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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unterricht kennengelernt hatten und die selbst dem Schmiedemeister nicht sehr sinnvoll erschienen, bis zu komplexeren Mehrphasensystemen.
    Am gleichen Abend brachte Meister Moriltons Feuerechse die Schreckensbotschaft, jemand habe den gesamten Vorrat an Linsen zerstört, die seine Gildehalle für den Einbau in Mikroskope und Teleskope angelegt hatte. Monate harter und geduldiger Arbeit waren umsonst gewesen. Am nächsten Morgen stellte Meister Fandarel fest, daß jemand die für die Linsen bestimmten Metallgehäuse über Nacht ins Schmiedefeuer geworfen hatte, wo sie ausgeglüht waren.
    Es war ein Glück, daß das Orientierungsprogramm für die Drachen so gut lief, sonst hätte die Moral einen neuen Tiefstand erreicht. Dann hatten Oldive und Sharra endlich einen Erfolg zu melden. Es war ihnen gelungen, die Hülle des Fädeneis mit einem Diamantschleifer zu durchtrennen.
    »Viel klüger bin ich trotzdem nicht«, klagte Sharra, als sie an diesem Abend nach Hause kam.
    »Es ist ein komplexer Organismus, und wir werden lange brauchen, um ihn zu analysieren. Wir müssen langsam vorgehen. Ich glaube, nur deshalb hat uns Akki beigebracht, Bakterienkulturen anzulegen. Ein gutes Training für diese Art von Untersuchung.«
    »Wie sah das Ding denn nun aus - innen, meine ich?« fragte Jaxom.
    »Ein heilloses Durcheinander.«
    Sie runzelte ratlos die Stirn. Dann lachte sie abfällig.
    »Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Ich hatte mir eigentlich weiter keine Gedanken gemacht. Jedenfalls ist das Ovoid von mehreren Schichten aus schmutzigem, steinhartem Eis umgeben, in das die verschiedensten Steinchen, Körner und und irgendwelcher anderer Plunder eingebettet sind, weißlich, gelb, schwarz, grau… Ob das Gelbe wohl Helium sein könnte? Hast du die Vorlesungen über die Verflüssigung von Gasen gehört? Nein, das waren wohl Piemur und Jancis.
    Jedenfalls gibt es Ringe, die das Ovoid ganz umschließen. Diese Ringe lassen sich von den anderen Substanzen lösen. Außerdem findet man Röhrchen und ganze Trauben blasiger Materie. Akki sagte, es handle sich um eine sehr wirre Lebensform.«
    Jaxom lachte überrascht auf.
    »Bei uns stiftet sie jedenfalls Verwirrung!«
    »Kindskopf! So meint er das nicht. Aber wir sind heute nicht sehr weit gekommen, weil wir für die Arbeit bei drei Grad über dem absoluten Nullpunkt nicht die richtigen Werkzeuge haben.« Sie grinste. »Alle Instrumente, die wir mitgebracht hatten, wurden in der Kälte spröde und zerbröckelten uns unter den Fingern.«
    »Metall? Spröde?«
    »Dabei war es hochwertiger Schmiedestahl. Akki sagt, wir müssen mit Spezialglas arbeiten.«
    »Glas, hm.« Jaxom erinnerte sich an die vielen Stunden, die Akki mit Meister Morilton verbracht hatte, und lachte. »Das war also der Grund. Aber wie konnte Akki schon damals wissen, daß wir ein Fädenei einfangen würden, wenn er nicht einmal ahnte, daß das überhaupt möglich war?«
    »Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen, Jaxom.«
    »Ich mir selbst wohl auch nicht, Liebste. Wer hier wohl die größeren Überraschungen erlebt? Akki oder wir?«
    ***
    Am nächsten Morgen bat Sharra Jaxom um Erlaubnis, sich von Ruth zu Meister Oldive bringen zu lassen, um mit ihm zu besprechen, wen sie zu ihren Untersuchungen noch hinzuziehen sollten. Ruth war Sharra stets gern zu Diensten, und so konnte Jaxom getrost in Ruatha bleiben, um mit Brand eine längst überfällige Gerichtsverhandlung zu leiten.
    Er hatte gerade seinen Platz im Großen Saal eingenommen, als er einen kurzen Blick auf Ruth erhaschte, der, mit Sharra auf dem Rücken, eben vom Boden abhob.
    Das Geschirr, Ruth! Welches Geschirr hat Sharra genommen?
    Von Ruth kam die Antwort: Sie ist nicht in Gefahr , doch in diesem Moment kreischten ihre beiden Feuerechsen so laut, daß Lamoth, der alte Bronzedrache auf Ruathas Höhen, erschrocken zu trompeten begann. Wie gelähmt beobachtete Jaxom, wie Ruth sich langsam herabsinken ließ. Sharra hielt sich krampfhaft an seinem Hals fest, Meer und Talla hatten ihre Krallen in die Schulterpolster ihrer Reitjacke geschlagen. Der breite Sattelgurt hing lose zwischen Ruths Beinen.
    Am ganzen Körper zitternd, rannte Jaxom aus dem Großen Saal. Seine Würde, seine Pflichten waren vergessen. Er hatte seine Gefährtin wegen eines Vorfalls, den er schon fast vergessen hatte, nicht beunruhigen wollen, und das hätte sie um ein Haar das Leben gekostet. Seine Hände bebten noch immer, als Ruth vor ihm aufsetzte. Er half Sharra, den rutschenden

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