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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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und ordnete ihre Gedanken. „Also, wo war
ich stehen geblieben?“
    „Bei den neuen
Mitarbeitern“, half ihr Mémé auf die Sprünge.
    „Genau. Jeder von uns hat einen sogenannten Teamkollegen bekommen,
auch diejenigen, die bis anhin alleine für ihre Projekte verantwortlich gewesen
sind, so wie ich. Tja, ich war erst gar nicht unglücklich darüber. Ich bekam
nämlich Frédéric zugeteilt, der mir schon auf den ersten Blick sehr gut gefiel.
Ach, weißt du Mémé, ich Dummkopf habe mich in ihn verliebt“, seufzte Kaja.
    „Was ist denn
daran schlecht? Das ist doch schön, ich freue mich für dich!“
    „Freu dich nicht zu früh, die Geschichte hat nämlich kein Happy End.
Kurz bevor Frédéric und ich zusammen eingeteilt wurden, wurde ein firmeninterner
Wettbewerb lanciert. Es ging darum, eine neue Software für unsere Buchhaltung
zu entwickeln, die standortunabhängig ist. Natürlich mit dem Gedanken, das
Produkt später auch extern zu vermarkten. Zahlen und Buchhaltung sind ja an und
für sich nicht so mein Ding, aber da das Ganze webbasiert sein sollte und ich
einige, wenn ich das so sagen darf, revolutionäre Ideen hatte, was die
Benutzerfreundlichkeit und die Gestaltung der Interfaces hatte, meldete ich
mich an.“
    Kaja hatte ihre Großmutter das ganze Studium hindurch auf dem
laufenden gehalten, ihr einen Computer geschenkt und das Internet gezeigt, so
dass sie mit vielen Fachbegriffen vertraut war und Kajas Ausführungen
problemlos folgen konnte.
    „Ziemlich bald fingen Frédéric und ich an, miteinander auszugehen“,
fuhr Kaja fort. „Er war sehr charmant und aufmerksam. Von Anfang an seltsam war
allerdings, und das hätte mir wohl zu denken geben sollen, dass er immer erst
spät am Abend für mich Zeit hatte. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, im
Gegenteil, so hatte ich genug Zeit für meine Arbeit und den Hund. Er wollte
unsere Beziehung auch im Geschäft geheim halten. Da er es damit begründete,
dass er befürchte, man würde uns andere Teampartner zuteilen und es doch schade
wäre, wenn wir nicht mehr zusammen arbeiten könnten, willigte ich ein, dieses
Spiel mitzuspielen. Du kennst mich ja, ich bin sowieso nicht der Kletten-Typ,
der die ganze Zeit Händchen halten will, von daher fiel mir das auch nicht
schwer. Na ja, langer Rede kurzer Sinn: ein paar Wochen schwebte ich im
vermeintlich siebten Himmel, eine nette Umschreibung für weibliche Vogel-Strauss-Taktik
in Bezug auf Männer“, schnaubte Kaja sarkastisch. „Das böse Erwachen ließ allerdings
nicht lange auf sich warten. Das erste, was mir auffiel, war, dass er mir
ständig mühsamen Kleinkram zuschanzte, mit der Ausrede, er habe noch alte
Sachen aufzuarbeiten. Brav machte ich das, bis ich stutzig wurde, als mein Chef
mich fragte, wann er denn mit Frédérics Unterlagen zum Desk-Solution Projekt
rechnen dürfe. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Ich hatte gar nicht
gewusst, dass dieses Projekt bereits gestartet war. Wie sich herausstellte,
hatte der charmante Frédéric mich nicht mit dieser Kleinigkeit belasten wollen,
ich hätte ja immer so viel zu tun. Das stimmte schon, nur war daran die
Zusatzarbeit schuld, die ich für ihn erledigte. So hatte ich also die
wichtigsten Sitzungen verpasst und wurde von den interessanten Teilen des Projekts
ausgeschlossen. Wenigstens rüttelte mich das ein wenig aus meinem Dornröschenschlaf
und ich begann, ihn und unsere sogenannte Partnerschaft – geschäftlich wie
privat – ein wenig klarer zu sehen In der Folge widmete ich mich wieder
vermehrt dem Wettbewerbsprojekt und zeigte Frédéric die kalte Schulter. Somit
war ich pünktlich am Tag vor dem Abgabetermin fertig. Am selben Abend stand
plötzlich, spät wie immer, Frédéric vor der Tür, einen riesigen Blumenstrauss
in der Hand und wollte sich für sein unprofessionelles Verhalten in den letzten
Wochen entschuldigen.“
    „Ich hoffe, du
hast die Blumen genommen und ihn nach Hause geschickt“, bemerkte Mémé.
    „Das hätte ich tun sollen“, meinte Kaja kläglich. „Aber ich dumme Kuh
hab’ mich geschmeichelt gefühlt, und ich wollte ja auch keine nachtragende
Zicke sein, also habe ich ihn rein gelassen. Nach einigen Gläsern Wein sind wir
dann schließlich im Bett gelandet. So, und jetzt kommt der wirklich hässliche
Teil. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht war, war Frédéric schon weg. Mit
ihm, wie ich gleich darauf merkte, mein Wettbewerbsprojekt. Erst dachte ich,
mein Computer hätte bei einem Absturz die Daten

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