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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erloschen mehr als die Hälfte der Störungslichter auf Jaxoms Schaltpult. Drei rote und zwei orangefarbene blieben übrig. Aber davon hatte keines mit dem Programm zu tun, das er aufrufen sollte. Mit einem kurzen Seitenblick sah er, daß Piemur bereits eifrig auf die Tasten seines Keyboards einhämmerte.
    Jaxom machte sich an die Arbeit. Hin und wieder hielt er inne, um seine steifen Finger wieder geschmeidig zu machen und den großartigen Blick auf Pern zu bestaunen. Mit diesem Schauspiel konnte sich nichts messen, nicht einmal die beiden Feuerechsen, die aufs komischste in der Schwerelosigkeit herumturnten, wobei Farli den kleinen Trig zu immer gewagteren Manövern herausforderte. Seltsamerweise trug ihr aufgeregtes Kreischen und Schnattern jedoch dazu bei, der phantastischen Umgebung das Gefühl des Unwirklichen zu nehmen.
    Sobald Jaxom sich ernsthaft an die Programmierung des Teleskops machte, löste Ruth seinen Schwanz und schwebte würdevoll an das große Brückenfenster, um den Anblick Perns vor dem Hintergrund des schwarzen Sternenhimmels zu genießen. Die Feuerechsen setzten ihr Geschnatter fort.
    Ich weiß auch nicht, was es ist , sagte Ruth. Aber sie sind hübsch.
    Was ist hübsch? Jaxom blickte auf. Kannst du die beiden anderen Schiffe sehen?
    Nein. Da fließen Dinge an uns vorbei.
    Dinge? Jaxom beugte sich vor, soweit es ging. Aber der Drache und die beiden Feuerechsen hatten ganz rechts die Köpfe an das Panoramafenster gedrückt und versperrten ihm die Sicht.
    Plötzlich fuhren alle drei heftig zurück und wurden, torkelnd wie Betrunkene, auf Piemur und Jaxom zugetragen.
    »He, paßt doch auf!« Jaxom duckte sich, und Ruth sauste über ihn hinweg. Im gleichen Augenblick hörte er ein lautes Prasseln.
    »Wir werden getroffen!« rief Piemur. Rasch öffnete er seinen Gurt, stemmte sich aus dem Sessel und schwebte zum Fenster.
    »Wovon werden Sie getroffen?« wollte Akki wissen.
    Piemur prallte gegen die Scheibe und schaute nach rechts und links. »Jaxom, frag Ruth, was er gesehen hat. Ich sehe nämlich nichts.« Er drückte die linke Wange an das Plasglas und versuchte, um die starke Wölbung herumzublicken.
    Dinge - ähnlich wie Feuerechseneier -, die direkt auf uns zukommen , antwortete Ruth.
    »Jetzt ist da draußen nichts mehr.« Piemur begab sich zurück auf seinen Posten und erwischte im letzten Moment die Lehne seines Sessels. Fast wäre er über das Ziel hinausgeschossen.
    »Akki?« fragte Jaxom.
    »Das Klirren läßt darauf schließen, daß die Schirme einen Schauer von kleineren Objekten ablenkten«, stellte Akki gelassen fest. »Es wird kein Schaden gemeldet. Wie Sie bereits aus dem Unterricht wissen, ist der Weltraum nicht steril und leer. Vielmehr befinden sich überall zahllose winzige Teilchen in ständiger Bewegung. Was Ruth und die Feuerechsen erschreckt hat, war ohne Zweifel ein Schauer irgendwelcher Art. Sie wären gut beraten, Ihre Arbeit fortzusetzen, solange Sie bei den extremen Temperaturen noch dazu fähig sind.«
    Jaxom bemerkte, daß auch Piemur mit dieser Erklärung nicht ganz zufrieden war. Aber die Eiseskälte kroch tatsächlich immer weiter durch die Kleidungsschichten, und so wandten die Männer ihre Aufmerksamkeit wieder den Konsolen zu, während Ruth und die Feuerechsen zögernd und mit viel Gekreische und Gezirpe ans Fenster zurückkehrten.
    Jaxom beeilte sich, so sehr er konnte, aber trotz der Daunenhandschuhe, die ihn bei Fädeneinfällen stundenlang warm hielten, machte ihm die Kälte zunehmend zu schaffen. Vielleicht war es im Weltraum tatsächlich kälter als im Dazwischen, dachte er und bewegte seine froststarren Finger.
    »Akki, hast du nicht gesagt, die Brücke würde beheizt?« klagte er. »Meine Hände sind schon fast gefühllos.«
    »Die übermittelten Werte zeigen, daß die Brückenheizung nicht die volle Leistung bringt. Wahrscheinlich sind die keramischen Speicherelemente in den Heizkörpern kristallisiert. Die Reparatur kann warten.«
    »Wie erfreulich.« Jaxom kontrollierte noch einmal seine Eingabe. Dann richtete er sich auf. »Ich bin fertig - Programm steht.«
    »Aktivieren«, befahl Akki.
    Jaxom war ziemlich beklommen zumute, als er die entsprechende Taste drückte - aber beim Ei, wie hätte er denn etwas falsch machen können, so oft, wie Akki ihn die Zeichenfolgen für Stellung, Belichtungszeit und Raumsektoren hatte wiederholen lassen? Trotzdem war er sehr mit sich zufrieden, als die im schnellen Vorlauf über den Schirm huschenden Ziffern seine

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