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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sattel zu verlassen, und schloß sie stürmisch in die Arme.
    Ich hätte fragen sollen, welches Reitgeschirr sie genommen hatte , sagte Ruth zerknirscht, seine Haut war ganz grau vor Entsetzen. Ich hätte ihr sagen können, wo du das Geschirr versteckt hast, das du in letzter Zeit benützt.
    »Es ist nicht deine Schuld, Ruth. Alles in Ordnung, Sharra? Du bist nicht verletzt? Als ich dich da hängen sah…« Die Stimme brach ihm, er drückte sein Gesicht in ihre Halsgrube und spürte, daß sie kaum weniger zitterte als er.
    Sharra ließ sich nur zu gerne trösten, doch sobald ihr zu Bewußtsein kam, daß sie nicht allein waren, lachte sie verlegen und wollte sich aus seinen Armen lösen.
    Er lockerte zwar seinen Griff, ließ sie aber nicht los. Wenn sie nicht so viel Reiterfahrung hätte… wenn Ruth kein so kluger Drache wäre…
    »Ich dachte, du hast das Geschirr geflickt?« Sie sah ihm angstvoll in die Augen.
    »Hatte ich ja!« Er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen, nicht vor so vielen Ohren, und so nahe sie sich auch standen, sie merkte offenbar nicht, daß er nicht völlig offen war.
    »Ich muß zu Oldive, Jaxom«, sagte sie, schwankend zwischen Pflichtgefühl und Angst. »Glaubst du, Ruth würde mir verzeihen, wenn ich mich von G'lanar auf Lamoth hinbringen ließe?«
    »Du willst trotz allem fliegen?« fragte Jaxom erstaunt, doch insgeheim war er stolz auf seine tapfere Gefährtin, die sich nicht unterkriegen ließ.
    »Das ist die beste Methode, Jaxom, um den Schock zu überwinden.« Sie beugte sich über seine Schulter, um Ruth die Nase zu streicheln. »Es war wirklich nicht deine Schuld, liebster Ruth. Bitte beruhige dich. Dieser Grauton steht dir gar nicht!«
    Ich habe im Sprung gespürt, wie der Gurt nachgab , erklärte Ruth. Ich hätte sie fragen müssen, welches Geschirr sie genommen hatte. Ich hätte sie fragen müssen.
    »Schon gut. Du hast Sharra das Leben gerettet«, wiederholte Jaxom. Er war seinem Drachen so dankbar wie noch nie. »Aber sie muß trotzdem in die Heilerhalle. Auf Lamoth, mit G'lanar.«
    Ruth sah seinen Reiter an, und allmählich verblaßte das Orange der Panik in seinen Augen. Für einen von den Alten ist er ganz zuverlässig, räumte er schließlich widerwillig ein. Wenn nur Duluth und S'gar schon zurück wären.
    »Du weißt, daß die beiden keine Kampfeinsätze mehr fliegen können. G'lanar vergreist zusehends, und Lamoth kann kaum noch sein Futter kauen, von Feuerstein ganz zu schweigen.« Jaxom dachte nicht weiter über Ruths Bemerkung nach, sondern rief den alten Drachen mit seinem Reiter herbei und bat sie taktvoll, Sharra zur Heilerhalle zu bringen. Dann nahm er seinem Drachen das zerrissene Reitgeschirr ab und rollte es auf, um es später zu untersuchen.
    Er sah den dreien nach, bis Lamoth ins Dazwischen ging. Meer und Talla folgten ihnen ganz ruhig. Anschließend kehrte er in den Großen Saal zurück, wo Brand und die Unterverwalter dabei waren, alle Anwesenden wieder auf ihre Plätze zu scheuchen.
    »Du hast es ihr nie gesagt?« flüsterte Brand ihm ins Ohr, als sie sich setzten.
    »Jetzt werde ich es tun. Das war zu knapp.« Mit zitternden Fingern sammelte Jaxom die Papiere ein, die er im ersten Schreck überall verstreut hatte.
    »Das kann man wohl sagen. Steht dieser… nun, dieser dreiste Anschlag auf dein Leben in irgendeinem Zusammenhang mit den jüngsten Vorfällen?«
    »Wenn ich das nur wüßte.«
    »Jetzt wirst du hoffentlich auch Benden ins Vertrauen ziehen?« Brand sah ihn mit unerbittlicher Strenge an.
    »Versprochen.« Jaxom lächelte matt. »Weil mir nämlich klar ist, daß du es sonst tust.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Brand hob die Stimme: »Im ersten Fall geht es um den Vorwurf des Mißbrauchs burgeigener Vorräte…«
    ***
    An diesem Abend erzählte Jaxom seiner Sharra in allen Einzelheiten von dem Vorfall auf Tillek und den Nachforschungen, die Brand in Gang gesetzt hatte - übrigens ohne jedes Ergebnis, denn Pell beteuerte, er sei ganz zufrieden damit, den gleichen Beruf auszuüben wie sein Vater. Niemand habe ihn auf seine Zugehörigkeit zum Geschlecht Ruatha angesprochen. Außerdem sei er bestenfalls ein Vetter zweiten Grades.
    Nachdem Sharra ihm die Hölle heiß gemacht hatte, weil er ihr Sorgen hatte ›ersparen‹ wollen, gingen sie die Eintragungen im Gästebuch der Burg durch, fanden aber nichts, was irgendwie Verdacht hätte erregen können. Auch Ruth war ihnen keine Hilfe, denn wenn Jaxom zu Hause war, hielt er sich nicht ständig in

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