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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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länger!“
    „Was kannst du nicht länger?“, wollte Lance unbekümmert wissen. Er saß
ganz entspannt auf der Fensterbank, als würde er seit einer Ewigkeit dort
sitzen.
    „Du hast wirklich
etwas von einer Katze“, gab ihm Kaja stattdessen zur Antwort.
    „Katze?“ Ausnahmsweise
wirkte der Drache ehrlich verblüfft.
    „Ja, Katzen sehen auch immer so aus, als würden sie schon seit Stunden
wenn nicht Tagen in derselben Position da Sitzen, Liegen, was auch immer.“ Sie
machte eine unbestimmte Handbewegung. „So, ich gehe jetzt zum
Abteilungsleiter“, sie musste sich kurz schütteln, „brr, auch wenn ich absolut
keine Lust habe, aber das hier ist ja kein Zustand.“
    „Was denn?“ Abgelenkt kaute Lance auf Kajas Pausenbrötchen herum.
Genervt riss sie es ihm aus der Hand, warf einen Blick darauf und gab es ihm
wieder zurück. Sie war ja nicht heikel, aber ein von einem Drachen angenagtes
Brötchen sah wirklich nicht sehr appetitlich aus.
    „Wieso musst du dich ausgerechnet an meinem Lunch vergreifen, wenn du
ja eigentlich sowieso nur von Drachenenergie lebst“, wollte sie wissen.
    Lance zuckte mit den Schultern. „Hm, ich weiß nicht, es lag halt
einfach da und sah so lecker aus.“
    „Ach ist ja auch
egal, ich geh jetzt auf jeden Fall.“
    „Warte, halt, stopp, so entschlussfreudig kenne ich dich ja gar nicht!
Erzähl doch mal, um was es geht.“
    „Nein, ich hab jetzt keine Zeit, sonst lässt mich meine
Entschlussfreude, wie du das so schön genannt hast wieder im Stich!“
    Verblüfft schaute Lance der verschwundenen Kaja hinterher. „Sag mal, du
Fellknäuel, weißt du was los ist?“ Zorro schaute ihn nur mit hochgezogenen
Augenbrauen an. „Ja, ja, ist ja schon gut, ich hätte ihr besser zuhören
sollen“, gab der Drache zu.
    „Ich dachte, du weißt sowieso alles? Angeber, puh!“ Mit diesen
herablassend gemurmelten Worten drehte sich Zorro auf die andere Seite und
schickte sich an, seinen Büroschlaf fortzusetzen.
    Kaja war unterdessen bei der Sekretärin des Abteilungsleiters
angekommen, welche genauso aussah wie die Assistentin, welche für Max arbeitete.
Obwohl sie total angespannt war, kam ihr der absurde Gedanke, dass diese
Sekretärinnen wohl alle per Internet von derselben Sekretärinnenschule bestellt
worden waren. Fast hätte sie laut los gelacht. Aber sie riss sich zusammen.
Wohl nicht die beste Idee, wenn sie gerade die Assistentin überreden wollte,
sie zum Abteilungsleiter zu lassen.
    „Ja?“, kam die gelangweilte Frage der Assistentin.
    Wahrscheinlich geklont, dachte Kaja bei sich und biss sich auf die
Innenseite ihrer Unterlippe, um ein Grinsen zu unterdrücken. „Ich hätte ein
dringendes Anliegen, das ich mit dem Abteilungsleiter besprechen sollte.“
    „Ach ja? Haben Sie
einen Termin?“
    „Nein, aber wie
ich schon sagte, es ist dringend.“
    „Das sagen alle“, gab die Sekretärin unbeeindruckt zurück. „Ohne
Termin keine Besprechung.“
    „Und für wann können Sie mir einen Termin geben?“, fragte Kaja, mühsam
ihre Ungeduld in Zaum haltend.
    „Schicken Sie mir ein Mail mit einer Terminanfrage, das wird nächste Woche
bearbeitet, und wenn Sie Glück haben, kriegen Sie Ende nächster Woche einen
Termin.“
    „Aber ich stehe ja jetzt vor Ihnen. Da können Sie doch jetzt schnell
nachschauen, wann der schnellstmögliche Termin ist“, beharrte Kaja.
    „So steht es aber
nicht im Ablaufprotokoll.“
    Entgeistert
starrte Kaja die Assistentin an. „Das ist jetzt aber nicht Ihr Ernst?!“
    „Doch“, gab diese gelangweilt zurück.
    Kaja spürte, dass sie langsam aber sicher mit ihrer Geduld am Ende
war. Sie würde sich jetzt wohl nicht von dieser Wichtigtuerin aufhalten lassen,
nachdem sie schon ihren ganzen Mut dafür zusammen genommen hatte, um hier
aufzutauchen. Kurz entschlossen drehte sie sich um und marschierte auf die
Bürotür des Abteilungsleiters zu.
    „Sie können nicht einfach…“
    Doch Kaja hörte sie schon gar nicht mehr.
    Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich. Seit sie die Schwelle
tatsächlich übertreten hatte, war ihr gar nicht mehr so mutig zu Mute. Ach was,
schalt sie sich selbst. Einfach so tun als ob, hatte Lance gesagt. Unbewusst
straffte sie ihre Schultern und wandte sich um.
    „Hallo meine Liebe. Das trifft sich ja gut, dass Sie hier sind. Ich
wollte sowieso dringend mit Ihnen sprechen“, meinte ein ölig lächelnder
Abteilungsleiter, der am Schreibtisch gesessen hatte, ihr jetzt aber mit großen
Schritten entgegenkam und ihr

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