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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Entschluss«, bestätigte er und winkte einen Dienstboten herbei, der auf einem Tablett Getränke servierte.
    Eine Viertelstunde später saßen sämtliche Ratsmitglieder an dem hufeisenförmigen Tisch in Telgars großer Halle. Toric kam, wie üblich, als Letzter. Anwesend waren siebzehn Burgherren, sechzehn Zunftmeister und Meisterinnen - Joetta hatte den alten Zurg in der Weberhalle abgelöst, und Ballora war die neue Herdenmeisterin - sowie acht Weyr-Führer und sechs Weyr-Herrinnen. Nadira und Talina erschienen nur selten zu den Zusammenkünften. Die schwere Tür aus Skybroom-Holz schloss sich hinter Toric mit einem dumpfen Knall.
    Die Lippen schmollend verzogen, die Stirn in Falten gelegt, stakste Toric an Sebell vorbei und steuerte geradewegs auf K'van zu. Er stützte die Hände auf die Tischplatte und beugte sich streitlustig über den Weyr-Führer.
    »Wieso hat man mich nicht darüber informiert, dass Drachen von Raubkatzen angegriffen wurden?«, verlangte er zu wissen.
    »Weil dieser Vorfall weder den Weyr des Südens noch dich etwas angehen«, versetzte K'van, ohne sich einschüchtern zu lassen.
    »Und was habt ihr dazu zu sagen?«, wandte sich Toric an Lessa und F'lar.
    Lessa maß ihn mit einem verächtlichen Blick, ohne ihn einer Antwort zu würdigen.
    »Das ist kein Thema für eine Ratsversammlung«, erwiderte F'lar. »Trotzdem danke ich dir für deine Besorgnis.«
    »Ich will die Einzelheiten wissen. Es passiert nur sehr selten, dass Drachen attackiert werden.«
    »Wie jeder der hier Versammelten weiß, sind die Verwundeten bereits über dem Berg. Und nun nimm deinen Platz ein, Lord Toric«, rief Larad höflich aber bestimmt. »Es gibt viel zu besprechen.«
    Toric blickte verprellt drein, doch er fügte sich und nahm Platz. Sowie er saß, stand Sebell auf.
    »Wir beginnen mit der Frage, wer die offizielle Leitung von Süd-Boll übernehmen wird.«
    »Einspruch!«, schrie Lord Kashman und sprang so hastig auf die Füße, dass sein Stuhl umkippte. »Als Erstes verlange ich Aufklärung, wie es dazu kam, dass zwölf Personen ohne ordentliches Gerichtsurteil ins Exil geschickt wurden. Hiermit beschuldige ich Lord Jaxom, Weyr-Führer N'ton und den Meisterdrucker Tagetarl, das Recht gebeugt und jene vorgeblichen Rebellen eigenmächtig auf die Inseln verbannt zu haben.«
    Verblüfft blickte Larad ihn an, nicht gerade wenig verärgert über Lord Kashmans totale Missachtung des Protokolls. Erst kürzlich ernannte Burgherren durften sich nicht einfach über traditionelle und bewährte Regeln hinwegsetzen.
    »Genau«, näselte Toric und setzte ein hämisches Lächeln auf. »Ich möchte auch hören, was sich abspielte, als Lord Jaxom und Weyr-Führer N'ton sich anmaßten, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen.«
    »Was passierte, haben sich die Rebellen selbst zuzuschreiben, Toric. Jaxom, N'ton und Tagetarl richteten lediglich nach einem Präzedenzfall«, donnerte Lord Groghe und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Bei zwei der früher erfolgten Aburteilungen war ich zugegen. Ich selbst war derjenige, der am Ende des Planetenumlaufs Strafen verhängte. Obendrein beschloss diese Ratsversammlung - und du warst dabei, Toric, wage ja nicht, es abzustreiten«, dröhnte er, während er mit seinem knorrigen Finger auf den streitsüchtigen Burgherrn zeigte, »die Verbannung sei das angemessene Strafmaß für Vandalismus und würde hoffentlich abschreckend wirken!«
    »Über diesen Punkt können wir später diskutieren«, rief Sebell mit seiner geschulten Stimme, die das Gebrüll von Toric, Groghe und Kashman übertönte. Offenbar hatte der alte Lord Corman seinen unverträglichen Charakter an seinen Sohn weitervererbt.
    »Aber ich will jetzt darüber reden!«, ereiferte sich Toric.
    »Das wichtigste Thema der heutigen Versammlung ist die Frage, wer demnächst Süd-Boll regieren wird!«, schnauzte Sebell mit seinem durchdringenden Harfnerorgan.
    »Warum bestätigen wir nicht einfach dieses junge Mädchen als künftige Burgherrin und wenden uns dann den Problemen zu, die uns wirklich auf den Nägeln brennen?«, quengelte Toric.
    »Eine Frau soll die Leitung einer Burg übernehmen?«, zeterte Kashman. »Dagegen lege ich Protest ein. So etwas hat es nicht gegeben, seit … seit …«
    »Seit Lady Sicca in Ista das Ruder übernahm«, half Groghe aus. »Mein Großvater zollte ihr den größten Respekt. Und jeder von uns weiß, dass Lady Marella in Boll das Regiment führt, seit Sangel vor fünf Jahren anfing zu kränkeln.

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