Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
kauerte, einen finsteren Blick zu. »Raus!«
Oben auf der Brücke klebten Ruth und die fünf Feuerechsen immer noch am Fenster. Jaxom aktivierte die Sichtverbindung zwischen den beiden Schiffen und spürte S'len auf, der gerade ganz gewissenhaft die Wattepolster auf einem Tablett benetzte und dabei ständig eine Hand über das Faß halten mußte, damit das Wasser nicht herausströmte.
Jaxom war beruhigt, die anderen kamen offenbar ganz gut zurecht, und so setzte er sich schließlich an die Navigationskonsole und aktivierte das Teleskop. Dann nahm er Kontakt mit Akki auf und ließ sich die neuen Zeichenfolgen geben, um das Teleskop so zu programmieren, daß es die von Pern aus sichtbaren Sterne abtastete. Bis er zusammen mit Akki das neue Programm mehrmals geprüft hatte, waren Sharra und Mirrim bereits wieder auf die Brücke zurückgekehrt. Inzwischen bewegten sie sich in der Schwerelosigkeit schon sehr viel sicherer.
»S'len ist noch beschäftigt?« fragte Mirrim. »Dann wird es Zeit, daß wir uns die Buenos Aires vornehmen.« Sie schloß die Schnallen ihrer Jacke und bedeutete Sharra mit einem Nicken, es ihr nachzutun. »Akki, Farli hat doch hoffentlich die lebenserhaltenden Systeme eingeschaltet?«
»Gewiß. In den Bereichen der Buenos Aires, auf die es ankommt, ist Sauerstoff vorhanden.«
Sharra blinzelte Jaxom verständnisinnig zu. Mirrim liebte es nun einmal, das Kommando an sich zu reißen.
Ruth , begann Jaxom. Er hatte zwar volles Vertrauen zu Mirrim und Path, aber immerhin war es Sharra, die mit ihnen zur Buenos Aires fliegen sollte.
Mirrim würde es dir nie verzeihen, wenn Path mich dabei ertappte, wie ich sie überwache , antwortete der weiße Drache und sah seinen Reiter kläglich an.
Schon gut, schon gut. Entweder hat man Vertrauen, oder man hat es nicht. Und ich habe Vertrauen. Ich werde mich zurückhalten.
Ich auch . Der weiße Drache ließ grinsend den Unterkiefer fallen.
Als die beiden Mädchen auf Paths Rücken saßen, winkte Mirrim ihm zum Abschied zu. »Warte nicht auf uns. Wir fliegen direkt nach Landing zurück.«
Ehe er Einwände erheben konnte, war Path bereits verschwunden, und die Feuerechsen mit ihr. Jaxoms Finger flogen über die Tasten und stellten die Verbindung zur Buenos Aires her, gerade als Path mit den Mädchen und den Feuerechsen dort eintraf.
Ruth schnaubte so verächtlich, daß er sich selbst ein Stück vom Fenster wegblies.
»Na schön, Großauge.« Jaxom schaltete den Computer ab. »Ich bin fertig mit meiner Arbeit, wir können nach Landing zurückkehren.«
***
Als Sharra und Mirrim in Landing eintrafen, wurden sie von Brekke und Meister Oldive erwartet. Brekke, F'nors schweigsame Gefährtin, ging oft den Heilern im Benden-Weyr zur Hand und war deshalb gern bereit, an einem Fortbildungslehrgang in Wundbehandlung teilzunehmen.
»Meister Morilton hat heute die Petrischalen geliefert«, erklärte sie den beiden. »Akki sagte, wenn ihr nicht zu müde seid, könnte er seinen letzten Vortrag über Bakterien und ihre Bekämpfung mit An-ti-bi-oh-ti-ka , wie er es nennt, noch weiter ergänzen.«
Sharra und Mirrim sahen sich an, aber der Einsatz am Vormittag hatte sie eher aufgeputscht als ermüdet. Sharra war begeistert von dem Plan, bestimmte Bakterien zu isolieren und durch die Entwicklung spezieller Bakteriophagen neue Wege der Infektionsbekämpfung zu beschreiten. Also marschierten sie in den Laborraum - und brachen in lautes Freudengeschrei aus, als sie sahen, daß genügend Mikroskope für alle vorhanden waren. Brekke lächelte still.
»Wir brauchen uns nicht mehr abzuwechseln!« rief Mirrim. »Ganz allein für mein Auge!« Sie schwang sich auf den hohen Hocker und spähte durch das Okular. »Hmmm. Das sieht man also, wenn man nichts sieht.«
»Begeben Sie sich bitte an die Mikroskope.« Akki hatte einen ganz speziellen Tonfall angeschlagen, der zu besonderer Aufmerksamkeit mahnte. »Nicht genug damit, daß Meister Morilton die Petrischalen liefern konnte, damit Sie darin nach Belieben Ihre Bakterien züchten können, und die Mikroskope, damit jeder die Möglichkeit hat, sein Arbeitstempo selbst zu bestimmen, hat Meister Fandarel außerdem ein Ultraschallgerät entworfen, mit dem sich die Bakterien zerlegen lassen, so daß wir imstande sind, ihren Aufbau chemisch zu untersuchen. Meister Fandarel hat sich nicht umsonst mit Elektromagnetik beschäftigt. Dies ist nur eine Anwendungsmöglichkeit - aber eine für Sie sehr wichtige.
Die Bakterien für die heutige
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