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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Lektion stammen aus Wunden«, fuhr Akki fort, offenbar ohne Mirrims wüste Grimassen zu bemerken oder darauf zu achten. »Aus Wunden, wie sie jedem von Ihnen in seinem Bereich schon begegnet sind. Wunden infizieren sich. Isolieren wir nun die Bakterien, so lassen sich Parasiten finden, die - meist in Symbiose - in ihrem Inneren leben. Indem wir diese kleinen Symbionten so verändern, daß sie in ein pathogenes Stadium eintreten, sie also sozusagen zu Räubern machen - Sie erinnern sich an den Unterschied zwischen einem Räuber und einem Parasiten?«
    »Aber selbstverständlich, Akki«, grinste Mirrim. »Die einen bewundert man, vor den anderen ekelt man sich.«
    »Wenn es um solche Unterschiede geht, funktioniert Ihr Gedächtnis sehr zuverlässig, Mirrim. Hoffentlich bleibt Ihnen auch diese Materie so gut in Erinnerung.« Mirrim zog frech die Nase kraus, aber Akki fuhr ungerührt fort. »Man kann also einen symbiotischen Parasiten so modifizieren, daß er zum Räuber wird, und schon hat man einen Nützling, der ein bestimmtes Bakterium vernichtet. Wie Sie noch sehen werden, ist das oft sinnvoller als der Einsatz von Antibiotika.«
    »Wie viele Bakterien gibt es?« fragte Brekke.
    »Sie sind so zahllos wie die Sandkörner an Ihren Stränden.«
    »Und wir müssen sie alle finden?« Mirrim war nicht als einzige entsetzt von dieser Aussicht.
    »Sie werden hinreichend Gelegenheit haben, sich auf eigene Faust damit zu beschäftigen, wenn Sie das wollen. Es handelt sich jedoch nur um einen Schritt auf dem Weg zur Verringerung bakterieller Infektionen. Sie werden nun als erstes mit dem Ausfluß aus einer Wunde oder einer bluthaltigen Substanz eine Kultur anlegen, um daraus eine einzige Bakteriensorte zu isolieren.«

11.
    Wahrscheinlich sollten wir froh sein, daß immer noch genügend junge Leute Drachenreiter werden wollen, obwohl Landing uns so stark Konkurrenz macht.« Lessa betrachtete verbittert die zweiundsechzig Kandidaten in der Brutstätte.
    F'lar sah lächelnd auf seine kleine Weyrgefährtin hinab. »Für ein Gelege von Ramoth stellt sich jeder zur Verfügung. Groghe hätte fast einen Freudentanz aufgeführt, als seine jüngste Tochter bei der Kandidatensuche erwählt wurde.«
    »Wenn sie die Königin für sich gewinnen kann, wird er nicht mehr zu ertragen sein«, lachte Lessa leise. »Was für ein hübsches Kind. Woher soviel Schönheit wohl kommt?«
    »Lessa!« F'lar spielte den Empörten. »Groghe sollte nicht damit rechnen, nun jedesmal das Rennen zu machen. Immerhin wurde Benelek zum ersten Meister der Technikergilde gewählt, und Groghe hat noch einen Sohn und eine Tochter, die in Akkis Studiengruppe ausgezeichnete Leistungen erbringen.«
    »Zumindest hat sich Groghe seinen Sinn für Proportionen bewahrt. Da kommt er übrigens.« Sie zeigte auf Baron Groghe, der an der Spitze der Fort-Delegation in die Brutstätte einmarschierte.
    Inmitten der protzig gekleideten Menschenmenge wirkte seine Aufmachung fast schlicht. Lessa nickte anerkennend. »Sehr vernünftig, daß er Stiefel angezogen hat«, fuhr sie fort, als der stämmige Baron mit langen Schritten den heißen Sand überquerte, während einige seiner Begleiter zusammenzuckten und die Füße hochrissen, weil die Hitze durch die dünnen Ledersohlen drang.
    »Der Tanz auf dem Brutstättensand«, fügte sie hinzu und verbiß sich ein Lachen.
    »Komm, wir begeben uns auf unsere Plätze.« F'lar reichte ihr den Arm. »Mal sehen, ob die Einlegesohlen, auf die Meister Ligand so stolz ist, den Fuß tatsächlich auch gegen Hitze schützen, nicht nur gegen die Kälte des Dazwischen.«
    Lessa streifte ihre neuen roten Stiefel mit einem bewundernden Blick, ehe sie seinen Arm nahm.
    »Die Pflanzenfasern, die er für den Filz verwendet hat, isolieren gegen beide Extreme.«
    Sie hatte sich für diese Gegenüberstellung von Kopf bis Fuß neu eingekleidet - in Weinrot. Immerhin gab es in diesem Gelege - Ramoths fünfunddreißigstem - zum erstenmal seit zwölf Paarungen ein Königinnenei. Die große Drachenkönigin legte selten weniger als zwanzig Eier, und dieses Gelege enthielt sinnigerweise genau fünfunddreißig.
    Die acht Weyrführer waren sich bereits einig, daß die Gründung eines neunten Weyrs unumgänglich war. Die acht bisherigen waren voll besetzt, aus Platzmangel hausten etliche zweijährige Drachen sogar noch in der Jungdrachenhöhle. Die Weyrführer waren natürlich stolz darauf, ein großes Aufgebot stellen zu können, aber auf eine angemessene Unterbringung

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