Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
dafür ist mein Gedächtnis immer noch ausgezeichnet. Meister Samvel hat in seiner Schule in Landing eine Klasse von jungen Leuten, denen ich die Grundzüge der Astronomie beibringe. Und auch ältere Menschen würden sich vielleicht gern nützlich machen, indem sie den Himmel beobachten. Alte Leute brauchen nicht viel Schlaf, ich selbst komme mit ein paar Stunden Schlaf aus.«
»Für mich und Tiroth wäre es kein Problem«, erbot sich D'ram, »Studenten zu Meister Wansor zu befördern. Wir haben keine Zeit zu verschenken, denn das Aufstellen von neuen Teleskopen ist kein Kinderspiel. Außerdem sollten wir dem Rat zeigen, dass wir mit den Vorbereitungen für das Projekt nicht trödeln. Zufällig weiß ich, dass die Schmiedehalle im Akkord arbeitet, um Ferngläser herzustellen …«
»Seit der Feuerball hier aufgeschlagen ist«, sagte Wansor, »hat sich die Nachfrage nach Feldstechern verdoppelt.«
»Kein Wunder«, meinte D'ram trocken. »Meister Morilton versucht bereits, Spiegel für kleine Teleskope anzufertigen.«
»Angenommen, man entdeckt am Himmel ein gefährliches Objekt«, warf G'dened spöttisch ein, »verlangt man dann von den Drachen, den Brocken von seiner Bahn abzulenken?«
Lessa merkte, dass F'lessan und Tai seltsame Blicke tauschten. Und F'lessan sah aus, als müsse er an sich halten, um nicht mit einer bedeutenden Bemerkung herauszuplatzen.
»Man kann nie wissen, G'dened«, gab Jaxom zurück. »Wenn ich nur daran denke, welche verblüffenden Dinge unsere Drachen bereits zustande gebracht haben. Und ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich die Gründung eines Observatoriums in den Bergen von Ruatha in jeder Weise unterstütze.«
»Ich stimme für ein Observatorium in Telgar. Meister Fandarel wird begeistert sein«, sagte J'fery grinsend, »und Lord Larad steht neuen Projekten offener gegenüber als die meisten anderen Burgherren.«
»Es wäre klug«, gab Jaxom zu bedenken, »möglichst viele Pächter und Handwerker in die Himmelsüberwachung einzubeziehen.«
»Ich dachte, dieser Beruf sei den Drachenreitern vorbehalten«, widersprach G'dened.
Jemand sollte sich dazu aufraffen, dachte Lessa, diesem Querulanten gehörig die Meinung zu sagen. Seine ständigen Einwände und abfälligen Bemerkungen ärgerten sie über alle Maßen.
»Wir brauchen jeden, der bereit ist mitzumachen«, erklärte Wansor. »Wie schon gesagt wurde, der Himmel über Pern ist groß. Und es gilt, so viele Objekte wie möglich zu entdecken. Die meisten werden sich als harmlos erweisen, wie die geisterhaften Kometenschauer, die zum Ende eines jeden Planetenumlaufs erscheinen.«
»Das ist ja alles schön und gut, Meister Wansor«, entgegnete G'dened, der sich nicht überzeugen lassen wollte. »Trotzdem bleibt die Frage bestehen, was wir konkret unternehmen könnten, wenn wieder ein gefährlicher Brocken aus dem All auf Pern einzuschlagen droht.«
Im Raum wurde es so still, dass man das leise Plätschern der Wellen und die vergnügten Schnalz- und Klicklaute der Delfine hören konnte, die sich zu ihrem abendlichen Spiel versammelten.
»Wir werden uns etwas einfallen lassen«, verkündete F'lar nach einer Weile.
»Was ist eigentlich los mit euch …?«, rief F'lessan und sprang auf die Füße. »Wir haben erst damit begonnen, die Fülle an Informationen zu sichten, die das Akki uns hinterlassen hat. Ich bin sicher, dass wir dort auf die Lösung für unser Problem stoßen. Es muss einen Weg geben, Pern vor kosmischen Objekten zu schützen. Als die ersten Siedler hier eintrafen und von den Fäden überrascht wurden, wussten sie sich auch zu helfen. Aus einer einheimischen Spezies, den Feuerechsen, züchteten sie die Drachen, die ihnen beim Kampf gegen die tödlichen Organismen halfen. Hätten die Kolonisten gleich bei den ersten Schwierigkeiten den Mut verloren, gäbe es uns heute nicht. Die Kolonie wäre kurz nach ihrer Gründung zerstört worden. Wir sollten einen Anfang machen und die Mittel nutzen, die uns zu Gebote stehen. Das heißt, wir müssen mit Hilfe der Teleskope den Himmel absuchen und darüber nachdenken, wie wir künftigen Gefahren begegnen.«
Lessa betrachtete ihren Sohn voller Stolz. Sie stimmte seiner Ansicht aus vollem Herzen zu.
»Wer weiß, welche Auskünfte sich noch in den Akki-Dateien verbergen«, fuhr F'lessan fort. »Wir wissen nicht einmal die Hälfte von dem, was uns weiterbringen könnte. Um den Roten Stern abzulenken, mussten wir auch viel lernen.«
»Die meisten Informationen sind
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