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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte, entschied er sich für ›Tillek‹, im Gedenken an den Mann, der eine Flottille aus Vergnügungsbooten die gesamte Küstenlinie des Südkontinents entlanggeführt hatte und seine anfällige Armada trotz Stürmen und anderer Widrigkeiten sicher in den Hafen von Fort brachte. Da Tillek an fischreichen Gewässern lag, hielt Ongola den Namen für passend.
    »Wie ich darauf komme?« beantwortete Sorka Torenes Frage. »Ganz einfach. Du machst ein Gesicht wie jemand, der mit sich selbst äußerst zufrieden ist. Und wenn du nur einen Moment lang lauschst, hörst du vermutlich, wie die Drachen darüber reden. Ich weiß doch, daß Faranth vor Neugier beinahe platzt und es gar nicht abwarten kann, Fragen zu stellen.«
    Torene horchte in sich hinein, während sich ihr Blick einen Moment lang ins Leere richtete. Dann zog sie resigniert eine Grimasse. »Es hat ganz entschieden Nachteile, wenn man imstande ist, alle Drachen zu hören, besonders dann, wenn man diskret sein will.« Besorgt riß sie die Augen auf und peilte schuldbewußt in die niedrigen Kavernen, die vom Hauptraum abzweigten.
    »Sean ist nicht hier«, beruhigte Sorka sie schmunzelnd. »Heute früh ist er mit zwei Geschwadern zur Jagd in den Süden geflogen.« Sie seufzte. »Ich warte schon sehnlichst darauf, daß das Abgabensystem, von dem ständig geredet wird, endlich voll in Kraft tritt.« In forscherem Ton fuhr sie fort: »Und wenn die Geschwader zurückkommen, haben die Drachen ein neues Thema, über das sie sich auslassen können. Vermutlich schlafen die, die hier geblieben sind, bereits. Es ist ein herrlicher, sonniger Tag, die Geschwader werden das nutzen und erst spät heimkehren.«
    »Sorka…« Torene legte den Kopf schräg und beugte sich vertraulich zu Sorka hinüber. In ihren großen, dunklen Augen lag ein ernster Ausdruck. »Kannst du nicht Sean davon überzeugen, daß wir unbedingt einen zweiten eigenständigen Weyr brauchen? Es geht nicht nur darum, daß die Verhältnisse hier viel zu beengt sind. Es kommt darauf an…« Torene kniff die Lippen zusammen und sprach den Satz nicht zu Ende.
    Mit einem Lächeln übernahm Sorka dies. »Es geht darum, jemand anderem die Chance zu geben, in eigener Verantwortung einen Weyr zu führen.« Als sie Torenes unglückliche Miene sah, tätschelte sie ihr begütigend den Arm. »Ich kenne meinen Weyrgefährten, Torene. Sein größter Fehler liegt darin…«
    »Aber das ist es ja, Sorka. Er hat keine Fehler. Er hat immer recht.« Torene behauptete dies ohne Häme, aber mit einem Anflug von Verzweiflung. »Einen besseren Weyrführer können wir uns nicht wünschen, trotzdem…«
    »Es gibt noch weitere tüchtige Reiter, denen man die Führung eines Weyrs anvertrauen kann.«
    »Das ist noch nicht alles.« Torene beugte sich näher an Sorka heran. »Es heißt, die Bewohner der Insel Ierne planten einen Umzug auf den Nordkontinent. Dort wollen sie die Ostküste besiedeln. Wir haben so oft damit geprahlt, daß räumliche Entfernung für einen Drachen keine Bedeutung besitzt…« – Torenes Grinsen zog sich in die Breite –, »daß sie jetzt davon ausgehen, wir könnten sie an der Ostküste ebenso gut beschützen wie hier im Westen.«
    Sorka prustete vor Lachen. »Ihr habt euch ins eigene Fleisch geschnitten, hätte mein Vater in diesem Fall gesagt.«
    Torene blinzelte sie verständnislos an. »Was heißt das?«
    Sorka fand, es sei ein bißchen unfair, daß dieses Mädchen so viele Vorzüge auf sich vereinte – ein schönes Gesicht, unglaublich lange Wimpern, eine anmutige – Sean meinte – ›sexy‹ Figur, obendrein Verstand und Ausstrahlung. Selbst das kurzgetrimmte Haar – wegen der eng anliegenden Reithelme war dies die einzig praktische Frisur – ringelte sich in kleidsamen Löckchen, die die hochangesetzten Wangenknochen und die feingemeißelten Züge betonten.
    »Es bedeutet, daß sich selbst jemand eine Falle stellt. Wir Drachenreiter sind so voll des Lobes über uns selbst, daß man uns halt beim Wort nimmt.«
    »Ach so!« Torene kicherte vergnügt. »Stimmt haargenau. Aber wenn wir uns nicht beeilen, reißen sich die Inselbewohner das beste Höhlensystem unter den Nagel, und wir müssen uns mit dem begnügen, was übrig bleibt«, setzte sie unwirsch hinzu.
    »Du bist eine echte Drachenreiterin, Mädchen«, kommentierte Sorka. »Für uns ist das beste gerade gut genug.«
    »Ach, so habe ich das nicht gemeint, Sorka, und das weißt du genau. Aber der alte Krater eignet sich ideal für einen zweiten

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