Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
Dazwischen.
Trig piepste, sah sich nach Ruth um und piepste noch einmal. Seine immer schneller kreisenden Augen verrieten freudige Bereitschaft.
Er hat alles verstanden. Er sagt, es ist ganz einfach.
»Ruth hat Trig gründlich instruiert«, erklärte Jaxom.
»Und du bist sicher, daß du das kannst, Trig? Weißt du, niemand zwingt dich dazu«, sagte sie, aber in Trigs orangerot schillernden Augen stand hingebungsvolle Zuversicht. Mit einem Seufzer katapultierte sie ihn von ihrem Arm. Er verschwand. Im nächsten Moment konnten alle durch das Brückenfenster beobachten, wie er sich auf ein Ovoid stürzte, das kaum kleiner war als er selbst. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn zurück, doch ehe er gegen das Fenster prallen konnte, war er schon wieder verschwunden. Drei Herzschläge später erschien er, zufrieden schnatternd, auf der Brücke.
»Seine Haut ist bitterkalt«, sagte Jancis und streichelte ihn. »Was hat er denn da an den Krallen? Pfui Teufel, die sind ja eisig!« Trotzdem ließ sie ihn auf ihrer Schulter sitzen.
Alle, auch Ruth, machten viel Aufhebens von dem Kleinen, nur die beiden Grünen murrten verdrießlich, weil sie auf der Yokohama hatten bleiben müssen.
»Der Raumausflug war offenbar erfolgreich?« erkundigte sich Akki.
Jaxom aktivierte die Kamera in Luftschleuse A und sah das Ovoid sanft über den Boden schweben.
Jancis' Augen wurden groß, und sie deutete aufgeregt auf den Bildschirm, der das Innere der Luftschleuse zeigte. »Seht nur!« rief sie. Die anderen begriffen gar nicht sofort, daß das Ovoid quer durch die Schleuse glitt. An der Wand hielt es kurz an, dann kehrte es ins Zentrum des Raums zurück und nahm annähernd die gleiche Position ein wie zuvor.
»Eine ausgezeichnete Demonstration des Phänomens der magnetischen Levitation«, bemerkte Akki.
»Und Glückwünsche von Meister Robinton und D'ram. Burgverwalter Lytol stellt bereits ein Team zusammen, um das Exemplar untersuchen zu lassen.«
»Was du nicht sagst!« spöttelte Jaxom. Wem gedachte Lytol diese unangenehme Aufgabe wohl anzuhängen?
»Es wäre wünschenswert, die Ausdehnung und die Dichte des Stroms zu kennen«, fuhr Akki fort. »Jancis, Sie können diese Werte von der Navigationskonsole ablesen, wenn Sie mit dem EXAM.EXE-Kode die Außenkameras aktivieren.«
»Es kommt mir fast so vor, Akki«, Jaxom zwinkerte Jancis zu, »als hätte dieser Zwischenfall nicht auf deiner heutigen Tagesordnung gestanden?« Amüsiert registrierte er Fandarels erstaunten Blick ob dieser Unverschämtheit.
Akki schwieg so beharrlich, daß alle auf der Brücke sich belustigt ansahen. Sollten sie Akki schon zum zweiten Mal an diesem Tag aus der Fassung gebracht haben? Fandarel stimmte gerade sein tiefes, kollerndes Gelächter an, als endlich die Antwort kam.
»Bedauerlicherweise war diese Anlage auf eine solche Möglichkeit nicht vorbereitet, obwohl neuere Berechnungen darauf hindeuten, daß die Yokohama und ihre Schwesterschiffe bei jedem vierten Fädeneinfall auf der Bahn des Sporenregens liegen.«
»Man stelle sich das vor!« bemerkte Jaxom mit einem boshaften Funkeln in den Augen. Er hätte nie erwartet, Akki einmal kalt zu erwischen.
Akkis nächste Frage zeugte, jedenfalls nach Jaxoms Meinung, von bemerkenswerter Kaltschnäuzigkeit. »Zerstört der Schild die Ovoide, oder lenkt er sie nur ab?«
»Er lenkt sie ab«, antwortete Jaxom. Dann erst ging ihm der Sinn der Frage auf. »Der Schild hat auch einen Zerstörungsmodus? Wir könnten das Zeug vernichten, ehe es auf uns herunterkommt? Eine glänzende Idee! Der Sporenregen über Nerat würde um einiges schwächer ausfallen. Vielleicht ließe sich damit auch der alte Begamon überzeugen, daß dies alles« er deutete mit großer Geste auf die Brücke -»der Mühe wert ist.«
»Jaxom, der Zerstörungsmodus kann entweder vom Kapitänssessel oder vom Pilotenschaltpult aus aktiviert werden. Rufen Sie das Schildfunktionsprogramm auf, und gehen Sie von DEFL auf DEST.«
»Ich höre und gehorche«, sagte Jaxom eifrig. Sein Atem ging schneller, als er sich auf den Pilotensessel setzte und die Konsole einschaltete. »Programmänderung erfolgt.« Sein Finger schwebte kurz über der ENTER-Taste. »Programm gestartet.«
Im nächsten Moment lösten sich die Kügelchen, die auf sie zugerast kamen, in nichts auf. Die entstehende Lücke ließ nur allzu deutlich werden, wie breit und tief der Strom tatsächlich war.
»Wenn Sie den Heckbildschirm aktivieren, Jaxom«, fuhr Akki fort, »können
Weitere Kostenlose Bücher