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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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zumindest für den Moment“, meinte dieser und tätschelte
ihr mitfühlend die Schulter, bevor er unauffällig verschwand.
    Im Büro waren bereits Techniker damit beschäftigt, ihren Computer
umzuprogrammieren, während Zorro unsicher auf seiner Decke saß und nicht
wusste, was von ihm erwartet wurde. Kaja beruhigte ihn kurz und kraulte ihn
hinterm Ohr. „Alles ist gut Zorro, hast du gut gemacht.“ Sie packte ihre paar
Habseligkeiten in eine der Kartonschachteln, die man ihr zur Verfügung gestellt
hatte. „Wie aufmerksam“, dachte sie sarkastisch. Zum Glück habe ich meinen
Laptop heute Morgen zu Hause vergessen. Sonst hätten sie bei dem sicher auch
noch die Festplatte gelöscht, dachte sie erbittert. Sie scheuchte Zorro von
seinem Platz auf, um die zusammengelegten Kunstfelldecken aufzuheben. Schließlich
holte sie, nach einer kurzen Diskussion mit einem ihrer Aufpasser, noch ihre
Kaffetasse aus dem Pausenraum und stellte sie in die Kiste. Die Decken klemmte
sie sich unter den linken Arm, mit der rechten hielt sie die Kartonschachtel
umklammert. Sie nickte den beiden Sicherheitsleuten zu und machte sich auf den
Weg zum Ausgang, Zorro im Schlepptau.
    Eben wollte sie sich mit einem knappen Nicken verabschieden und durch
das Drehkreuz quetschen, als einer der beiden sagte: „Sie haben noch etwas
vergessen, Frau Meyer.“
    „Was ist denn
jetzt schon wieder“, antwortete sie gereizt.
    „Ihren Badge
bitte.“
    Ach so. Klar. Was denn sonst. Hatte Simon wohl doch recht, mit seiner
Voraussicht. Dem würde sie heute Abend auch was zu erzählen haben! Nachdem sie
einen Moment lang mit ihren ganzen Sachen gekämpft hatte, um an ihren Badge zu
kommen, ließ sich der eine Wachmann endlich dazu herab, ihr wenigstens die
Kiste abzunehmen.
    „Danke“, murmelte
sie und tauschte den Badge gegen ihre Kartonschachtel aus.
    Kaja schleppte ihr Gepäck zum Auto (zum Glück war sie heute wieder
einmal mit dem Auto gekommen) und verstaute alles darin. Zorro schaute sie von
seinem Stammplatz auf dem Rücksitz erwartungsvoll an. Widerwillen musste Kaja
lachen.
    „Aus deiner Sicht läuft der heutige Tag wohl super? Kaum drei Stunden
im Büro und wir sind schon wieder draußen. Das gefällt dir, was? Du fragst dich
sicher, was wir jetzt wohl tolles machen!“ Sie setzte sich hinters Steuer,
startete jedoch den Motor nicht. Gute Frage, was machen wir jetzt? Schließlich haben
wir nicht jeden Tag unverhofft frei. Sie horchte einen Moment in sich hinein.
Frei. In ihrem Kopf und in ihrem Bauch tummelten sich gerade die
unterschiedlichsten Emotionen. Ärger, ja, Unsicherheit, ja, Angst, ja, aber
auch, wie sie erstaunt feststellte, eine große Portion dieses Freiheitsgefühls.
Na ja, wenn man es genau betrachtete, war das so erstaunlich auch wieder nicht.
Schließlich hatte es ihr die ganze letzte Zeit nicht mehr sonderlich gefallen,
hier zu arbeiten. Was ja auch kein Wunder war. Nur, dass sie Thea nicht mehr so
oft sehen würde, machte ihr zu schaffen. Allerdings konnte sie Thea auch außerhalb
der Arbeit treffen. Das konnte ihr schließlich keiner verbieten. Zufrieden mit
ihrer Idee drehte sie sich zu Zorro um, der tapfer versuchte Lance zu
ignorieren, welcher neben dem Hund Platz genommen hatte.
    „Auch wieder da?“,
fragte sie gut gelaunt.
    „Ja und wie ich sehe, hast du meine Abwesenheit genutzt, die positiven
Seiten des Ganzen zu entdecken“, meinte der Drache zufrieden.
    „Ganz genau. Deshalb fahren wir jetzt nur kurz nach Hause zum Umziehen
und machen dann einen Ausflug.“ Zorro, der das Wort Ausflug kannte und Kajas
unternehmungslustige Stimmung spürte, startete ein Bellkonzert.
    „Ruhe jetzt“,
donnerte Kaja mit einem unterdrückten Grinsen in der Stimme und fuhr los.

Kapitel 22
    Zuhause
stellte sie die Kartonschachtel erst einmal auf den Küchentisch. Kaja ging zum
Wohnzimmertisch, wo ihr Laptop stand und stellte die Maschine ein. Sie wollte
noch schnell Thea eine E-Mail schreiben und ihr in kurzen Worten erklären, was
passiert war. In der Zeit, welche der Computer brauchte, um hochzufahren,
tauschte sie ihre Bürojeans gegen ein paar bequeme khakifarbene Cargohosen und
ergänzte ihre Garderobe mit einer flauschigen, faserpelzgefütterten
Strickjacke, welche den Herbstwind abhalten sollte. Sie rief das Mailprogramm
auf und musste grinsen, als sie sah, dass sich bereits eine Mail von Thea in
ihrem Posteingang befand.
    „Habe gehört, dich hat’s jetzt auch erwischt? Warte auf Details. M.
schon erreicht?“, stand

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