namen! Landing! Sie haben das Hochplateau >Landing< genannt!«
    »Wie originell!«
    »Monaco Bay, Cardiff! Der größte Vulkan heißt Garben. Es steht alles hier, Piemur.«
    »Sogar der Paradiesfluß!« Piemur hatte die Küstenlinie in östlicher Richtung mit dem Finger nachgefahren und dabei eine Zickzacklinie in den Staub gezeichnet.
    »Sadrid, Malay-Fluß, Boca… sehen Sie sich das an, sie sind nicht bis zur Burg des Südens gekommen!«
    Zair und Farli hatten auf eigene Faust Erkundungen durchgeführt, jetzt kamen sie angeflattert und machten die Staunenden auf sich aufmerksam.
    »Schnell, Piemur. Sieh zu, ob du die Nägel herausbekommst. Breide darf die Karten nicht finden!« Robinton hatte sein Messer aus dem Gürtel gezogen und versuchte, eine der größeren Karten zu entfernen. Die Nägel lösten sich leicht aus der Wand. »Roll sie zusammen, Zair und Farli sollen sie wegbringen. Schnell! Du kannst einen Streifen von deinem Hemd abreißen und sie zusammenbinden.
    Es wäre wirklich verfrüht, wenn Toric schon jetzt entdeckte, welch verhältnismäßig kleinen Teil des Südkontinents er tatsächlich ergattert hat.
    Als nächstes müssen wir nachsehen, ob es hier noch etwas Wichtiges gibt.«
    »Breide war doch weit weg, am anderen Ende?«
    »Schon, aber er hat sicher gesehen, wie die Sondierer ohne uns abgezogen sind. Und er ist von Natur aus mißtrauisch.«
    »Wundert mich ohnehin, daß man ihn hier duldet«, sagte Piemur und band seine drei Karten zu.
    »Wenn man den Schurken kennt, ist die Gefahr gebannt«, erklärte der Harfner.
    »Zair! Bring das in unsere Bucht. Schnell!«
    Die Röhre war so lang wie eine Schwinge der Feuerechse. Zair packte sie behutsam mit den Krallen und verschwand. Piemur überreichte Farli ihre Last und nannte ihr das Ziel, und sie folgte der Bronzeechse.
    Von ferne rief jemand nach den beiden Harfnern.
    »Mal sehen, was wir noch finden«, flüsterte Meister Robinton und strebte einer halb geöffneten Tür zu.
    »Und wenn es noch mehr gibt, was man verstecken sollte?« fragte Piemur, aber er folgte trotzdem.
    »Dann werde ich mir schon etwas einfallen lassen.«
    Sie befanden sich in einem Korridor, von dem weitere Türen abgingen. Bei einem kurzen

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