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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dürften die neue Mine ausbeuten. Und froh waren Sie obendrein, dass mein Sohn und ich den Anfang machten. Lavel war bereit, seine Tochter Ganmar zu geben …«
    »Aber die Tochter scheint nicht viel von einer diesbezüglichen Verbindung zu halten«, fuhr Lady Salda dazwischen.
    »Zuerst wollte sie ihn nehmen, war es nicht so, Deb?« Boris fasste das Mädchen anklagend ins Auge, doch Debera hob stolz das Kinn und wich seinem Blick nicht aus. »Richtig. Bis die Leute vom Weyr kamen und nach mir suchten …«
    »Der Weyr geht vor«, erklärte Tashvi rundheraus. »Und das wissen Sie, Boris.«
    »Wir hatten alles wunderbar arrangiert«, meldete sich der Vater zum ersten Mal, nun, da das Taubkraut, das Maranis auf seine Wunden getan hatte, die Schmerzen linderte. »Alles war fix und fertig beschlossen!« Erbittert und vorwurfsvoll sah er seine Tochter an.
    » Du hast die ganze Sache gedeichselt«, beschuldigte Debera ihn. »Ihr drei habt alles unter euch Männern abgemacht, ohne mich zu fragen, und das vor der Suche.« Ein jämmerliches Gequengel von Morath unterbrach ihren Redeschwall. »Sie ist hungrig. Ich muss sie füttern. – Komm mit«, fuhr sie in liebevollem Ton fort. Ohne einmal zurückzuschauen, führte sie ihren grünen Drachen von der Brutstätte fort.
    »Mir scheint, eure Absprache war doch nicht so hieb- und stichfest, wie ihr uns glauben machen wollt«, meinte Tashvi.
    »Wir hatten uns geeinigt«, behauptete Lavel und drohte den Drachenreitern mit der Faust. »Bis eure Leute auftauchten und Debera Flausen in den Kopf setzten. Vorher war sie ein braves, fleißiges Mädchen, das niemals widersprach. Dann kamt ihr mit diesem Blödsinn, sie sei als Drachenreiterin geeignet. Drachenreiterin! Dass ich nicht lache! Ich weiß, was ihr so treibt, und Debera ist ein anständiges Mädchen. Nicht so wie euer verkommener Haufen …«
    »Das reicht!«, schnitt Zulaya ihm das Wort ab.
    »Jetzt ist es wirklich genug«, pflichtete Tashvi ihr verärgert bei. »Wir wollen Ihnen zugute halten, dass die Verletzungen und der Schock Ihr Urteilsvermögen getrübt haben.«
    »Keineswegs, Burgherr! Ich weiß, was ich weiß, und wir hatten eine feste Übereinkunft. Sie sollten lieber zu Ihren eigenen Leuten halten, Lord Tashvi, und nicht dieses Weyrpack mit seinen höchst anrüchigen Sitten und Gebräuchen auch noch unterstützen. Ich frage mich, was aus meiner Tochter werden soll.« Vor ohnmächtiger Wut fing er an zu weinen. »Meine Debera war ein tugendhaftes Mädchen, bis die da gekommen sind. Ein artiges, fügsames Kind.«
    Tashvi bedeutete den herbei geeilten Trägern, Lavel auf die Trage zu legen und ihn wegzutransportieren. Dann wandte er sich an die beiden Weyrführer.
    »Ich billigte diese neue Mine, und dass Boris und Ganmar sie besitzen sollen. Aber ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass Lavel involviert war. Dieser Kerl galt schon immer als Unruhestifter«, erklärte Tashvi, während er auf dem heißen Sand von einem Fuß auf den anderen trat.
    Zulaya schlug vor, sie alle sollten die Brutstätte verlassen. Trotz der zusätzlichen Sohlen, die sie in ihre Stiefel gelegt hatte, fand sie die vom Boden ausströmende Hitze unerträglich, und Tashvi trug nur leichte Schuhe.
    »Dabei ist Debera nicht seine einzige Tochter«, erzählte Salda, die sich bei ihrem Mann einhakte, um ihn zu einer schnelleren Gangart zu bewegen. »Mit zwei Frauen hat er über ein Dutzend Kinder gezeugt. Wenn er sie alle so vorteilhaft verheiratet, gehört seiner Sippschaft bald so viel Grundbesitz, dass er seine eigene Festung gründen kann. Bloß dass keiner, der recht bei Trost ist, ihn als Burgherrn akzeptieren würde.«
    Vor der Brutkaverne blieben sie stehen. Zulaya und K'vin stellten sich so hin, dass sie ein wachsames Auge auf die Jungdrachen hielten, die gierig die vorbereiteten Fleischbrocken verschlangen, mit denen ihre Reiter sie zum ersten Mal fütterten.
    Debera befand sich in einer höchst ungewöhnlichen Situation. Die meisten Familien freuten sich, wenn ein Kind für eine Gegenüberstellung ausgesucht wurde, denn einen Drachenreiter in der Verwandtschaft zu haben, war mit etlichen Vorteilen verbunden. Die Kontakte zum Weyr galten nicht nur als Statussymbol, man hatte notfalls auch die Möglichkeit, einen Drachen für Transporte zu benutzen.
    Die gehässigen Vorwürfe, mit denen Lavel die Zustände in den Weyrn herabwürdigte, empörten sowohl die Weyrführer als auch die Burgherren. Gewiss, bei den Drachenreitern hatten sich

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