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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eine Art unzerstörbares Gesetzeswerk, das die Menschen unterweist, was es mit den Fäden auf sich hat. Richtlinien, die so abgefasst sind, dass sie Jahrhunderte überdauern und jeder Generation aufs Neue als Lehrbuch dienen, damit man sich für die Katastrophe rüsten kann.«
    »Besteht eine Möglichkeit, dieses alte Administrationsgebäude in Landing zu finden?«, fragte Paulin S'nan.
    »So kurz vor einem Fädeneinfall käme eine neuerliche Suche ohnehin zu spät«, mischte sich M'shall ein. »Außerdem beginnt dort die heiße Jahreszeit, was Ausgrabungstätigkeiten zur Qual macht. Aber ich stimme Clisser aus vollem Herzen zu. Wir benötigen eine Art Schutzmechanismus. Etwas, das Ignoranten und Zweifler wie Chalkin den Wind aus den Segeln nimmt und eindeutig beweist, dass die Fäden kein Mythos sind, den sich unsere Vorfahren ausgedacht haben.«
    »Aber wir bewahren die Berichte doch auf …«, meinte Laura vom Ista-Weyr.
    »Und wieviel Plasfilm ist noch vorrätig?«, fragte Paulin scharf. »Ich weiß, dass Fort kaum noch über welchen verfügt. Und ihr alle wisst, was mit unserem Archiv geschehen ist.«
    »Sicher. Aber wir besitzen Papier …« Unsicher blickte sie die Burgherren von Telgar an, Tashvi und Salda.
    »Woher wollen wir wissen, wie viel Wald den Fädenfall überstehen wird?«, hielt Tashvi ihr entgegen. »Meine Holzfäller arbeiten bereits im Akkord, und die Papiermühle ist Tag und Nacht in Betrieb.«
    »Natürlich tun wir alles, um die Wälder zu schützen«, wandte K'vin ein, obwohl er sich insgeheim fragte, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnte. Selbst die Fäden, die sich ins Erdreich eingruben, konnten innerhalb kurzer Zeit riesige Waldflächen zerstören.
    »Daran zweifelt niemand«, lenkte Salda ein. »Und wir horten so viel Papier wie möglich. Aber niemand von uns ist imstande, präzise Vorhersagen zu machen, was den Fädenfall überleben wird und was nicht. Als Tarvi Andiyar seine Niederlassung gründete, fand er die meisten Bergflanken kahlgefressen vor. So steht es in seinem Bericht. Zehn Jahre vor Ende des Fädenfalls war seine Festung vollgestopft mit Sämlingen aller Art, die nur darauf warteten, ins Freiland ausgepflanzt zu werden. Wir hatten lediglich Glück, dass rund dreißig Jahre nach dem Ausklingen des Fädenfalls die natürliche Pflanzensukzession einsetzte.«
    »Das ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, den wir für künftige Generationen aufzeichnen sollten«, meinte Clisser.
    »Das ultimative Know-how«, kommentierte Mairi vom Hochland.
    »Wie bitte?«
    »Zu wissen, wie man sich nach dem Ende eines Vorbeizugs verhält, ist genauso wichtig wie eine Schulung in Fädenbekämpfung«, erwiderte sie in einem Tonfall, als verstünde sich dies von selbst.
    »Zuerst müssen wir fünfzig hektische Jahre überleben …«, warf Salda ein.
    »Lasst uns auf das eigentliche Thema zurückkommen«, bestimmte Paulin, indem er sich erhob. »Zusammenfassend kann man sagen, dass wir einen dauerhaften, unzerstörbaren, unzweideutigen und simplen Mechanismus finden müssen, um die periodische Wiederkehr des Wanderplaneten anzukündigen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Wir könnten Lehrsätze in Metallplatten eingravieren und diese in jeder Burg und in jedem Weyr anbringen, wo sie nicht zu übersehen sind«, legte Kalvi nahe. »Zusätzlich müssten sie die Sextanten-Messwerte enthalten, die einen Vorbeizug ankündigen.«
    »Schön und gut, so lange es einen Sextanten gibt und jemanden, der ihn zu benutzen versteht«, warf Lord Bastom ein. »Doch was passiert, wenn der letzte Sextant unbrauchbar geworden ist?«
    »Es ist nicht besonders schwierig, einen Sextanten herzustellen«, sagte Kalvi.
    »Angenommen, kein Mensch weiß mehr, wie man mit einem Sextanten umgeht?«, hielt Salda ihm entgegen.
    »Die Schiffsführer meiner Flotte benutzen täglich Sextanten«, erklärte Bastom. »Auf hoher See sind diese Instrumente unverzichtbar.«
    »Mathematik ist ein Hauptfach für alle Schüler«, warf Clisser ein. »Nicht nur für Seeleute.«
    »Um die richtigen Antworten zu finden, muss man nach einer ganz bestimmten Methode vorgehen«, erklärte Corey, die Leitende Ärztin, die zum ersten Mal das Wort ergriff. »Und dann noch Bescheid wissen, wann es angebracht ist, gewisse Erkenntnisse zu verwerten, und wann lieber nicht.« Ihr Berufszweig bemühte sich, einen hohen Standard zu wahren, derweil immer mehr Geräte den Geist aufgaben und man sich aufs Improvisieren verlegen musste.
    »Es muss doch einen Weg

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