Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
durchhalten. Das werde ich ihm gleich sagen.« Sie blickte auf ihre Armbanduhr und stand auf. »Ich muß gehen. Schön, daß euer Appetit zurückgekehrt ist.« Mit einem Nicken zum Abschied teilte sie den Blättervorhang mit der Hand.
Jim erhaschte einen Blick auf den Strand und die sich dort tummelnden Leute. Was er sah, trug erheblich zu seiner Beruhigung bei. »Kannst du den Eingang offen lassen, Betty?«
»Ich glaube schon, daß das geht.« Sie entdeckte eine Schnur, die man vielleicht eigens zu diesem Zweck dagelassen hatte, und band die Zweige zurück. »Paß gut auf ihn auf, Theo.«
»Mit Vergnügen«, versprach die Delphineurin, während in ihren Augen der Schalk blitzte.
»Ach, es gibt noch etwas Neues, Jim«, sagte Betty. »Gestern abend ging Kaarvan mit der Venturer von Fort aus in See. Er nimmt direkten Kurs auf unseren Strand. In ein paar Tagen müßte er hier sein.«
Kurz darauf hörten sie das Surren eines aufsteigenden Schlittens und steckten neugierig den Kopf aus dem Eingang ihrer Laube; sie bekamen gerade noch mit, wie ein großer Schlitten in Richtung Nordwesten flog, wo Fort lag. Jim stand im Begriff, sich hochzurappeln, als Beth Eagles erschien.
»Eigentlich hättet ihr beide in dem Schlitten sein müssen«, erklärte sie ohne Einleitung, mit unergründlicher Miene auf ihre beiden Patienten hinunter schauend. »Leider weigert sich Dart, mit Anna Schultz zusammen zu arbeiten.« Bei dieser Nachricht blickte Theo beinahe triumphierend drein. Beth wandte sich an Jim. »Und Paul meinte, du würdest vermutlich jeden kreuzigen, der versucht, deine kostbare Southern Cross zu segeln. Deshalb haben wir beschlossen, dich hier gesund zu pflegen, damit du selbst das Kommando übernehmen kannst. Kaarvan schafft weitere Arbeitskräfte und Material hierher, und im Handumdrehen schwimmt diese alberne Flotte wieder im Wasser.«
»Das ist keine alberne Flotte!« protestierte Jim. Mit einem erleichterten Seufzen lehnte er sich zurück.
»Wie dem auch sei«, fuhr Beth fort, kniete nieder und fuhr mit einem medizinischen Gerät über seinen Körper, »ich für meinen Teil glaube, je eher du wieder auf deinem Boot bist…«
»Schiff«, korrigierte Jim sie.
»Na schön, dann ist es also ein Schiff. Je eher du wieder auf den Planken der Cross stehst, um so schneller wirst du dich erholen.«
»Ich muß schleunigst wieder auf die Beine kommen…« Mit einer Handbewegung deutete er zum Strand, wo eine rege Betriebsamkeit herrschte.
»Trotzdem brauchst du Ruhe, genau wie Theo, andernfalls bist du uns überhaupt nicht von Nutzen, und Paul hat genug andere Sorgen. Komm du erst mal wieder zu Kräften.« Sie kehrte ihm den Rücken zu und untersuchte Theo. »Und du begibst dich mit ihm auf die Southern Cross, damit Dart dich sehen kann. Teresa, Kibby, Max und Pha werden im übrigen darauf achten, daß Dart dich nicht eher ins Wasser lockt, bis deine Haut nachgewachsen ist. Hast du mich verstanden, Theo Force?«
»Natürlich. Du hast dich ja klar genug ausgedrückt.« Die dunkle Altstimme der Delphineurin klang amüsiert.
Noch am selben Abend brachte man Jim und Theo auf das Schiff. Sie mußten gestützt werden, um keinen Preis ließen sie sich tragen, doch Theo hatte Mühe zu laufen und war unter der Sonnenbräune sehr blaß. Am Strand setzten sie sich in ein Dinghi, das Dart und Pha zur Southern Cross schleppten.
Nachdem Efram und ein anderes Crewmitglied sie an Bord geholt hatten, belohnte sich Jim mit einem würdevollen Einzug in seine Kabine. Jemand hatte ordentlich aufgeräumt, seit der Sturm Jims wenige Habseligkeiten durch den engen Raum gewirbelt hatte. Theo mußte zu ihrer Koje getragen werden; sie war nicht imstande, die Knie zu beugen und die kurze Niedergangstreppe hinabzusteigen.
»Wir schlafen an Bord«, erklärte Efram, während er Jim ein Funkgerät reichte. »Wenn irgend etwas ist, brauchst du uns nur zu rufen.«
»Dart paßt auch auf«, fügte Anna Schultz hinzu, den Kopf durch die Tür steckend. Sie schnitt eine Grimasse, doch es war nicht böse gemeint. »Sie patrouilliert rund um das Schiff. Hoffentlich hält sie Theo nicht wach, indem sie dauernd mit der Nase gegen die Bordwand klopft, wo sie ihre Schlafkoje vermutet.
Beide Delphineure hatten blaue Flecken und Kratzer davongetragen, denn die Tauchanzüge bedeckten nicht den ganzen Körper. Doch keiner war so schwer verletzt wie Theo.
»Ich bin die Köchin«, stellte Anna klar, »aber man hat mir gesagt, ich soll euch zum Frühstück nicht
Weitere Kostenlose Bücher