Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zu wechseln. »Hauptsache, ich bin möglichst weit weg von Meister Arnors pingeligem Gesellen. Ich hasse es, alles abmessen zu müssen, ehe ich es zu Papier bringen darf.
    Meine Augen sind nämlich recht scharf. Und es macht sicher Spaß, wieder einmal etwas anderes zu zeichnen als nur Quadrate und Rechtecke. Hatten unsere Vorfahren denn überhaupt keine Phantasie?«
    »Sogar ziemlich viel«, antwortete Robinton. »Immerhin sind sie hierher gekommen.« Er wies nach unten und meinte Pern.
    »Das schon.«
    Perschar zog einige Aquarelle aus seinem Reisesack, auf denen nicht nur gerade Linien zu sehen waren.
    »Wo ist das?« fragte Piemur, zog ein Blatt aus dem Stapel und hielt es in die Höhe.
    »Dieser Berg?« Perschar reckte den Kopf. »Ach, da unten an dem Gitter, das Fandarels junge Leute gerade aus dem Boden scharren.«
    Meister Robinton zog das Bild zu sich heran. »Ich glaube nicht, daß das wirklich ein Berg ist«, überlegte er.
    »Aber natürlich. Bäume, Büsche - völlig unregelmäßig. Kein Vergleich mit den anderen. Zu hoch für ein eingeschossiges Gebäude, und irgendwie…« Plötzlich fiel ihm auf, was der Harfner gesehen hatte, und er stockte. »Es könnte tatsächlich sein.« Er deutete mit den Händen mehrere Stockwerke an. »Bitte grabt nicht alles aus, ehe ich zurückkomme, ja?«
    Nachdem er Perschar zu P'ratan gebracht hatte, der ihn zum Paradiesfluß befördern sollte, legte Meister Robinton die Skizze auf seinen Schreibtisch und starrte sie an. Piemur nahm ein Stück Kohle und zeichnete ein paar Änderungen auf eine Ecke eines alten Blattes.
    »Hmm, mehr als ein Stockwerk?« murmelte Robinton.
    »Es liegt etwa auf halber Höhe des Gitterstreifens, auf dem die Flugschiffe landeten«, sagte Piemur.
    »Wir könnten es uns ansehen«, schlug der Meisterharfner vor. »Ich würde gern ganz allein etwas finden!
    Du nicht auch?«
    »Nicht, wenn ich es selbst ausgraben muß«, wehrte Piemur ab.
    »Habe ich je etwas von dir verlangt, was ich selbst nicht täte?« Meister Robinton sah mit überzeugend unschuldigem Blick zu seinem Gesellen auf.
    »Oft genug! Zum Glück gibt es da oben auf dem Plateau genügend fleißige Hände, und ich werde schon dafür sorgen, daß ich Hilfe bekomme.«
    Als P'ratan erst am späten Nachmittag vom Paradiesfluß zurückkam, entschuldigte er sich, daß er für einen so einfachen Auftrag so lange gebraucht hatte. »Da unten in Ihrem Paradies ist inzwischen einiges los«, erklärte er den Harfnern, während sie an den Strand gingen, um Poranth zu wecken. Das alte Drachenweibchen nickte jedesmal ein, wenn es zur Ruhe kam.
    »Temma, Nazer und ihr Kleiner sind eingetroffen, und der junge Grundbesitzer hat Meister Garm ein paar Dinge aus seinem Lager gegeben, damit er ihm heimatlose Handwerker bringt. Jetzt planen sie, eine Meeresburg zu errichten. Ich habe ihnen geraten, sich mit den Gildehallen in Verbindung zu setzen. Dort warten fast immer paar Gesellen auf eine Gelegenheit, in der Welt herumzukommen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn man den Betrieb da unten sieht, hat man seine helle Freude.«
    Zum Glück war es Poranth egal, wo sie ihr Nickerchen machte, und sie brachte die drei bereitwillig zum Hochplateau. Während sie in gemächlichen Spiralen zur Landung ansetzte, konnte Piemur beobachten, daß die Arbeit systematisch voranging: Bergwerksmeister Esselin, der die Ausgrabungen leitete, verwendete das größere Gebäude, das F'lar entdeckt hatte, zur Aufbewahrung aller bisherigen Funde, Lessas Hügel diente ihm als Büro. In diesem Abschnitt waren noch weitere Bauten freigelegt worden, in denen nun die Gräber und Sondierer wohnten. Bei mindestens einem Gebäude in jedem der unmittelbar angrenzenden Abschnitte waren die Arbeiten so weit gediehen, daß man ins Innere gelangen konnte.
    Meister Robinton und Piemur fanden Meister Esselin in seinem Büro und erbaten sich leihweise einige Arbeiter. Breide, Torics allgegenwärtiger Vertreter, eilte sofort herbei, um sich ja nichts entgehen zu lassen.
    »Der Berg, meinen Sie?« Meister Esselin sah auf seine Karte. »Welcher Berg? Was für ein Berg? Auf meiner Liste steht kein Berg, der zur Ausgrabung vorgesehen wäre. Ich kann jetzt wirklich keine Leute von den planmäßigen Arbeiten abziehen, um einen Berg abzutragen.«
    »Welcher Berg?« fragte auch Breide. Das Verhältnis zwischen den beiden Männern war gespannt.
    Breide besaß ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis und hatte stets parat, wie viele Mannschaften man für welchen

Weitere Kostenlose Bücher