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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mich fragen«, sagte der Mann mit dem Hammer. »Sollen wir nach einem Fenster suchen? Oder möchten Sie, daß wir ein paar Mann zum Graben holen? Wir sind nämlich nur Sondierer.«
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar«, versicherte ihm Meister Robinton. »Wo könnte denn Ihrer Erfahrung nach ein Fenster liegen? Das heißt, falls wir auf eine Wand gestoßen sind.«
    »Oh, das ganz bestimmt, Meister. Und wenn es sich um ein normales Gebäude handelt, würde ich sagen, das Fenster müßte sich ungefähr… hier befinden.« Der Mann maß zehn Handspannen ab, legte die Faust auf die Stelle und sah den Harfner fragend an. »Immer vorausgesetzt natürlich, daß es auch wirklich ein normales Gebäude ist.«
    »Sie glauben das offenbar nicht?« unterstellte ihm Meister Robinton.
    »Ich würde sagen, nein, es ist zu weit von allen anderen entfernt.«
    »Die Stunde ist fast um«, meldete der zweite Sondierer, der bisher geschwiegen hatte. Seine Haut war von der ständigen Arbeit auf dem Plateau tiefbraun gebrannt.
    »Tun Sie einem alten Mann den Gefallen und stoßen Sie die Sonde hinein.«
    So ungeduldig kannte Piemur seinen Meister gar nicht.
    Die Sonde wurde gesetzt, und beim vierten Schlag wäre sie fast im Erdreich verschwunden.
    »Da ist ein Loch«, sagte der Mann mit dem Hammer, während der andere zerrte und zog, um seinen Stab wieder herauszubekommen. »Kein Fenster. Fenster zerbrechen, das hört man. Tut mir leid.«
    »Die Zeit ist um«, erklärte der andere, legte sich die Sonde auf die Schulter und stapfte zur Hauptsiedlung zurück.
    »Soll ich Meister Esselin bitten, Ihnen ein paar Leute zum Graben zu schicken?« fragte der Mann mit dem Hammer hilfsbereit und wischte die Innenseite seines Grashutes mit einem bunten Taschentuch trocken.
    »Wir sind also auf einen Hohlraum gestoßen?« Der Meisterharfner war enttäuscht. »Nun, es war nur so eine Ahnung.« Mit einem tiefen Seufzer lehnte er sich an einen Baum und fächelte sich mit seinem Hut Kühlung zu.
    »Hier hat fast jeder Ahnungen«, gab der Mann zurück. »Muß wohl an der Gegend liegen. Schönen Tag noch, Meisterharfner, und auch Ihnen, Geselle!« Er setzte den Hut wieder auf und folgte seinem Kameraden.
    »Ich möchte dieses Loch vergrößern, Piemur«, sagte Meister Robinton, als er sicher war, daß die Männer ihn nicht mehr hören konnten. »Sieh zu, ob du nicht etwas findest.«
    »Sie haben den Hammer mitgenommen.«
    »Hier liegen genügend Äste und Steine herum«, sagte der Harfner und begann zu suchen.
    Piemur fand einen kräftigen Stock und erweiterte damit das Sondenloch. Der Harfner spähte immer wieder um den Hügel herum, um sich zu vergewissern, daß die Männer weiterhin auf Meister Esselins Büro zustapften und Breide mit den Leuten des Schmieds beschäftigt war. Piemur wurde allmählich ungeduldig, packte den Ast fest mit beiden Händen und rannte damit gegen die Wand an. Die Erdschicht gab nach, Piemur verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Nachdem er sich den Schmutz abgeklopft hatte, spähte er in die entstandene Öffnung.
    »Es ist tatsächlich ein Hohlraum, Meister. Stockdunkel!«
    »Gut. Zair, komm her und mach dich nützlich. Piemur, du rufst Farli zu Hilfe. Die beiden können besser graben als Esselins Leute.«
    »Ja, aber dann entsteht ein großes Loch, und Breide weiß Bescheid.«
    »Darüber können wir uns später den Kopf zerbrechen. Meine Ahnung wird immer stärker.«
    »Muß wohl an der Gegend liegen«, murmelte Piemur, aber Zair und Farli wühlten bereits eifrig den Boden auf. »Langsam, langsam!« schrie er, als Grasbüschel und Erdklumpen nach allen Seiten davonspritzten.
    »Kannst du schon etwas sehen, Piemur?« fragte Meister Robinton von seinem Ausguck her.
    »Lassen Sie uns doch Zeit!« Piemur lief unter dem weiten Hemd der Schweiß über den Rücken. Ich sollte mir wie Breide ein Schweißband zulegen, dachte er, wenn der Harfner noch öfter solche Unternehmungen plant.
    Als die Öffnung groß genug war, steckte Piemur den Kopf hindurch. »Es ist zu dunkel, man sieht nicht viel, aber hier waren ohne Zweifel Menschen am Werk.
    Soll ich Farli um eine Kerze schicken?«
    »Ja, bitte!« flehte der Harfner gequält.
    »Wie groß ist das Loch?«
    »Nicht groß genug.« Piemur holte sich seinen dicken Stock, dann grub er mit neuer Kraft neben Farli weiter, schaufelte aber die Erde lieber in den Hohlraum hinein, anstatt sie zu entfernen.
    Als Farli mit einer Kerze in jeder Klaue zurückkehrte, war Piemurs Öffnung so

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