Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
schwer verletzt sie waren.
    »Verrate mir eines, Tai, wie willst du für F'lessan und Golanth sorgen, wenn du deine eigene Genesung gefährdest?«
    Tai sah ein, dass Lessa Recht hatte und leerte das Glas in einem Zug.
    »Ich denke, sie hat mir geglaubt«, hörte Tai Lessas leise Stimme, während der Fellis-Saft die Schmerzen in ihrer wunden Kehle linderte und eine wohlige Müdigkeit sich in ihr ausbreitete.
    » Dir musste sie es ja abnehmen«, antwortete Sharra. Dann dämmerte Tai in einen tiefen, heilsamen Schlummer hinüber.
     
    ***
     
    Lessa hatte Tai nicht belogen, aber die volle Wahrheit hatte sie ihr nicht gesagt. F'lessan und Golanth befanden sich in einem kritischen Zustand, das Überleben des einen hing vom Überleben des anderen ab. Der erfahrene Weyr-Heiler Wyzall hatte Golanths schreckliche Verletzungen nicht beschönigt. Mit dem zerfetzten Auge würde er vielleicht nie wieder sehen können. Wyzall behandelte es mit einer Salbe, mit der er sonst Verbrennungen durch Fäden linderte. Doch das zerstörte Gewebe würde sich nicht regenerieren.
    Das Schwingengelenk hatte er verarztet, und die Flugmembran würde im Laufe der Zeit heilen. Vielleicht konnte man das Gelenk wieder so herstellen, dass die Schwinge flexibel blieb, doch nie wieder würde Golanth so fliegen können wie früher.
    Oldive und Crivellan kümmerten sich um F'lessan. Die körperlichen Wunden würden verheilen. Die Bauchverletzung war genäht, doch vermutlich würde er mit dem linken Bein hinken. Aus der Wade war ein Stück Muskel gerissen, die Sehne war verletzt. Sollte indessen sein Drache sterben, wäre er infolge des Blutverlusts und des Schocks zu schwach, um den Tod seines kreatürlichen Partners zu überstehen.
    »Und ich würde ihm nachfolgen«, sagte Lessa zu sich selbst. Nach außen hin mimte sie die Starke, Zuversichtliche, doch in ihrem Innern nistete eine kalte Furcht.
    F'lessan und Golanth mussten fest daran glauben, dass der jeweilige Partner überleben würde. Ehe F'lessan das Bewusstsein verlor, hatte er vielleicht gedacht, Golanth könnte seinen schweren Verwundungen erliegen. Und wenn er diese Überzeugung mit in sein Fieberdelirium nahm, war es gut möglich, dass er seinen Lebenswillen verlor und verschied.
    Auch Golanth, der vor Schmerzen und Schwäche nur halb bei Bewusstsein war, musste man einreden, dass sein Reiter sich außer Gefahr befand. Zaranth wurde nicht müde, Golanth zu versichern, dass F'lessan am Leben und lediglich mittels Fellis in einen Heilschlaf versetzt worden sei. Ramoth unterstützte sie dabei und wurde ärgerlich, weil Golanth Zaranth mehr Glauben schenkte als ihr.
    »Hauptsache er weiß, dass F'lessan nicht sterben wird«, wandte sich Wyzall an Lessa. »Es spielt keine Rolle, auf wen er sich mehr verlässt, wichtig ist nur, dass er es glaubt.«
    »Ja, ja, natürlich«, pflichtete sie ihm bei. Doch ein wenig fuchste es sie, dass ihre Ramoth hinter einem grünen Drachen zurückstand.
    »Das leuchtet mir ein«, meinte F'lar. »Selbstverständlich spielt Zaranth bei Golanth die erste Geige, immerhin sind sie Weyr-Gefährten und unterhalten sich mit beiden Reitern, so wie es sich gehört.«
    Verblüfft sah sie ihn an. »Aber er ist doch …« begann sie und brach ab, um nachzudenken. »Nun ja, es wird wohl höchste Zeit, dass seine menschlichen Emotionen die Oberhand gewinnen. Ich dachte nur …«
    F'lar legte seinen Arm um ihre Schultern. »Ramoth billigt diese Verbindung«, wisperte er ihr ins Ohr. »Mnementh auch. Und wenn man berücksichtigt, was dieser grüne Drache heute geleistet hat …«
    »Ich kann gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich bin«, stimmte Lessa ihm zu.
    »Das Gleiche gilt für mich«, seufzte F'lar und zog seine Gefährtin enger an sich heran. In dieser Nacht würden beide vor Sorge und Aufregung keinen Schlaf finden.
    Oldive und Crivellan ließen den bewusstlosen F'lessan in Keitas Obhut und bestanden darauf, dass sich die Weyr-Führer ein wenig Ruhe gönnten. Sharra führte Lessa und F'lar in ein kleines Zimmer.
    Doch anstatt sich hinzulegen, setzten sie sich, von Kissen gestützt, auf das Bett und versuchten, die Ereignisse des Tages zu analysieren. Ihr besonderes Interesse galt den Aktionen von Ramoth, für die sie keine Erklärung hatten.
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, was genau sie angestellt hat«, sagte Lessa, »und dabei ist sie mein Drache. Sowie ich merkte, dass sie auf einen Hilferuf reagierte, klinkte ich mich in ihren Geist ein. Ich sah alles mit ihren

Weitere Kostenlose Bücher