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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Eine Sekunde kann sehr kurz sein. Die Bestie schnellt schon in die Höhe. Den Sprung kann ich nicht mehr verhindern. Aber ich kann die Katze abdrängen, damit sie ihr Ziel verfehlt. Ein winziger Anstoß genügt. Die Krallen erreichen nicht mehr die verwundbare Stelle hinter Golanths Schulter. Aber es war ganz knapp!
    Du hast Golanths Leben gerettet, Ramoth.
    Eigentlich hat Zaranth die Gefahr abgewendet.
    Lessa kannte ihre Königin gut genug, um die Zwischentöne herauszuhören.
    Und deshalb möchtest du ihr Respekt zollen.
    Zaranth ist ein mutiger grüner Drache. Nie hätte ich gedacht, dass ich von einem Grünen etwas lernen könnte. Doch Zaranth brachte mir etwas bei, das ich vorher noch nicht kannte. Zu ihrer Belustigung merkte Lessa, dass Ramoth die Quelle dieser neuen Fähigkeit für wichtiger erachtete als das Talent selbst. Aber diese Gabe , fuhr die goldene Königin fort, muss erst noch vervollkommnet werden, und das erfordert ein intensives Training. Wir alle müssen lernen, wie man Objekte bewegt, ohne sie direkt zu berühren.
    Lessa war perplex. Hast du auch nicht vergessen, wie man diesen Trick ausführt?
    Die Weyr-Herrin fürchtete, die Ausnahmesituation, in der es um Leben und Tod ging, könnte diese ungewöhnlichen Kräfte freigesetzt haben, die sich vielleicht nicht nach Belieben abrufen ließen.
    Nein, ich weiß noch, wie es geht. Ich habe mir alles gut eingeprägt, und es wird in meinem Gedächtnis haften bleiben, so lange ich lebe.
    Lessa wusste nicht, wie das Akki die dritte phänomenale Gabe genannt hätte, über die die Feuerechsen und die Drachen verfügten. Aber sie fragte sich, wie die denkende Maschine dieses Talent eingesetzt hätte, wäre es schon damals zutage getreten, als man den Roten Stern ablenkte. Doch auch ohne dieses Talent hatten sie es geschafft, den Himmelskörper mit seiner tödlichen Sporenwolke von seiner Bahn abzudrängen. Also spielte es keine Rolle, ob die Drachen unlängst etwas dazugelernt hatten oder nicht.
    Doch in diesem Fall irrte sie sich. Die neu entdeckte Fähigkeit sollte ungeahnte Umwälzungen auf Pern zur Folge haben. Jeder Drache, der sich lässig auf den Klippen rings um Honshu oder den Flussterrassenaalte, war sich über die besondere Bedeutung dieser Gabe im Klaren.
Ratsversammlung in Burg Telgar - 3.1.31
    Endlich fanden Lessa und F'lar Schlaf. Für die bevorstehende Ratsversammlung wollten sie möglichst frisch und ausgeruht sein. Zuerst flogen sie jedoch nach Benden, um die Notizen, die sie für das Treffen brauchten, mitzunehmen und sich dem bedeutenden Anlass entsprechend zu kleiden. Niemand im Weyr hielt sie auf, obwohl die Leute im Kraterkessel ihnen ermutigend zuwinkten und die Drachen sie mit Trompetengeschmetter begrüßten.
    Obwohl der Benden-Weyr einen wichtigen Grund hatte, um die Konferenz verschieben zu lassen, gab es genug aktuelle Probleme, die für eine Zusammenkunft sprachen. Süd-Boll brauchte einen neuen Burgherrn, die Weyr-Führer mussten ihren Vorschlag bezüglich einer organisierten Himmelsüberwachung präsentieren, und man wollte über die jüngste Attacke gegen die Druckerhalle sprechen. Auf gar keinen Fall wäre Lessa der Zusammenkunft fern geblieben, auch wenn sie sich vor Sorge um die Verletzten in Honshu verzehrte.
    F'lessan befand sich bei Meister Crivellan in besten Händen und wurde zudem von Oldives erfahrensten Heilern versorgt. Wäre Lessa in Honshu geblieben, hätte sie sich überflüssig gefühlt, und Passivität hatte ihr noch nie gelegen.
    Die Heiler des Weyrs kümmerten sich um Golanth und Zaranth. Der grüne Drache würde rasch genesen. Doch Golanths Verletzungen waren äußerst kritisch. Die Sehkraft des einen Auges würde er vermutlich verlieren, eine Flugmembran war zerfetzt, und ob der gesplitterte Schwingenknochen verheilen würde, war fraglich. Jedenfalls würde er nie wieder so fliegen können wie früher. Solange die beiden Drachen mit Taubkraut eingerieben wurden, spürten sie keine Schmerzen. Und der Umstand, dass Persellan Golanth schon kurz nach dem Kampf mit den Raubkatzen verarzten konnte, hatte womöglich Schlimmeres verhütet.
    Aus dem Kraterkessel des Benden-Weyrs gingen F'lar und Lessa ins Dazwischen und tauchten über den Hügeln von Telgar auf. Die Ebene unter der keilförmig emporragenden Felsenfestung schien gedrängt voll mit Menschen. Als Ramoth und Mnementh im Gleitflug niedergingen, erkannte Lessa die einzelnen Banner der Burgen und Hallen. Eine Ratsversammlung zog wahre Völkerscharen an,

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