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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schnabelflöte mit sechs Löchern, auch ›Blechflöte‹ genannt. – Anm. d. Übers.
    An den Tagen, an denen ein Einsatz gegen die Fäden geflogen wurde, wachte Torene immer früh auf, auch wenn die Schauer erst am Nachmittag niedergingen, wie in diesem Fall. Es galt, Fort und einen Teil des Geländes um Boll zu beschützen.
    Tags zuvor hatten sich die Gerüchte überschlagen. Die Drachen waren genauso schwatzhaft wie die Menschen, indem sie die Geschichten ihrer Reiter weitererzählten und sie obendrein ausschmückten; hin und wieder wurden Sean oder Sorka zitiert, sowie die Mutmaßungen der Bronezreiter, die in den Süden geflogen waren und etwas von Treffen mit den Grundbesitzern von Longwood und Orkney wußten.
    Torene lauschte und überlegte, ob sie einige der haarsträubenden Theorien den Weyrführern mitteilen sollte. Dann entschied sie sich dagegen. Es hätte wenig Sinn, den Klatsch unnötig weiterzutragen. Und die Aussicht auf einen neuen Weyr machte die Leute noch aufgekratzter, als sie es vor einem Einsatz ohnehin schon waren, besonders, wenn die Fäden über besiedeltem Land niedergingen.
    Wie üblich, schickte Sean Reiter vor, die die heranrückende Front beobachten und die Art des zu erwartenden Sporenregens einschätzen sollten. Ungefähr in der Mitte der Großen Bucht würde der Einfall beginnen und sich dann in Richtung des Hafens fortbewegen. Dort würden sich die Delphine einfinden, sich an den Fäden sattfressen und sich für eventuelle Notfälle bereithalten.
    Vom Hafen aus sollte der Schauer nach Südwesten abschwenken, Fort und Boll erreichen und den Gebirgszug überqueren. Im letzten Jahr hatte der Weyr auf Pierres Bitte hin den Schutz dieses Gebiets übernommen, denn die Einwohner von Boll schwärmten aus und gründeten kleinere Niederlassungen, die sich jedoch der Jurisdiktion der Hauptsiedlung unterstellten.
    Torene frühstückte immer, aber wie viele andere Reiter verzichtete sie auf das Mittagessen und trank lediglich einen Becher Klah, ehe sie ihre Reitkluft anlegte und Alaranth aufzäumte. Die anderen Königinnen begannen sich zu versammeln, und hinzu kamen die sieben grünen Reiterinnen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft nur mit Flammenwerfern kämpfen konnten.
    Neun grüne Reiterinnen fielen aus; manche hatten kurz zuvor entbunden, andere erholten sich noch von Verletzungen. Also mußten die Grünen längere Schichten reiten, damit die Geschwader voll einsatzfähig blieben. Sean wollte keine Reiter aus den Geschwadern verpflichten, die zeitweilig auf der Großen Insel und Telgar stationiert waren. Die Geschwaderführer fanden, eine Lücke in der Formation sei besser als ein Ersatzreiter, der nicht auf seine Geschwaderkameraden eingespielt war.
    Torene hörte aufmerksam zu, als Sorka den Grünen ihre Positionen im niedrig fliegenden Königinnengeschwader anwies. Die meisten von ihnen waren erfahrene Kämpferinnen, doch es gab einen Neuzugang: Amy Mott, die Paul Logorides' Kind trug, eine Folge des ersten Paarungsflugs ihres grünen Drachen.
    Sie reagierte beinahe erleichtert, als sie Carenaths bellenden Ruf hörte; hochschauend erblickte sie die vollständigen Geschwader, die sich entlang der Abbruchkante des Weyrs aufreihten und auf das Signal zum Kauen des Feuersteins warteten. Torene schwang sich auf die niederkniende Alaranth, dann ließ sie sich die schweren Tanks anreichen, die zu beiden Seiten des Widerrists der Drachenkönigin befestigt wurden.
    Sowie die Tanks festgezurrt waren, prüfte Torene noch einmal, ob sämtliche Teile sicher an ihrem Platz saßen. Sie bedankte sich bei ihren Helfern, dann spähte sie angestrengt zur Kante hinauf; auf keinen Fall durfte sie den Aufbruch von Sorka und Faranth verpassen, die das Königinnengeschwader anführten. Doch das eigentliche Zeichen zum Abflug kam von Sean, dem Weyrführer.
    Mir nach! befahl Carenath Faranth. Seine Stimme hallte laut und deutlich in Torenes Kopf, doch sie rührte sich nicht vom Fleck. Seit ihrem ersten Einsatz im Königinnengeschwader, als sie noch vor Faranth losgeflogen war, hütete sie sich vor einem verfrühten Start. An jenem Tag hatte sie beschämt zugegeben, daß sie die Worte der anderen Drachen hören konnte; ihr war zumute gewesen, als hätte sie den Weyr und die Weyrführer verraten. Stammelnd legte sie ihre Beichte vor Sorka und Sean ab – niemand sonst war zugegen – und man einigte sich darauf, daß sie ihr einzigartiges Talent vor den anderen geheimhalten sollte.
    Dann stieß sich Faranth in

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