Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern
frischer Klah«, fügte er hinzu und deutete auf die größere Feuerstelle, wo ein riesiger dampfender Kessel über den lodernden Flammen stand.
»Die haben hier wirklich nicht schlecht gelebt.«
Asgenar schob Larad auf die Feuerstelle zu, und sofort sprang ein Helfer herbei und bediente sie. Danach suchten sie den Mann auf, von dem der Wächter gesprochen hatte.
Als sie den Raum betraten, erhob er sich und lächelte sichtlich erleichtert. »Sind sie nun doch entwischt?«
»Die Fragen stelle ich«, sagte Larad streng.
»Gewiß, Baron Larad.«
Er wandte den Kopf und nickte dem Burgherrn von Lemos höflich zu.
»Baron Asgenar.«
Dann wartete er.
»Wer sind Sie?« fragte Larad nach einer langen Pause. Der Mann wirkte nicht im mindesten verängstigt oder aufdringlich.
»Ich heiße Perschar, Baron Larad, und ich bin der Harfnergeselle, den Meister Robinton in die Bande einzuschleusen hoffte.
Offenbar haben Sie die Skizzen endlich erhalten, ich hatte sie hinterlegt, wo und wann immer sich Gelegenheit dazu fand.
Aber Thella scheint auch im Hinterkopf Augen zu haben. Ist sie entwischt?
Bitte, die Ungewißheit ist Gift für meinen Magen.«
»Perschar? Sagt Ihnen zufällig der Name Anama etwas?« fragte Asgenar und zupfte Larad am Ärmel, ehe der ihn unterbrechen konnte.
»Natürlich!«
Das lange Gesicht verzog sich zu einem seligen Lächeln. »Baron Vincets zweite Tochter. Ich habe sie porträtiert, oh, ich fürchte, es ist schon viel zu lange her. Sie muß inzwischen erwachsen sein und hat sicher selbst Kinder, die man malen könnte.«
»Es ist tatsächlich Perschar«, versicherte Asgenar seinem Schwager. Er nahm am Tisch Platz und bemerkte, daß Perschar während der Wartezeit nicht müßig gewesen war. Neue Skizzen waren entstanden.
»Es war die einzige Möglichkeit, Informationen weiterzugeben. Nicht etwa, daß man mich verdächtigt hätte, aber ich wollte keinerlei Zweifel aufkommen lassen.
Lady Thella…«
»Die Frau ist geächtet«, sagte Larad schroff.
»Genau das ist ihr Problem«, gab Perschar mit einiger Schärfe zurück, dann seufzte er.
»Sie hat sich selbst zur Herrin der Geächteten ernannt, was insofern nicht ganz zutraf, als sie tatsächlich hier ansässig war…«
Mit einer eleganten Bewegung seiner schmalen Hand wies er auf den Raum, in dem sie sich befanden. »Sie hat einen höllisch scharfen Verstand, und ihre Unternehmungen waren meisterhaft geplant - sie machte fast nie einen Fehler, ich mußte also noch schlauer sein.
Ist sie geflohen?« Sein Blick heftete sich fast flehend, gewiß aber voller Ungeduld auf Asgenar.
Asgenar nickte verdrossen. »Vermutlich. Aber wir werden erst sicher sein, wenn die Verbindung zu den Draußengebliebenen wiederhergestellt ist.«
»Dabei hatten wir jedes Loch aus diesem Labyrinth gesichert«, sagte Larad und ging mit langen Schritten in dem kleinen Raum auf und ab.
»Ich habe die Lawine gehört«, sagte Perschar traurig.
»Das heißt, daß jemand nach draußen entkommen ist.
Ich gehe jede Wette ein, daß sie es war. Es sei denn, Sie haben Giron oder Readis gefangen. Die drei bewohnten die Räume zur Rechten.«
»Der Wächter sagte, alle auf Ihren hervorragenden Zeichnungen dargestellten Personen seien gefunden, bis auf drei - Thella, der ehemalige Drachenreiter und das Schwergewicht.«
»Das muß Dushik sein. Thella hat ihn gleich nach unserem Eintreffen hier mit einem Sonderauftrag weggeschickt. Aber wenn nur diese drei fehlen, dann hat man wenigstens Readis. Ja, die Lawine wurde entweder von Giron oder Thella selbst ausgelöst.
Sie war ganz begeistert von der Idee. Während des letzten Fädeneinfalls mußten wir alle Schnee zusammentragen. Wir haben jämmerlich gefroren.« Perschar schüttelte sich.
»Ist der Klah-Topf schon leer?« fragte er sehnsüchtig.
Die Drachen hatten den Zugang schon fast freigelegt, bis Perschar, der seinen Klah inzwischen getrunken hatte, endlich feststellte, daß Readis nicht unter den Gefangenen war. Und Jayge brauchte noch viel länger, um herauszufinden, wie sich die Geheimtür öffnen ließ.
»Wir haben Thella einfach unterschätzt.«
Asgenar war nicht weniger ergrimmt als Larad.
»Sie ist ganz schön in die Höhe gekommen, um es einmal so auszudrücken.« Er konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen, als er in den senkrechten Schacht hinaufspähte, durch den die Flüchtigen das Weite gesucht hatten.
»Deine Pläne waren ein klein wenig veraltet, Larad.«
Larad fluchte, und Asgenar ließ ihn
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