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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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den
Pizzaservice zurückgreifen mussten. Und nachdem in ihrem Kühlschrank gähnende
Leere herrschte, war der Sack in ihrem Arm randvoll mit frischen, leckeren
Dingen und süssen, klebrigen kleinen Teilchen gefüllt. Endlich drinnen in der
Wohnung stellte sie die Tüte auf die Ablage und wandte sich ihrer Post zu.
Werbung und eine Zeitung. Beides kommt gleich ins Altpapier, beschloss sie, als
ihr Blick am Wohnzimmertisch haften blieb. Sie ging näher heran, um
herauszufinden, was das war, was ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte. Ihr
Zutritts-Badge! Wie kam denn der hierher? Irritiert blickte sie sich um.
    „Vermutlich auf demselben Weg, wie er dich schon auch verlassen hat“, ließ
sich Lance lakonisch vernehmen, der sich, wie es aussah, mit Zorro um eine Tüte
Chips stritt. Hatte sie die nicht eben erst gekauft? Bevor sie diesen Gedanken
weiterverfolgen konnte, entdeckte sie unter dem Badge einen kleinen Zettel: ‚Hat
alles geklappt, halte dir den morgigen Abend frei, holen dich morgen Abend ab
(20:00 Uhr), Lagebesprechung’, stand da im Telegrammstil.
    Wir? fragte sie sich, zuckte dann mit den Schultern und mutmaßte, dass
er wahrscheinlich einen seiner Mitarbeiter mitbringen würde. Morgen Abend hatte
sie bis jetzt sowieso noch nichts vor und es wurde langsam Zeit, dass ein wenig
Bewegung in die ganze Geschichte kam. Ihr Blick fiel wieder auf ihre zwei
Mitbewohner.
    „Aber hallo? Was ist denn hier los?“ Keine Reaktion. Die beiden waren
völlig damit beschäftigt, den Inhalt eben dieser Chipstüte (es war tatsächlich
dieselbe, welche sie vor einer knappen Stunde erst gekauft hatte) in sich
hinein zu stopfen. Kurz entschlossen trat sie zwischen die beiden Kampfhähne
und packte beide am Kragen. Zorro jaulte wehleidig auf, während sich Lance
natürlich nach Drachenmanie sofort aus ihrem Griff befreite und in der
hintersten Ecke des Wohnzimmers wieder auftauchte.
    „Habe ich vielleicht endlich eure Aufmerksamkeit, meine Herren?“ Kaja
konnte sich nicht entscheiden, ob sie weinen oder lachen sollte. Quer durchs
ganze Zimmer lagen Papierfetzchen und Chipskrümel verstreut. Zorro hatte sich
mit hängenden Ohren und schuldbewusstem Gesichtsausdruck in seinem Korb verkrochen,
während der Drache versuchte, mit einem möglichst unbeteiligten
Gesichtsausdruck beschäftigt aus dem Fenster zu starren, als ob das Ganze mit
ihm überhaupt nichts zu tun hätte.
    „Lance? Ich höre?“
Kaja blickte ihn herausfordernd an und blickte ihn streng an.
    „Ich? Was habe ich
damit zu tun?“
    „Dein unbeteiligtes Getue kannst du dir sparen. Schließlich wurdest du
in flagranti mit deinem ganzen Kopf in der Chipstüte ertappt!“
    „Frag doch Zorro?“,
maulte er.
    „Tja, mit dir ist das Sprechen aber einfacher und zudem weiß ich zwar,
dass mein Hund ein Chipsmonster ist, andererseits wüsste ich wirklich nicht,
wie er die Chipstüte aus der Einkaufstasche hätte klauen sollen, ohne den
ganzen Rest herunterzureißen!“ Um ihr Argument zu unterstreichen, warf sie einen
bedeutungsvollen Blick auf die scheinbar unberührte Einkaufstüte auf der Ablage
neben der Spüle.
    „Okay, okay! Wenn du mir also unbedingt die Rolle des Bösewichts
aufdrängen willst, bitte.“ Scheinbar tiefgekränkt wandte er sich ab und schaute
wieder aus dem Fenster.
    „Nein, nein, so einfach kommst du mir nicht davon“, schimpfte sie,
hielt dann jedoch unsicher inne, als sie eine große Träne über sein schuppiges
Gesicht rollen sah. „Lance?“, fragte sie und trat einen Schritt näher. Nur um
sofort ein verräterisches schalkhaftes Funkeln in seinen Augen zu entdecken.
Sie konnte nicht anders. Wider Willen musste sie grinsen. „Ich sollte dich fürs
Fernsehen anmelden. Das war ja schon fast oscarreif!“
    „Siehst du und es
hat funktioniert, ich wollte dich zum Lachen bringen!“
    „Und da hast du dir
gedacht, du veranstaltest mit Zorro ein Wettessen?“
    „Genau! Und stell dir vor, was für ein Opfer ich dafür gebracht habe,
ich mag Chips nämlich nicht einmal!“, schloss er ernsthaft.
    Ungläubig
schüttelte Kaja den Kopf. „Weißt du was?“
    „Was denn?“
    „Mach das nächste Mal doch einfach einen schlechten Witz, wenn Du mich
aufheitern willst“, schloss sie ein wenig ungnädig, bevor sie sich daran
machte, das Chaos aus ihrem Wohnzimmer zu entfernen.
    Sie hatte es gerade geschafft, nach der Putzaktion, bei welcher Lance‘
Beitrag darin bestanden hatte, nicht im Weg zu sein, noch ein wenig Gemüse
klein zu schneiden und einen

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