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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Weyr.« In ihrem Eifer, ihren Standpunkt darzulegen, vergaß Torene, daß ihre Suppe kalt wurde. »In gewisser Hinsicht ist er sogar noch besser als dieser hier, denn es handelt sich um einen Doppelkrater. Einer ist beinahe kreisrund, der andere oval; es gibt dort einen tiefen See und Platz genug, um Tierherden zu halten. Dann brauchen wir nicht ständig nach Süden zu fliegen, um unsere Fleischvorräte zu ergänzen. Doch das Schönste ist eine riesige Kaverne, in der ein halbes Dutzend Königinnen brüten könnte…«
    »Jeweils eine brütende Königin reicht völlig.«
    Die Ermahnung an die vergangene Tragödie setzte Torenes Enthusiasmus einen Dämpfer auf. Doch dann ging ihr quecksilbriges Temperament abermals mit ihr durch. »Wir brauchten nicht einmal großartige Veränderungen vorzunehmen, denn der Boden ist bereits mit einer dünnen Sandschicht bedeckt, und in einer der Seitennischen ließe sich ein Heizungssystem installieren. Im übrigen meint meine Mutter, daß die Steinschneider demnächst ausgedient haben werden. Wenn wir sie nicht bald zum Einsatz bringen, können wir beim Einrichten eines neuen Weyrs mit Hammer und Meißel vorgehen.« Torene nickte energisch, um zu unterstreichen, wie sehr sie diese Möglichkeit verabscheute.
    »Diese Steinschneider wurden schon über Gebühr beansprucht. Für diese Art von Leistung waren sie gar nicht konzipiert«, erwiderte Sorka. Sie dachte daran, daß ihr Vater sich ähnlich geäußert hatte, als er die Geräte vor neun Jahren bei der Erweiterung von Burg Ruatha eingesetzt hatte.
    »Ich brauche die Steinschneider, um unseren Weyr auszubauen…«
    »Unseren Weyr?« Fragend hob Sorka die Augenbrauen.
    Torene schloß die Augen, sog zischend die Luft ein und hielt sich die Hände vors Gesicht. Als sie die Hände wieder herunternahm, blinzelte sie Sorka schelmisch an. »Man darf doch wohl noch träumen, oder? Jemand muß ja Weyrherrin sein, und du selbst sagst, daß Alaranth bis jetzt der größte goldene Drache ist.«
    »Hast du auch schon eine Vorstellung davon, wer der neue Weyrführer sein soll?« erkundigte sich Sorka freundlich.
    Torene errötete bis unter die Haarwurzeln. Manchmal hatte sie das unbehagliche Gefühl, daß es sich für Alaranth nicht ziemte, in der Schulter eine ganze Handbreit höher zu sein als ihre Mutter, Faranth, obwohl Sorka von dieser Vervollkommnung entzückt zu sein schien. Bald würde die junge Königin die Reife für ihren ersten Paarungsflug erlangen. Doch Torene spielte ihre eigene körperliche Attraktivität herunter, wann immer jemand ihr diesbezüglich ein Kompliment machte, und sie bevorzugte keinen der jungen männlichen Reiter, die ständig um sie herumschwarwenzelten.
    Die einzige Ausnahme stellte Michael dar, Bronzereiter und Sorkas und Seans Sohn. Er hingegen schien sich nicht für Torene zu interessieren, obschon er jeder anderen hübschen Frau den Hof machte. Nun ja, vielleicht war sie einfach nicht sein Typ. Gegen seine Gesellschaft hätte sie nichts einzuwenden gehabt – hätte sich möglicherweise sogar über seine Aufmerksamkeit gefreut –, doch sie war viel zu vernünftig, um sich viel aus seiner Gleichgültigkeit zu machen. Sie empfand höchstens ein bißchen Verblüffung und leises Bedauern.
    Mihall, wie er allgemein gerufen wurde, war ein ebenso engagierter Drachenreiter wie sein Vater; gelegentlich übertraf er ihn sogar an Eifer. Seit Mihalls Bronzedrache Brianth drei Jahre zuvor die Geschlechtsreife erlangte, hatte er so viele Gelege befruchtet, daß Sean den liebeshungrigen Drachen vom Paarungsflug der Königinnen ausschloß.
    Eine von Sorkas Pflichten bestand darin, exakte Stammbäume der Gelege zu führen, damit man sofort wußte, welcher bronzefarbene oder braune Drache der Samenspender war, um Inzucht zu vermeiden. Keine der jungen Königinnen sollte sich später mit ihrem Erzeuger paaren. Die Entscheidung seines Vaters hatte Mihall mit einem lässigen Achselzucken quittiert. Er meinte, es gäbe genug grüne Drachen, die nur darauf warteten, von Brianth begattet zu werden.
    »Du willst wissen, wer der Weyrführer sein soll?« wiederholte Torene und konzentrierte sich erneut auf das Gespräch. »So weit plane ich nicht, Sorka, denn eine derart wichtige Entscheidung würde Sean bestimmt selbst treffen wollen.«
    »Mag sein«, entgegnete Sorka diplomatisch. Sie wußte, daß Sean bereits schwante, auf welche Weise ein künftiger Weyrführer gewählt werden sollte. »Aber du hast doch sicher eine Ahnung, welcher

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