Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
seinem Weyr auf, sondern leistete meist dem Drachen Gesellschaft, der gerade auf den Höhen Wache hielt.
Sogar, wenn es der alte Lamoth ist , fügte er hinzu. Ich kratze ihn, wenn es ihn juckt; und dafür kratzt er mich.
Am nächsten Tag wurden Sharra und Jaxom in Landing zu einem Gedankenaustausch über die zunehmende Zerstörungswut erwartet.
»Wenn du nicht auspackst, was hier passiert ist, Jaxom, dann tue ich's.« Sharra war wild entschlossen.
»Dabei geht es doch um die Nachfolge, Sharrie«, wandte er ein. »Die Zerstörungen haben nichts damit zu tun.«
»Und woher willst du das wissen?« Sie umklammerte mit beiden Händen die Armlehnen ihres Sessels und starrte ihn vorwurfsvoll an. »Immerhin bist du bei sämtlichen Plänen Akkis der Anführer.«
»Ich? Der Anführer?« Jaxom war fassungslos.
»Ja, auch wenn du es nicht merkst.« Ihre Miene wurde sanfter. »Typisch für dich.« Ihr zärtliches Lächeln enthielt auch eine Spur Herablassung. »Es ist schon so, du kannst es mir glauben, und außerdem weiß es der ganze Planet.«
»Aber ich… ich…«
»Ach, nun reg dich nicht auf, Jax. Ich finde es liebenswert, daß du dich nicht aufblähst vor lauter Wichtigkeit, und allen Leuten mit deinem übersteigerten Selbstbewußtsein auf die Nerven fällst.«
»Wer tut das denn?« Jaxom ließ rasch alle seine Mitarbeiter Revue passieren.
»Niemand, aber du hättest allen Grund dazu.« Sie setzte sich auf seinen Schoß, legte ihm einen Arm um den Hals und strich ihm die Sorgenfalten aus der Stirn. »Und deshalb könntest du durchaus eine Zielscheibe für Andersdenkende sein. Jedenfalls kannst du dich nicht vor der Tatsache verstecken, daß die Unzufriedenheit mit Akkis viel zu langfristig angelegtem Projekt immer weiter zunimmt.«
Jaxom seufzte, denn auch das hätte er gerne heruntergespielt. »Ich bin mir dessen nur allzu bewußt. Ja, eigentlich empfinde ich es als Erleichterung, daß sie jetzt endlich aus ihren Löchern gekrochen sind.«
Sharra erstarrte in seinen Armen. »Du weißt, wer es ist?«
Er schüttelte den Kopf. »Sebell weiß, wer wahrscheinlich mit im Spiel ist, aber keiner seiner Harfner konnte bisher auch nur einen einzigen Beweis beibringen. Und ohne wirklich hieb- und stichfeste Beweise kann man keinen Burgherrn unter Anklage stellen.«
Sie gab ihm leise recht und legte ihren Kopf auf seine Schulter. »Aber du paßt gut auf dich auf, nicht wahr, Jax?« flüsterte sie dann ängstlich.
Er drückte sie an sich. »Besser als du auf dich. Wie oft habe ich dir gesagt, daß man sein Reitgeschirr überprüft, ehe man es anlegt?« fragte er. Ihre Entrüstung quittierte er mit einem Grinsen.
***
Als man sich am nächsten Tag in Landing versammelt hatte, übernahm Akki das Kommando und ließ als erstes das Gebäude räumen. Nur die ausdrücklich Geladenen durften bleiben.
»Zwar richten sich die Angriffe ohne Zweifel gegen die neue Technologie, die Sie entwickeln«, begann Akki, »dennoch ist es bisher nicht gelungen, das Hauptziel Ihrer Bemühungen ernstlich zu gefährden.«
»Bisher«, wiederholte Robinton bedrückt.
»Ich bin nicht dieser Ansicht« sagte Sharra und musterte Jaxom mit festem Blick. Als er zögerte, fuhr sie fort: »Jemand versucht, Jaxom umzubringen.«
Als sich der Aufruhr gelegt hatte, berichtete Jaxom ausführlich und präzise, was geschehen war.
»Das ist beunruhigend.« Akkis Stimme übertönte das Durcheinander von Fragen. »Bietet Ihnen der weiße Drache keinen Schutz vor solchen Anschlägen? Kann er sie nicht verhindern?«
»Nun regt euch doch nicht so auf.« Jaxom haßte es, soviel Wirbel zu machen, obwohl er gerne die Gewähr gehabt hätte, daß Sharra nicht weiter bedroht würde. »Ruth hat sofort reagiert, als der Gurt riß, und damit hat er Sharra das Leben gerettet. Ich hatte das Reitgeschirr offen aufgehängt und die Riemen, die ich tatsächlich verwende, versteckt. Es war nur…«
»Ich sollte mir keine Sorgen machen«, sagte Sharra bissig. »Brand versucht festzustellen, wer Gelegenheit gehabt hätte, das Leder anzuritzen. Es war sehr geschickt gemacht, der Täter wußte genau, welche Belastung ein Reitriemen aushalten muß.«
»Ein Drachenreiter?« Lessa schnappte fast die Stimme über, und draußen auf den Höhen trompetete die Hälfte der Drachen erschrocken los. »Auf ganz Pern gibt es keinen Drachenreiter, der Jaxom oder Ruth in Gefahr bringen würde!« Sie funkelte den jungen Baron an, als sei alles ganz allein seine Schuld. Er gab den Blick
Weitere Kostenlose Bücher